09.09.2011 (0)
Dubai (AFP)
Türkische Marine wird Schiffe in Gazastreifen begleiten
Der Streit zwischen der Türkei und Israel um den Angriff auf die Gaza-Hilfsflotte im Mai 2010 verschärft sich: Regierungschef Recep Tayyip Erdogan will künftig Kriegsschiffe als Eskorte für Hilfslieferungen für den Gazastreifen losschicken.
Türkische Kriegsschiffe sollen nach Angaben von Regierungschef Recep Tayyip Erdogan künftig Schiffe mit Hilfslieferungen für den von Israel abgeriegelten Gazastreifen begleiten. "Wir werden es nicht zulassen, dass solche Schiffe nochmals Ziel von Angriffen Israels werden", sagte Erdogan. Damit hat sich der Streit zwischen der Türkei und Israel um den Angriff auf die Gaza-Hilfsflotte im Mai 2010 weiter verschärft.
Bei einem erneuten Angriff auf Schiffe mit Hilfslieferungen für den Gazastreifen müsse Israel mit einer "angemessenen Antwort" rechnen, sagte Erdogan dem arabischen Nachrichtensenders El Dschasira. Bei dem israelischen Angriff auf die Gaza-Hilfsflotte im Mai 2010 waren neun türkische Aktivisten getötet worden.
Die Türkei behalte sich das Recht vor, die territorialen Gewässer im östlichen Mittelmeer zu kontrollieren, sagte Erdogan. Sein Land habe zudem Schritte unternommen, eine alleinige Nutzung der dortigen natürlichen Ressourcen durch Israel zu unterbinden. Israel hatte im Juli angekündigt, von den Vereinten Nationen eine exklusive Wirtschaftszone in einem Gebiet des Mittelmeers zugesprochen bekommen zu wollen, in dem Gasvorräte liegen, die auch der Libanon für sich beansprucht.
Ein UN-Bericht zur Erstürmung des zu einer Hilfsflotte für den Gazastreifen gehörenden türkischen Schiffs "Mavi Marmara" durch israelische Soldaten hatte den Streit zwischen der Türkei und Israel neu entfacht. Der Einsatz wird in dem UN-Bericht als "exzessiv" und "unverhältnismäßig" kritisiert. Zugleich wird die Seeblockade des Gazastreifens durch Israel aber als legal bewertet.
Vor einer Woche wies Ankara den israelischen Botschafter aus und legte die Militärkooperation mit Israel auf Eis. Israel lehnt eine von der Türkei geforderte Entschuldigung für den Angriff weiterhin ab. Am Dienstag kündigte Erdogan eine verstärkte Militärpräsenz seines Landes im östlichen Mittelmeer an. Die türkische Marine werde sich dort ab sofort "sehr häufig" zeigen, sagte Erdogan. Er warf Israel zudem vor, sich wie ein "verzogenes Kind" aufgeführt und "Staatsterror" betrieben zu haben.
Am Mittwochabend sprach sich Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu zwar für eine "Verbesserung" des Verhältnisses beider Staaten aus. Bei einer Rede vor Angehörigen der israelischen Marine in der Hafenstadt Haifa lobte er aber zugleich die Marinesoldaten, die an dem tödlichen Angriff auf die "Mavi Marmara" beteiligt waren.
Autor: Dubai (AFP
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