Trick 'r TreatInhalt:Halloween. Herbst. Die Bäume in braun-rot getaucht. Im Kerzenschein flackernde Kürbisse. Süßigkeiten erbeutende Kinder. Verkleidete Gestalten soweit das Auge reicht. Im bunten Kostümtreiben am Abend des 31. Oktobers bekommen wir mehrere ineinander verwobene, schaurige Geschichten erzält. Da wäre ein Schuldirektor der ein dunkles Geheimnis birgt, eine Clique deren Streich nach hinten losgeht, 4 hübche Mädels die zu einer Party laden und ein alter, grimmiger Halloweenhasser der Besuch bekommt…
Meinung:Wow
Ich hätte ihn nicht so gut, so stimmig, so atmosphärisch erwartet. Ein weiteres absolutes Highlight des diesjährigen Fantasy Filmfests. Im Prinzip ist
Trick 'r Treat eine wunderbare Hommage an den klassischen Grusel aus den 80ern und besonders den Episodenhorror à la
Creepshow oder
Tales from the Crypt. Auch hier haben wir am Anfang prächtige Comiceinblendungen die den nachfolgenden Episoden entnommen sind. Der Zuschauer sitzt quasi vor einem Comicheft und blättert sich durch die schaurigen Geschichten. Da die Handlungsstränge wirklich großartig ineinanderfließen und ausgesprochen geschickt verwoben wurden, ist sogar ein Vergleich – natürlich nur vom Aufbau her – mit Episodenstreifen wie
L.A. Crash,
11:14 sowie
Magnolia angebracht. Es gibt immer wieder Berührungspunkte der einzelnen Geschichten und am Ende laufen sie dann zusammen. Regisseur
Michael Dougherty hat seinen Debutfilm wahrlich sorgfältig und mit viel Liebe zum Detail aufgebaut. Die Settings sind herrlich stimmungsvoll, herbstlich und strotzen nur so vor toller Atmosphäre. Die Story hingegen bietet genügend Überraschungen, witzige Ideen und schräge Figuren. Die Darsteller machen ihre Sache übrigens ausgezeichnet. Besoners gut fand ich
Dylan Baker als Principal und
Brian Cox als griesgrämigen Eigenbrödler Mr. Kreeg war auch nicht schlecht. Hübsche Mädels gibt es ebenfalls zu sehen doch man sollte sich nicht immer auf das verlassen, was das Auge einem weiß machen möchte. 8) Einfach klasse wie hier mit der Erwartungshaltung des Zuschauers gespielt wird. Grandios fand ich im Übrigen das kleine Wesen - ich nenne es mal den "Hauptdarsteller" - welches das Bindeglied zwischen den einzelnen Episoden darstellt und am Ende seinen großen Auftritt hat. Was ist es…dieses Ding? Ein kleiner Junge? Ein Kürbiskopf? Oder vielleicht der Geist des Halloween? Das müsst Ihr selbst herausfinden.
Harte Szenen sucht man übrigens vergebens. Vereinzelt gibt es hier und da mal was zu sehen aber die großen Stärken des Films liegen definitiv in anderen Bereichen.
Am Rande sei erwähnt, dass auch dieser Streifen beim Fantasy Filmfest im Rennen um den "
Fresh Blood Award" ist. Hatte ich am Dienstag noch
Moon auf der Siegerstraße gesehen weil
Mutants keine Chance haben wird, so ist nun ein weiterer Aspirant auf den Titel am Start. Ich würde beiden Filmen den Award gönnen und bin sehr gspannt wer das Rennen letztlich machen wird…
Trick 'r Treat ist schwarzhumorige Horrounterhaltung mit tollem Setting, liebevoll und atmosphärisch verpackt, als wäre sie den 80ern entsprungen. Für einen Abend wird man in eine US Kleinstadt gezogen und erlebt im herbstlichen Schein der flackerndernden Kürbisköpfe ein schauriges Halloween. Ich sage: "Süßes oder Saures" vor Allem aber "Unbedingt ansehen"
Trick 'r Treat - P.S. Am 16. Oktober wird er übrigens in Deutschland veröffentlicht. Halloween kann also kommen!