James Herbert

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Offline nemesis

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    Meine Güte, lang isses her. Von dem Mann hab ich auch noch ein paar Dinger im Keller...

    ...müsst ich direkt mal schauen, was das alles war...
    « Letzte Änderung: 05. September 2009, 19:46:57 von nemesis »


    Offline nemesis

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      Ich war gerade mal im Keller etwas am Wühlen, weil ich über Tauschticket so einiges raushauen will. Dabei hab ich doch tatsächlich die Herberts gefunden. Sind doch mehr, als ich dachte:



      Ich glaube, ich weiß jetzt, was ich in nächster Zeit mal so lesen werde.  :D
      « Letzte Änderung: 20. Dezember 2009, 12:57:57 von nemesis »


      Offline nemesis

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        So, das erste hätten wir dann durch:



        Harris ist Lehrer und ein harter Brocken mit dem Herz am rechten Fleck. Als einer seiner Schüler von einer Ratte gebissen wird, bringt er ihn ins Krankenhaus. Dort sieht er eine Frau mit ihrem Baby, die ebenfalls von ratten angegriffen wurden. 24 Stunden später ist der Junge (und auch die Frau) tot. Die meldungen über rattenangriffe mehren sich, und es ist von übergroßen Exemplaren die rede, die ihre kleineren Artgenossen zu dominieren scheinen. Die Regierung fasst Pläne zur Bekämpfung der Schädlinge, und es scheint auch zu funktionieren... doch die Nager sind hartnäckiger als angenommen. Und sie sind enorm hungrig.

        James Herberts Die Ratten ist im Grund ein Easy Reader. Das Buch ist nicht sonderlich umfangreich, sein Stil flüssig. Herbert psychologisiert nicht seitenlang herum, um seine Figuren zu charakterisieren. Er bringt es kompakt, greifbar und glaubhaft auf den Punkt. Das Buch legt ein recht hohes Tempo vor, und die Ratten gehen (wörtlich) über Leichen. Das ganze ist spannend und nicht ohne gelegentliche Härten.

        Der Vergleich mit Laymon und King hinkt. Herbert ist (zumindest hier) kompakter als King. Und zugänglicher (und nicht so "speziell") wie Laymon. Durchaus empfehlenswertes Buch für Tierhorror-Freunde. Muss mir dann wohl auch mal Die Brut und Domain zulegen.


        btw hab ich gerade online ein Cover einer alten Auflage von 1975 gefunden (das oben ist mein TB von 1988):



        Das sieht ja mal hammergeil trashig aus!  :D


        Offline nemesis

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          Joseph Creed ist Paparazzi. Einer der besten in seiner Branche. Er hat das Gespür für das richtige Bild, für den Richtigen Augenblick, in dem sein Finger den Auslöser betätigen muss. Als freier Mitarbeiter bei einer Zeitung hat er sich so einen gewissen Ruf erarbeitet. Aber Creed ist ebenso skrupellos, zynisch und egoistisch. Deswegen ist er auch nicht unbedingt beliebt. Weder bei seinem Vorgesetzten, noch bei seinen Kollegen. Dennoch greift man immer wieder auf ihn zurück.
          Eines Tages beobachtet er, versteckt in einem Mausoleum, die Beerdigung einer Hollywood-Diva. Nicht furchtbar spannend und ereignissreich, doch nach der Beisetzung wird er Zeuge, wie eine seltsame Gestalt am Grab eine recht obszöne Aktion durchführt. Dies fotografiert Creed - und schafft sich somit eine Menge Probleme, denn der Mann, den er abgelichtet hat, sollte eigentlich gar nicht mehr am leben sein.
          Kurz darauf tritt die mysteriöse Cally an ihn heran und bittet ihn, die Fotos und negative auszuhändigen, weil er sich mit Mächten anlege, denen er nicht gewachsen sei. Creed, abgebrüht wie er ist, glaubt ihr kein Wort. Er versucht, daraus einen rentablen Deal zu machen. Doch als er unheimlichen Besuch in seinem Haus bekommt, sonderbare Dinge sieht, und sein Sohn, den seine frustrierte Ex-Frau mal eben so bei ihm abläd, entführt wird, muss er sich der Sache stellen. Jedoch nicht ohne den Hintergedanken, daraus immer noch eine gute Story machen zu können.

          Ich kann die mäßigen amazon-Reviews nicht nachvollziehen, denn mir hat der Roman ziemlich gut gefallen. Erzählt wird er in locker-ironischem Ton, der teils vom Erzähler, teils von Creed selbst ausgeht. Creed ist ein Unsympath mit dem Gehirn in der Leistengegend, aber dennoch fiebert man mit ihm mit. Und trotz der lockeren Art ist das Buch durchaus spannend und hat seine ernsten Momente (später hat er imo sogar leicht barkereske Passagen). Die Dialoge sind unterhaltsam (ebenso Creeds Gedankengänge), die Story hält ein paar Twists parat, und ich wurde glänzend unterhalten. Befriedigendes Gesamtpaket. Zudem wirkt Herberts Stil hier deutlich komplexer und ausgereifter als z.B. in Die Ratten (wobei das ja auch sein erster Roman war).

          Von mir eine uneingeschränkte Empfehlung.


          Offline nemesis

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            Gerade gesehen, dass James Herbert am 19. März diesen Jahres im Alter von 69 Jahren verstorben ist...