Love Exposure (Ai no mukidashi)

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        Hm...kliggerst ihn?

        Wenn ich mir im Moment die Kreditkarten-Buchungen so ansehe... da wart ich lieber noch ein wenig mit...  :whistle:


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          Love Exposure
          (Ai no mukidashi)
          (dt. Übersetzung etwa, je nach Lesart: "Bloßlegung der Liebe" oder "Aufrichtigkeit der Liebe", passend ist beides)

          Japan 2008
          http://www.ofdb.de/film/164715,Love-Exposure

          Yu wächst als Kind von streng christlichen Eltern auf. Das macht ihm nichts aus, er hat dort Geborgenheit. Vor allem bei seiner Mutter. Diese sagt ihm eines Tages, dass sie auf eine Reise gehen wird. Und Yu solle seine "Maria" finden. Und wenn er dies tut, solle er sie ihr vorstellen. In Wirklichkeit ist seine Mutter jedoch totkrank und stirbt kurz darauf. Yus Vater flüchtet sich in die Religion und wird Priester. Da er von nun an sein ganzes Leben der Kirche widmet, findet Yu keinen Zugang mehr zu ihm. Yu ist lammfromm, und er findet heraus, dass er nur dann väterliche Zuwendung bekommt, wenn er beichtet. Doch was soll er beichten? Er sündigt nicht. So beginnt er zu lügen. Kleine Sünden, die mit einem kurzen Segen abgetan sind. Das ist jedoch nicht genug. Yu steigert sich, bis er entdeckt, dass sein Vater bei "Perversionen" aufgebracht wird und ihn schlägt. So bekommt Yu endlich die ersehnte Aufmerksamkeit. Er muss zum Hentai (Perversen) werden! Durch ein paar Kleinkriminelle trifft er einen Hentai-Meister, der auf Panty-Shots spezialisiert ist. Von ihm lässt er sich anlernen. Mit einer Kamera und diversen Hilfsmitteln (Gummibänder, Nunchaku) wird er bald selbst zum Hentai-Meister, der durch Tokyo streift und stets auf der Suche nach dem ultimativen Panty-Shot ist.



          Bald eifern seine neuen Freunde ihm nach. Sie bewundern sein artistisches Geschick. Diese Perversion verschafft Yu kurzfristig seines Vaters Aufmerksamkeit, doch bald schon setzt er ihn vor die Tür, und Yu ist gezwungen, sein neues Leben zu leben. Zudem hat sich eine Sünderin, Saori, in die Arme seines Vaters geworfen und vereinnahmt so sein Leben - um ihn, als nicht alles so nach ihrem Gusto läuft, wieder den Laufpass zu geben.
          Aya. Schülerin. Intrigant. Trägt stets einen Wellensittich mit sich herum. Gekleidet ganz in weiß. Für sie ist Sexualität die Wurzel allen Übels. Als Kind wurde sie von ihrem Vater misshandelt. Bis sie ihm eines Tages im Schlaf die "Wurzel" des Übels kurzerhand bricht und abschneidet. Sie ist Anhängerin der Zero-Church, die sie durch illegale Drogendeals finanziell unterstützt. Die Mitglieder der Sekte sind hirngewaschen, selig lächelnd, willenlos.
          Yu verliert eine Wette gegen einen seiner Freunde, in der es um den besten Panty-Shot geht. Der wetteinsatz: Der Verlierer muss in Frauenkleidung auf die Strasse gehen. So kommt es, dass Yu als Sasori (genau, die Sasori / Scorpion aus den alten Filmen) unterwegs ist. Und dann kreuzen sich Wege. Aya ist hinter der jungen Yoko her. Diese wird in eine Schlägerei mit einer Bande verwickelt. "Sasori" eilt ihr zur Hilfe und, als sie vor dem Kampf auf die Knie geht und betet, geschieht das Wunder: Seine Maria. Sie ist es. Er hat sie gefunden.



          Blam.

          LOVE EXPOSURE hämmern die Credits nach einer Stunde ins Bild.

          Es kommt, wie es kommen muss: Sie verlieben sich. Jedoch liebt Yoko Sasori-san, nicht Yu (von dem sie nichts weiß). Sie hat eine Abneigung gegen Männer. Yu lernt sie später kennen, denn ihre Mutter ist: Saori, die wieder in den Armen von Yus vater landet. So sind Yu und Yoko fortan Geschwister. Nicht kompliziert genug. Nun dringt Aya in die Familie ein, vereinnahmt Yoko, will die ganze Familie zur Zero-Church ziehen. Sie gibt sich als Sasori aus, stellt Yu als Hentai bloß, der Yokos Abscheu erntet. Yu stürzt in den Abgrund der Perversionen, seine Familie in die Fänge der Sekte. Gibt es für beide eine Zukunft?



          Es ist schwer, diesen Film in Worte zu fassen. Was als Drama beginnt und fast schon in eine RomCom mündet, kippt nach der Hälfte ins Abgründige. Religiöser Wahn, Manipulation, verzweifelte Liebe. Eine Liebe, die man sich durch Schmerz und Wahnsinn erst erkämpfen muss. Moral, Familie, Werte, Religion. Alles steht auf dem Prüfstand. Man könnte viel über den Film reden, aber besser ist es, ihn selbst zu sehen.

          Regie führte Shion Sono, der den meisten hier schon dürch Suicide Circle bekannt sein dürfte, aber auch durch Strange Circus und Exte. Er legt hier einen stylischen, digital gedrehten Trümmer hin, der sich gewaschen hat. Ein Film, der trotz seiner annähernd vier Stunden Laufzeit nie langweilig oder künstlich aufgebläht wirkt. Das muss erst mal jemand hin bekommen.
          Takahiro Nishijima, der Yu spielt, ist noch recht unbekannt und spielte bisher fast nur Rollen im TV. Hikari Mitsushima (Yoko) ist hingegen schon etwas bekannter. Sie spielte in den Death Note Filmen Light Yagamis Schwester und war auch in Kung Fu Girl zu sehen.

          Gesichtet wurde die UK-DVD von third window films:
          http://www.ofdb.de/view.php?page=fassung&fid=164715&vid=290204
          Sie bietet den Film in ordentlicher Qualität und mit Extras. Das Bild sieht nach einer Normwandlung aus, was man bei kameraschwenks sieht, aber es ist bei weitem nicht so schlimm, wie es klingen mag. Es wirkt nicht wirklich störend.

          Trailer:
          « Letzte Änderung: 08. Mai 2010, 19:40:57 von nemesis »


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            Hui, die Story hört sich ziemlich komplex und verwirrend an, da braucht man sicher mehrere Anläufe um den Film als ganzes zu schnallen, oder
            kann man den auch in einem Rutsch schauen, ohne zu viele Knoten in den Hirnwindungen zu bekommen ?

            Mann sollte ihn sogar am Stück schauen, da er sonst vielleicht seine Wirkung verfehlt.


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              Und irgendwie ermüdend oder ähnliches wirkt der nicht, trotz der Laufzeit ?

              Ermüdend? Oh nein, alles andere als das!


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                ... wobei, als ich ihn geguggt hab, da ist einer den wir kennen bei der Hälfte etwa weggeknackt :lol:
                ... was aber nicht am Film lag. Es hätten ebenso gut Panzer die ganze Nacht durchs Zimmer fahren können.  :D


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                  Rückblickend ist der Film schon 'ne richtige Granate. Muss mir den auch noch mal anschauen.