DoghouseInhalt:6 Kumpels fliehen vor ihren Frauen und Freundinnen in ein "Männerwochenende" aufs Land. Ihr Trip verschlägt sie in das kleine Nest "
Moodley". Dort wollen sie saufen, entspannen und sich von ihren stressigen Beziehungen erholen sowie einen der Jungs - Vince - aufmuntern, der hinsichtlich seiner bevorstehenden Scheidung moralisch schwer angeschlagen ist. Leider haben sie die Rechnung ohne die Damen des Ortes gemacht. Ebendiese wurden durch ein ausgebrochenes Virus in männerabschlachtende Bestien verwandelt. Voller Vorfreude auf das gemeinsame Wochenende müssen die Pantoffelhelden allerdings schnell feststellen, dass in dem Provinzkaff zwar statistisch gesehen 4 Frauen auf einen Mann kommen, die holde Damenwelt ihnen aber einen alles anderen als freundlichen Empfang bereitet. Mit Golfausrüstung, zu Flammenwerfern umfunktionierten Wasserpistolen und ferngesteuerten Spielzeugautos nehmen sie den Geschlechterkampf auf...
Meinung:Verdammte Scheiße hat der Film Spaß gemacht
Ich dachte noch am Freitag nach dem genialen
Lesbian Vampire Killers, es wird auf dem Fantasy Filmfest sicher nix mehr besseres in Sachen Horror-Comedy kommen. Wie falsch ich doch liegen sollte.
Doghouse ist der neuste Streich von
Evil Aliens Regisseur
Jake West und er hat gerockt, gerockt, gerockt! Der gestern von mir gezogene alleinige Vergleich mit
Shaun of the Dead ist zwar sicher nicht verkehrt, doch
Doghouse ist vielmehr eine blutrote, schwarzhumorige Splattersuppe deren Zutaten aus Steifen wie
Jake Wests zuvor genannten Erstling, den beiden britischen Horror-Comedys
Severance &
The Cottage sowie natürlich dem mittlerweile legendären
Shaun of the Dead entnommen wurden. Schwarzhumorig, des Öfteren tief unter der Gürtellinie und scheiß brutal aber dennoch nie wirklich schlimm, da der Spaß immer allgegenwärtig ist, kommt dieser Kracher daher. Der Anfang, in dem die Jungs kurz vorgestellt werden, ist schon super gelungen. Apropos Jungs, ganz wichtig ist folgendes: Die Darsteller sind ALLE sau sympathisch. Um nur mal drei zu nennen… Vince (
Stephen Graham – Hauptdarsteller aus
This is England), der Weiberheld Neil (
Danny Dyer – sehr geil!) oder Mikey (
Noel Clarke - ebenfalls saulustig). Auch die anderen Jungs sind auf ihre Art und Weise spitze.
Streckenweise bekommen wir ein richtiges Schlachtfest serviert. Nach der kurzen Abtastphase werden nonstop Finger abgeschnitten, Köpfe gespalten und abgeschlagen, Körper mit provisorischen Flammenwerfern angesteckt und alles was das Splatterherz so sehr erfreut. Hier wurde wirklich sehr kreativ und vor allem blutig zu Werke gegangen. Zumindest ist er härter als alle anderen hier von mir genannten Titel. Die Jungs hauen en masse one-liner raus, es gibt viel Situationskomik, einiges an sexistischen Humor und zudem sehr lustige und originelle Einfälle. Ich hab mich weggelacht als z.B. Neil (
Danny Dyer) von einem ULTRA fetten Zombieweib gefangen genommen und malträtiert wird. Oder auch in einer Szene mit Patrick (
Keith-Lee Castle) der sich unter den Attacken der Höllenweiber irgendwann einfach seinen MP3-Player in die Ohren stöpselt und seine Entspannungsübungen hört. Später schlägt er Golfbälle durch die Gegend die Ihre Ziele nicht verfehlen. Oder Mikey (
Noel Clarke)…ich will nicht zu viel verraten aber irgendwann kommt er auf eine geniale Idee, denn sie befinden sich in einem Damenbekleidungsgeschäft und die Zombiefurien vor der Tür greifen ausschließlich Männer an. Ihr könnt Euch vorstellen was die Deppen dann machen… 8)
Wie gesagt, es gibt viele coole Einfälle und es ist eigentlich permanent etwas los. Fast – aber nur fast – wird es gegen Ende schon zu viel des Guten. Apropos Ende: Das ist echt witzig geworden. Dank der maßlosen Selbstüberschätzung unserer Protagonisten kommen sie - nachdem die Gefahr eigentlich schon gebannt schien – noch mal in echte Schwierigkeiten. Ihr müsst es aber selbst sehen - einfach herrlich! Einer der besten one-liner war übrigens… "
What was that?" "
FATBURN!". Klingt nicht witzig? Dann gucks Euch an!
Im Übrigen bin ich mittlerweile so weit – und ich hätte nie gedacht dies aus meinem eigenen Mund zu hören – guckt Euch den Film unbedingt im O-Ton an. Ich bin ja absoluter Synchroverfechter aber mit Deutscher Synchro wird er zwangsläufig (wie eigentlich alle Filme – besonders die Britischen) einiges verlieren! Aber da erzähle ich Euch ja nichts Neues…
Jake West hat mit
Doghouse ALLES besser gemacht als bei
Evil Aliens (den ich nur "okay" fand). Er ist deutlich unterhaltsamer, mindestens gleich hart, optisch um Welten besser und vor allem sympathischer und lustiger. Genau so und nicht anders muss eine Zombie-Splatter-Comedy aussehen. Positiv fand ich auch jegliches fehlen von CGIs. Hier wird auf gute alte Handarbeit gesetzt – top! In Frankfurt war der Saal gestern übrigens randvoll und bis auf den letzten Platz besetzt. Nach der Vorstellung konnte man die verschiedensten Meinungen hören. Von grottenschlecht bis genial habe ich aufgeschnappt. Ich tendiere zu letzterem und habe unter Gegröhle, Klatschen, schmunzeln und Dauergrinsen selten so viel Spaß im Kino gehabt. Ich schätze
Doghouse wird bei uns im Forum einige Freunde finden und auch wenn ihn vielleicht nicht alle so stark wie ich finden werden, kommt mir aktuell kaum einer in den Sinn, der ihn nicht auf seine Art zu schätzen wissen wird.
Shaun ist objektiv der bessere Film und dennoch habe ich einen neuen Liebling im Bereich der Zombie-Comedy gefunden. Es ist eigentlich unnötig zu erwähnen, dass ich ihn mir VOLLEY in die Sammlung stellen werde.
Doghouse