Wiedermal ein Aufreger aus meiner Stadt...
Würzburg ist ja mittlerweile bekannt dafür mordsmässige Böcke zu schießen, wenn es um Gastronomie und Festivitäten geht, aber hier mal wieder zwei gottgleiche Schmankerl stadträdtischer geistiger Reife.
1. Järhlich gibts bei uns im Hofgarten der Residenz ein großes Weinfest. Das hat auch alles supi geklappt, da gibts keinen Ärger, es gibt keine Lärmbelästigung von Anwohnern.... dieses Jahr bekam das Weinfest die Auflage nur 3.000 Gäste reinzulassen, weil sonst im Falle einer Panik keine Sicherheit gewährleistet werden kann. Resultat war, dass man ab spätestens 20 Uhr in einer 200 m langen Schlange stand, von der höchstens alle 10 Minuten einer reinkam, wenn einer raus kam! Warum? Der Residenzgarten ist derartig groß, dass selbst bei 5.000 Gästen (war das Maximum vergangener Jahre) jeder noch eine Gartenhütte beziehen könnte, WENN eine Panik ausbricht. Aber die Stadt war ja gewitzt, und schloß ein hinteres Ausgangstor der Residenz zu just der Zeit des Weinfestes, somit gab es nur noch zwei "Notausgänge" und das ging durch!
2. Auf der "Alten Mainbrücke", die für Autos seit 20 Jahren gesperrt ist, sind zwei Läden die Wein verkaufen. Da kann man sich ein Glas Wein schnappen, und gemütlich unterhalb der Festung einen trinken, den ganzen Tag und bis 22 Uhr rum. Die Brücke selbst ist sicher 8 m breit und geht über den ganzen Main, ergo auch 50-60 lang. Nun störte sich die Stadt anscheinend daran, weil das Stadtbild verschandelt wird oder ähnliches (wohlgemerkt das Glas kostet 5 Euro Pfand und da macht auch kein Aas Sauerei, das is MITTEN im Zentrum) - jetz dürfen die beiden Läden gleichzeitg je nur noch 20 Gläser für draußen rausgeben, und nicht mehr! So sieht das Stadtbild wieder besser aus! ....... geilerweise geht genau gegenüber der beiden Lokalitäten eine Treppe runter, und einer hat unten nen Weinstand hingestellt - der darf ausschenken, und man kann die Treppe wieder hochlaufen
3. Das hatte ich glaube ich schonmal erwähnt, kam jetzt wieder auf. Wir haben im Staftrat so nen alten Sausack sitzen der fordert: Kneipen und Discotheken sollen künftig nicht vor 21 Uhr öffnen, und auch spätestens um 24 Uhr wieder schließen, wochentags wie am Wochenende - damit die Bürger nicht dem Lärm der betrunkenen Leute ausgesetzt sind! Wir sind eine STadt mit 140.000 Einwohnern und nahezu 25.000 Studenten aktuell - WTF!????? Gehsteige hoch, alle heim oder was!????
Im Übrigen darf man auch im gesamten Stadtgebiet und STadtrandgebiet keinen Alkohol mehr am Mainufer trinken. Es besteht die Gefahr, dass sich Spaziergänger davon belästigt fühlen - Zuwiderhandlungen werden mit 20 Euro Odrnungsgeld bestraft.