Ichi - The Killer

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Online Max_Cherry

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    Ich habe "Ichi" vorhin gesehen.

    Ich habe ihn mit engl. Subs gesehen, die irgendwie unvollständig zu seien schienen. Dann habe ich engl. Ton dazu geschaltet und es ging. Nur alles verstanden habe ich nicht. Es waren wirklich viele Personen, die ich teilweise nur schwer bzw. gar nicht zuordnen konnte. Aber dennoch kam wohl das entscheidene rüber: Miike macht keine plumpen Splatterfilme, sondern denkt sich was bei seinen Filmen. Der ruhige Erzählstil (dem ich wie gesagt nicht immer folgen konnte) und die visuellen Kleinigkeiten haben mir gut gefallen, aber der ein oder andere Effekt sah leider etwas zu künstlich aus (z.B. das "Großmaul"). Was mich etwas irritiert hat, ist die extreme Gewalt gegen Frauen. Ich meine, das kann man so oder so sehen. Klar gibt es Menschen, die Frauen verprügeln und soetwas im Film zu bringen könnte ja deswegen ok sein, nur das ganze dann zu verulken (Ichi und das falsche Opfer) ging ein bischen zu weit. Aber ist jetzt nicht so schlimm. Was mir auch schon bei Fudoh auffiehl ist, dass Miike wirklich einen eigenen Stil hat. Was mir aber auch aufgefallen ist, ist, dass er die Story manchmal etwas holprig erzählt und "Visuelles" in den Vordergrund stellt. Ok, es handelt sich hier nur um kleine Abzüge in der B-Note, denn was die Entwicklung der Figuren in "Ichi" angeht leistet Miike hervoragendes. Man erfährt nach und nach neues und es ist immer interessant.
    Unterm Stirch hat mir "Ichi the Killer" gut gefallen. Ich muss ihn mir aber vielleicht nochmal auf deutsch ansehen um alles zu verstehen. Der Humor ist auch sehr eigenwillig, aber kam bei mir schon an. Ein ungewöhnlicher, schräger und harter Film, der Interesse an weiteren Miike Filmen weckt. 8/10


    Online Max_Cherry

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      Ichi - The Killer
      Ich hab "Ichi" gestern nach Jahren wieder gesehen.
      In dem Film steckt ein Meisterwerk, Miike kann es leider nur nicht ganz entfesseln.
      Auch wenn ich Stimmungsmixe mag, wäre hier vielleicht die ein oder andere völlig überzogene Szene weniger, besser gewesen.
      Im Grunde ist der Film eine ultrabrutale Abrechnung mit der brutalen, kalten japanischen Wirklichkeit. Miike treibt diesen Zustand auf die Spitze und zeigt uns Figuren als Ergebnisse dieser Gesellschaft. Der Film zeigt einen Abschnitt, der kurz vor der finalen Eskalation startet und für die jeweilige Figur in der absoluten Bedeutungslosigkeit endet. Die Menschheit wird extremer und extremer, der Mensch wird gewalttätiger und skrupelloser bis zu dem Punkt, wo "Itchi - The Killer" einsetzt. Alle sind komplett irre und die Menschen fressen sich gegenseitig auf. Am Ende steht die Erkenntnis, dass dieser Weg der Gewalt und Rücksichtslosigkeit im Nichts endet. Wenn ein Mensch nur noch böse ist, dies sein Wesen ausmacht und er diesen Zustand sogar bewusst immer weiter steigen will und es niemanden gibt, der diese Eigenschaft toppen kann, wird seine Existenz irgendwann bedeutungslos und überflüssig. Das lässt sich natürlich hier auch auf eine ganze Gesellschaft übertragen.
      Wie gesagt, in dem Film steckt enorm viel, nur Mikke verliert sich vielleicht etwas zuviel beim Humor. Das meiste passt gut und verleiht dem Film zusätzlich einen satirischen Anstrich, aber ein paar typische überdrehte Momente, hätte es vielleicht nicht gebraucht. Aber trotzdem hat mir der Film gut gefallen. Ich denke, als nächstes kommt mal wieder "Fudoh" dran.
      « Letzte Änderung: 18. September 2016, 22:41:30 von Max_Cherry »