Story:
Kate und John Coleman kommen nicht über den Verlust ihres ungeborenen Babies hinweg.
Kate (Vera Farmiga) ist geplagt von Schuldgefühlen und Alpträumen - sie gibt sich, nicht zu Unrecht, die Schuld an den Ereignissen.
Um den Schmerz zu mildern adoptieren sie die 9-jährige Esther (Isabelle Fuhrmann) - ein aufgewecktes, hochintelligentes Kind mit künstlerischer Ader.
Esther malt wunderschöne Gemälde, kleidet sich ausgesprochen altmodisch und scheint auch sonst nicht wirklich viel mit gleichaltrigen Kindern am Hut zu haben - Sie ist ein Einzelgänger, ein Sonderling.
Anfangs scheint Esther sich auch wunderbar in die neue Familie einzuleben - doch schon bald verhält sie sich ausgesprochen merkwürdig.
Sie beobachtet Kate und John beim Sex, bedroht den Sohn der Colemans und manipuliert die taubstumme Tochter der Familie.
Irgend etwas stimmt nicht mit Esther....
Meine Meinung zum Film:
Ich rechnete bei "Orphan" mit einem Verschnitt von "Das Omen".
Weit gefehlt - und das zum Glück.
Jaume-Collet Serra's ("House of Wax") neuester Streich ist ein spannender, hervorragend gemachter und gespielter Thriller, der über eine Lauflänge von 120 Minuten sehr gut unterhält und sich stetig steigert.
Den Charakteren wird viel Zeit gegeben, was der Spannung oder dem Unterhaltungswert aber keinerlei Abbruch tut. Im Gegenteil - die Charaktere sind wichtig für die Handlung, zudem werden Sie in Form von Vera Farmiga und Co. sehr gut verkörpert.
Das ganz grosse Highlight des Films ist aber die 12-jährige Newcomerin Isabelle Fuhrmann.
Ihre Darstellung und Entwicklung der Esther lässt mir beim Schreiben dieses Reviews schon wieder einen Schauer über den Rücken laufen.
Nie zuvor habe ich eine dermassen brillante "Kinder-Performance" gesehen.
Da können die Dakota Fannings dieser Welt einpacken...Fuhrmann drückt dem Film ihren Stempel auf ... ja, sie trägt ihn.
Ihr Spiel ist beängstigend, verstörend - schlicht genial. Ohne Isabelle hätte dieser Film nicht funktioniert!
Auch Vera Farmiga spielt klasse - Peter Saarsgard hingegen bleibt sehr blass...allerdings ist der Part auch nicht sonderlich hilfreich.
"Orphan" ist zweistündiges Old-School-Spannungskino, das jedem Fan von spannender Unterhaltung gut munden dürfte.
Der Film hat nichts mit "Das Omen" oder ähnlich gelagerten Mystery-Schinken am Hut und kann daher auch wirklich jedem empfohlen werden, der sowas befürchtet hat (wie ich).
Auch einige Härten gibt es zu bewundern. Nichts wirklich explizites, aber wirkungsvoll.
Fazit:
Eine große Überraschung und vielleicht das böse Thriller-Highlight 2009.
Spannendes, genial gespieltes Kino.