Ichi - The Killer
Ich hab "Ichi" gestern nach Jahren wieder gesehen.
In dem Film steckt ein Meisterwerk, Miike kann es leider nur nicht ganz entfesseln.
Auch wenn ich Stimmungsmixe mag, wäre hier vielleicht die ein oder andere völlig überzogene Szene weniger, besser gewesen.
Im Grunde ist der Film eine ultrabrutale Abrechnung mit der brutalen, kalten japanischen Wirklichkeit. Miike treibt diesen Zustand auf die Spitze und zeigt uns Figuren als Ergebnisse dieser Gesellschaft. Der Film zeigt einen Abschnitt, der kurz vor der finalen Eskalation startet und für die jeweilige Figur in der absoluten Bedeutungslosigkeit endet. Die Menschheit wird extremer und extremer, der Mensch wird gewalttätiger und skrupelloser bis zu dem Punkt, wo "Itchi - The Killer" einsetzt. Alle sind komplett irre und die Menschen fressen sich gegenseitig auf. Am Ende steht die Erkenntnis, dass dieser Weg der Gewalt und Rücksichtslosigkeit im Nichts endet. Wenn ein Mensch nur noch böse ist, dies sein Wesen ausmacht und er diesen Zustand sogar bewusst immer weiter steigen will und es niemanden gibt, der diese Eigenschaft toppen kann, wird seine Existenz irgendwann bedeutungslos und überflüssig. Das lässt sich natürlich hier auch auf eine ganze Gesellschaft übertragen.
Wie gesagt, in dem Film steckt enorm viel, nur Mikke verliert sich vielleicht etwas zuviel beim Humor. Das meiste passt gut und verleiht dem Film zusätzlich einen satirischen Anstrich, aber ein paar typische überdrehte Momente, hätte es vielleicht nicht gebraucht. Aber trotzdem hat mir der Film gut gefallen. Ich denke, als nächstes kommt mal wieder "Fudoh" dran.