Carlos Ruiz Zafòn - Das Spiel des Engels

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Offline JasonXtreme

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    David Martín ist siebzehn, als er die Chance seines Lebens erhält: Der Chefredakteur einer Regionalzeitung fragt ihn, ob er für einen ausgefallenen Beitrag Ersatz liefern könne. Und David Martín kann: seine Erzählungen "Geheimnisse von Barcelona" werden ein Riesenerfolg. Doch im Laufe der Zeit wird klar: Dieser Erfolg hat seinen Preis... Die mystisch-spannende Geschichte, die Bestsellerautor Zafón in Das Spiel des Engels entfaltet, zieht den Leser rasch in ihren Bann und entführt ihn in ein faszinierend morbides Barcelona zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

    Zafóns grandioses Debüt Der Schatten des Windes begleitete den Buchhändler Daniel Sempere auf einer Entdeckungsreise in die Vergangenheit. Das Spiel des Engels führt nun noch weiter zurück, nämlich bis zu Daniels Großvater. Der alte Buchhändler Sempere ist jetzt der väterliche Freund Davids. Nach seinem erfolgreichen Einstand verdient der aus armem Hause stammende Literat David bald sein Geld mit dem Fortsetzungsroman "Verdammte der Stadt". Doch im Laufe seiner 127 Folgen zehrt die Arbeit ihn auf, seine Liebe zur schönen Cristina bleibt unerwidert, und seine Gesundheit nimmt schweren Schaden.

    Eines Tages, als es David Martín besonders schlecht geht, nimmt der alte Buchhändler Sempere ihn mit an einen geheimnisvollen Ort, der schon im Der Schatten des Windes verzauberte: den Friedhof der vergessenen Bücher. Bald darauf erhält der inzwischen schwer kranke David eine seltsame Offerte von einem dubiosem Verleger. Für das Schreiben einer ganz speziellen Auftragsarbeit macht dieser dem Schriftsteller ein verlockendes Angebot - ein guter Deal oder ein Pakt mit dem Teufel?

    Das Spiel des Engels ist gleichzeitig Fantasy-Märchen, Liebesgeschichte, Krimi und Horrorstory. Das Buch fesselt den Leser mit den fein gesponnenen Fäden seiner Geschichte, sodass man bald nicht mehr zwischen erzählter Wirklichkeit und imaginiertem Trugbild zu unterscheiden vermag. Wie schon in Der Schatten des Windes verknüpft Zafón äußerst kunstvoll verschiedene Ebenen und Stränge miteinander. Über geheimnisvolle Orte und metaphysisch anmutende Begegnungen verdichtet sich die Handlung immer mehr - bis zu dem Punkt, da sie schließlich in einen erbarmungslosen Kampf auf Leben und Tod mündet. -- Ulrike Künnecke, Literaturtest


    Da ist es nun, das Nachfolgebuch zu seinem Bestseller IM SCHATTEN DES WINDES. Ich wusste bis vor Kurzem nicht, dass es eben das ist. Ich bekam das Buch als Leihgabe von einem Freund, der normal auch keinerlei Fantasy oder dergleichen liest - und er legte es mir als super Buch ans Herz.

    Ich muss wirklich sagen, obwohl der Autor sehr langsam und behutsam schreibt, ist das Buch durchweg spannend und ein regelrechter Pageturner. Man ahnt zu wissen was lost ist, weiß es aber nicht wirklich und sehnt sich dem Ende entgegen. Bisher habe ich gut über die Hälfte der 760 Seiten hinter mir - und ich bin stets gespannt wie es denn weitergehen mag.

    Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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    Offline JasonXtreme

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      Also nun ist es durch.

      Schlussendlich muss ich eines sagen: Es ist ein gutes Buch! Ob es so gut ist wie der Vorgänger von Zafòn wage ich zu bezweifeln, was ich anhand einiger Reviews und Gerts Schilderungen so weiß. Aber es ist es wert gelesen zu werden, besonders, wenn man IM SCHATTEN DES WINDES gelesen hat.

      Das aus zwei Gründen: Man hat bis dahin sicherlich die Art des Autors zu Schreiben lieben gelernt. Ausserdem werden die Protagonisten aus DSDW hier teils weitergeführt! Auch hier spielen Buchhändler Sempere und sein Sohn eine tragende Rolle, auch hier bringt die Existenz des Friedhofs der Bücher Licht in die Geschichte - und auch hier bekommen wir einen sehr guten EInblick ins Barcelona jener düsteren Epoche des angehenden 20. Jahrhunderts. Die Geschichte ansich wird ganz gemächlich geschildert, bis sie dann in einem doch ungewohnt rasanten Showdown gipfelt, den man so sicher nicht erwartet hätte. Die Richtung der Story und die Auflösung ist zwar nie gänzlich im Schatten bzw. wirkt zur Mitte des Buches ziemlich durchsichtig - dennoch weiß der Autor die ein oder andere Überraschung und Wendung einzubauen. Das Ganze gipfelt dann in einem garnicht so typischen Ende, bei dem ich jetzt nicht mehr verraten möchte.

      Die Geschichte ist kein Horror, ist es aber doch. Sie ist kein Thriller, aber dennoch fließt viel davon mit hinein. Sie ist auch keine Liebesgeschichte - wobei das aber ein maßgeblicher Bestandteil ist. Sie ist nicht Fisch, nicht Fleisch - aber dennoch wert verschlungen zu werden!

      Die Abenteuer des jungen Autors David Martin auf seiner Tour-de-Force durch zehn Jahre seines Lebens sind lesenswert. Die liebevoll ausgearbeiteten Figuren seiner Assistentin Isabella, seiner alten Liebe Christina, seines Freundes Vidal passen hervorragend ins Geschehen. Auch die rätselhafte Figur des Patron Corelli, der David ein verhängnisvolles Angebot macht, strahlt in seiner Presenz stets ein enormes Unbehagen aus. Alles in allem möchte ich dieses Buch jedem ans Herz legen, der gerne Geschichten mit fantastischem Einschlag liest - aber keinem, der Horror erwartet! Das Buch hat seine härteren Szenen, aber ufert nie aus und nimmt diese Szenen nie als Tragsäulen der Handlung. Am ehesten kann man nach dem Lesen (ich hatte aber auch währenddessen das Gefühl) mit ANGEL HEART von Alan Parker vergleichen.
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