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Nanking, China im Jahre 1937. John Rabe hat in 27 Jahren das Werk der Siemens in Nanking aufgebaut, und lebt mit seiner Frau Dora auf dem Firmengelände. Das Werk beschäftigt viele Chinesen und ist einer der Hauptstromlieferanten. Mittlerweile ist es Dezember, Rabe soll abgelöst werden und zurück nach Berlin. Sein Nachfolger ist bereits vor Ort, als die Meldungen sich häufen Shanghai läge in Schutt und Asche, und die Japaner seien unterwegs nach Nanking. Rabe schenkt dem Ganzen wenig Beachtung, bis eines Nachts während einer Feier die ersten Fliegerbomben einschlagen. Die japanische Armee unter Leitung des sadistischen Akasa steht vor den Toren. Die Gefangenen werden umgehend exekutiert und der Druck auf die Stadt wächst. Kurz vor dem Einmarsch folgt man dem Beispiel von Shanghai, und bildet eine Sicherheitszone von 4 auf 4 km mitten in Nangking - Zentrum dessen ist das Siemens Werk. Das wird von den Japanern nicht bombadiert, da diese eine Allianz mit den Nazis haben, und Rabe die Hakenkreuzfahne auf dem Hof aufgespannt hat. Vorerst funktioniert das Ganze, aber die Situation spitzt sich zu...
Um mehr geht es im Film im Grunde nicht. Das ist aber auch nicht relevant, weil die Geschichte einem realistisch vor Augen, was die Japaner damals mit den Chinesen veranstaltet haben. Ein gnadenloses Massaker jenseits aller Vorstellungskraft! In den Geschichtsbüchern kaum erwähnt, von den Regierungen totgeschwiegen, von der japanischen Regierung selbst bis heute nicht anerkannt! Es starben Schätzungen zufolge innerhalb einiger Tage an die 300.000 Einwohner von Nankking. Sie wurden erschossen, erstochen, gefoltert, abgeschlachtet, geköpft aus Wettbewerbssinn, vergewaltigt und bei lebendigem Leib aufgeschnitten um Föten rauszuholen... Wer genaueres SEHEN will, kann sich BLACK SUN anschauen
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Rabe hat es durch sein (zuerst widerwilliges) Angagement geschafft, ca. 200.000 Chinesen zu retten. Was ihm bei seiner Rückkehr zuteil wurde, ist eine Verhaftung durch die GESTAPO und eine Vernichtung von allem Material ausser seinen Tagebüchern, die auch heute noch eine hervorragende geschichtshistorische Quelle bilden, wie es sonst von diesen Vorgängen kaum welche gibt. Sozusagen hat hier das Hakenkreuz Leben gerettet - sicher auch einmalig in der Geschichte.
Die Darstellung des Ganzen liegt dabei auf Rabe selbst, auf dem englischen Arzt Dr. Robert Wilson, Valerie Dupres und dem deutschen Botschaftsattegier Rosen. Diese werden wirklich sagenhaft dargestellt - Ulrich Tukur erhielt auch den deutschen Filmpreis für das Spielen des John Rabe - insgesamt erhielt der Film 4 x den deutschen Filmpreis. Die Ansichten der japanischen Armee zu diesem Treiben werden auch des Öfteren eingespielt - ebenso die Verhandlungen Rabes mit den Obersten. Aber auch das überaus grausame und unverständliche Vorgehen der Japaner wird einem schonungslos vor Augen geführt! Der Film ist ab 12 Jahren, was ich absolut NULL nachvollziehen kann, denn von Einzel- über Massenerschießungen, über Köpfungen usw. wird alles grafisch gezeigt! DAS kann ich nicht nachvollziehen! Trotz des geschichtlichen Wertes, halte ich diese Freigabe für nicht tragbar!
Wen das Thema interessiert, der ist hier sicher richtig aufgehoben. Natürlich bekommt man keinen historisch hundertprozentig korrekten Abriss über dieses Massaker, aber man bekommt alles aus erster Hand erzählt - nach den Tagebüchern des John Rabe. Für mich interessant UND gut umgesetzt, und ich denke Leute die mit der Thematik was anfangen können, sind hier richtig. Wer einen normalen Kriegsfilm erwartet wird eher enttäuscht sein - der Augenmerk öiegt hier nicht auf Geballer und Explosionen. Auch wird einem nur ein Bruchteil der Grausamkeiten der Japaner vor Augen geführt - aber ich denke mehr ist für einen geschichtlich brauchbaren Film auch nicht notwendig! Zu diesem Zweck sind auch einige wenige Originalaufnahmen eingesträut - wobei ich mir als Extras mehr Hintergrundwissen gewünscht hätte.