Shiyori, Typ "nettes Mädel von nebenan", wurde von ihrem Freund betrogen. Sie lässt sich von ihrer Freundin Aiko, die auch schon mal gleich vier Eisen im Feuer hat, breit schlagen, einen Tripp zu einem abgelegenen Dorf zu machen. Auf andere gedanken kommen. Und lauschige heisse Quellen gibt es dort auch. Die Dorfbewohner sind etwas schräg drauf, und bald schon merken sie, warum. Shiyori findet in ihrem Zimmer ein Handy (Handys spielen im weiteren Verlauf eine wichtige Rolle), und als es klingelt und sie ran geht, erzählt ihr ein gewisser Akira, dass die Dörfler, die einer langen Tradition von Holzfällern entstammen, seit jeher einen abartigen Brauch pflegen: Sie schlagen ihren Frauen das linke Bein ab, damit sie nicht abhauen können. Und mittlerweile auch Frauen, die auf Durchreise sind...
Bald weiß Shiyori nicht mehr, wem sie trauen kann. Hat Aiko sie reingelegt? Kann sie Akira vertrauen? Und dann taucht auch noch diese sonderbare Frau mit Augenklappe und Rüschenkostüm auf, bewaffnet mit zwei übergroßen Scheren...
Kenta Fukasaku, Regisseur von
Battle Royale 2 und
Yo-Yo Girl Cop liefert hier einen eigentümlichen kleinen Film ab, der es schafft, den Zuschauer immer wieder ins Ungewisse tappen zu lassen. Kaum haben wir die Ereignisse aus Shiyoris Sicht gesehen und befinden uns an einem Cliffhanger, wird der Film zeitrafferartig zurückgespult, und wir sehen die Dinge aus Aikos Sicht. So enthüllt sich nach und nach ein Plot voller Misstrauen und Enthüllungen, und auch die ein oder andere Überraschung ist dabei. Nichts scheint so zu sein, wie man gedacht hat.
Vor allem visuell weiß der Film zu gefallen. Saubere Kamera, teils etwas artifizielle Bilder, untermalt von einem stimmigen Score. Und immer wieder das Aufblitzen von irrwitzigen und grotesken Ideen. Stimmungsvoll, spannend, später etwas abgefahren, aber es kippt dankenswerterweise nicht ins Klamaukige um. Gewalttechnisch recht zurückhaltend. Fukasaku setzt mehr auf Atmosphäre. Ein recht flotter Film, der nie langweilig wird. Zwar mag nicht alles schlussendlich logisch aufgeschlüsselt werden, aber das schmälert den Filmgenuss imo nicht.