Durch.
Ein äußerst interessantes Buch.
Die Protagonistin geht also mit ihrer Schwester und deren Mann auf einen Waldausflug, doch die beiden kehren niemals zurück von ihrem Trip. Die Protagonistin bleibt allein zurück un stößt auf eine unsichtbare Wand, die sie im Wald gefangen hält. Alles außerhalb dieser Wand - Mensch wie Tier - scheint tot zu sein. Die Protagonistin geht von einem militärischen Angriff aus und findet sich bald damit ab, ihr Leben allein im Wald zu fristen. Allein? Nicht ganz. Mit einer Kuh, einer alten Katze und einem Hund verbringt sie ihre Tage...Tag ein, Tag aus.
Dabei geht es ums Überleben. Streichhölzer werden gezählt und sind auf einmal überlebenswichtig. Ackerboden muss bebaut werden. Die Kuh gemolken usw. Dabei wird unsere Heldin immer wieder mit Verlust konfrontiert. Die Katze gebärt tote Kinder oder sie kommen nicht mehr aus dem Wald zurück. Zwischen Liebe und bewusster Kälte, um die Verlustangst zu mindern, steht die Protagonistin. Dabei resümiert sie immer wieder über ihr Leben und merkt, dass sie unter den Menschen auch nie glücklich war und dass sie als "Mutter" im Wald, allein mit sich und einigen Tieren, im Einklang mit der Natur, glücklich ist. Bis eines Tages doch ein Mensch aufkreuzt und die Katastrophe ihren Lauf nimmt...
Ein Buch, dass 8 von 10 Leser langweilig finden werden. Keine Dialoge. Nur Alltagsbeschreibungen. Essenszubereitung. Vermeiden krank zu werden. Beschreibungen, was die Tiere machen. Beschreibung des Waldes, von der Ernte usw. Aber auf diese Weise schon wieder genial. Man fühlt sich direkt in das Geschehen hineinversetzt.
Ein Buch über das Menschsein, über Verlustängste, über Einsamkeit - und über den Stellenwert zwischen Mensch und Tier. Gerade wenn man berücksichtigt, dass die Autorin selbst nur 50 Jahre alt geworden ist, ein äußerst interessantes, mitreißendes Buch.