01.07.2010 Regensburg (0) Nazis randalieren in Regensburger Innenstadt
Am Mittwoch, 30. Juni, gegen 23.00 Uhr erreichte ein Notruf die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberpfalz, wonach in der Innenstadt, im Bereich des Kohlenmarktes eine sechs- bis achtköpfige Skinheadgruppe unterwegs sei, die lautstark Naziparolen grölt. Mehrere Streifenbesatzungen übernahmen die Fahndung im Innenstadtbereich.
Nach einem erneuten Anruf gegen 23.45 Uhr bei der Einsatzzentrale, in dem mitgeteilt wurde, dass offensichtlich diese Gruppierung in einem Lokal in der Weiße-Hahnen-Gasse randaliere, wurden sieben Streifenbesatzungen (zivil und uniformiert) zusammengezogen. Nun waren die Fahndungsmaßnahmen erfolgreich. Am Marc-Aurel-Ufer, auf Höhe des dortigen Museumsschiffes, stellten die Fahnder eine fünfköpfige Gruppe, auf welche die angegebenen Beschreibungen passten.
Ein aufmerksamer Zeuge konnte zweifelsfrei bestätigen, dass es sich bei den nun Kontrollierten um die Gruppe handelte, die er zuvor beobachtet hatte. Es handelt sich um Männer im Alter von 19 bis 38 Jahren aus dem Stadtgebiet Regensburg bzw. dem westlichen Landkreis Regensburg. Sie waren erkennbar alkoholisiert und verhielten sich gegenüber den anwesenden Polizeibeamten auffallend aggressiv. Hier taten sich insbesondere ein 24-Jähriger aus dem westlichen Landkreis und ein 30-jähriger Regensburger besonders hervor.
Auch noch während der Festnahmeaktion und in der Folge skandierte einer aus der Gruppe „Heil Hitler“-Rufe und unabhängig davon beleidigten sie in teilweise übelster Weise auch im Fortgang der Ermittlungsmaßnahmen die eingesetzten Polizeikräfte. Die augenscheinliche Alkoholisierung bestätigte sich bei den durchgeführten Alkotests. Bei den weiteren Ermittlungen abseits des Festnahmeortes stellte sich dann heraus, dass die Gruppe in dem Lokal in der Weiße-Hahnen-Gasse nicht nur Teile des Inventars beschädigt hatte, sondern zudem den anwesenden Barkeeper, einen 22-jährigen Regensburger, zusammengeschlagen und gestiefelt hat. Den Verletzten brachte der Rettungsdienst zur ambulanten Behandlung in ein Regensburger Krankenhaus. Dort stellte man Prellungen und Platzwunden fest.
Wie der 22-Jährige in seiner Vernehmung angab, gelang es ihm trotz der Verletzung in ein in unmittelbarer Nähe gelegenes, Lokal zu flüchten, wobei die Skins ihm nachsetzten und die Türe dieses Lokals ebenfalls beschädigten. Als ihnen mit der Verständigung der Polizei gedroht wurde, flüchteten sie und konnten dann wenig später, wie bereits erwähnt, festgenommen werden. Nicht nur der gezielte und entsprechend dimensionierte Einsatz von Polizeikräften, sondern im Besonderen das oft zitierte „Hinschauen“ von Passanten was die detaillierten Angaben der Zeugen betrifft, waren mit ein wesentlicher Bestandteil der erfolgreichen Fahndungsmaßnahmen.
Wegen gefährlicher Körperverletzung, dem Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Sachbeschädigung, Beleidigung und Vortäuschen einer Straftat hat das Fachkommissariat für Staatsschutzdelikte der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg die Ermittlungen gegen das Quintett, von denen einen 20 und ein 26-Jähriger, beide aus Regensburg, wegen rechtsradikaler Straftaten schon in Erscheinung getreten sind, aufgenommen.
http://www.wochenblatt.de/nachrichten/regensburg/email/Nazis-randalieren-in-Regensburger-Innenstadt;art1430,5245Was zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt war, der Barkeeper wurde etwas schwerer verletzt als hier geschrieben, er hat die Dönerbude in der er geflüchtet ist vollgeblutet.
Das scheint wohl eine Racheaktion gewesen zu sein, eben dieser Barkeeper hatte eine Woche zuvor einige der Skinheads aus seinem Laden verwiesen weil diese anfingen eine Schwarze und ihr Kind anzupöbeln.