Klass - Estland 2007 - Mobbing und Amok an der Schule

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Offline ap

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    KLASS



    http://www.ofdb.de/film/187090,Klass

    Klass
      Alternativtitel:      
     * Class, The

    Originaltitel:            Klass
    Herstellungsland:          Estland
    Erscheinungsjahr:          2007
    Regie:          Ilmar Raag

    Darsteller:          Vallo Kirs
    Pärt Uusberg
    Lauri Pedaja

    Genre(s):         Drama




    Eine Inhaltsangabe von Syncroniza
    eingetragen am 22.10.2009, seitdem 204 Mal gelesen

    Joseep (Pärt Uusberg), ein estnischer Schüler mit leicht autistischen Zügen, wird von seiner ganzen Klasse nur als "Freak" angesehen und ist Ziel ständiger Hänseleien. Sein Mitschüler Kaspar (Vallo Kirs) will dies nicht mehr mit ansehen und verteidigt Joseep fortan. Dies bringt die Klassenanführer jedoch nur noch mehr in Rage. Während die Erwachsenenwelt hilf- bzw. verständnislos agiert, entsteht eine Spirale der Gewalt...








    KLASS ist das, was ELEPHANT von Gus Van Sant hätte sein wollen/sollen: Ein psychologisches Drama das aufzeigt, wie Schüler dazu kommen, an Ihren Schulen Amokläufe und Schulmassaker anzurichten.
    Natürlich ist das spekulativ, niemand kann wirklich sagen was Schul-Amokläufern wie Steinhäuser oder denen in Littelton wirklich durch den Kopf gegangen ist, was ihnen wiederfahren ist und was sie dazu gebracht hat das zu tun was sie taten. Zwar gibt es Indizien, aus denen sich Theorieen erstellen lassen, warum es passiert ist. Doch diese Theorieen können nur mal mehr mal weniger nah an der Wahrheit dran sein. Die Wahrheit selbst kennen nur die Täter, und die können sie normalerweise nicht mehr wiedergeben. Derartige Theorieen sind nur für die Hinterblibenen gut, um das unfassbare erklärlich zu machen.

    KLASS beschäftigt sich der gängigsten Theorie, Mobbing und Terror an der Schule, nicht durch die Lehrer sondern durch Klassenkameraden, durch die Gemeinschaft die eigenltich zusammen halten sollte. Dazu kommt die Gleichgültigkeit und Hilflosigkeit von Eltern, Familie und Lehrern. Jemand der so ausgegrentz wird und unter Druck steht, kommt manchmal auf schlechte Ideen. Offensichtlich!
    Ich glaube auch das diese Theorie, dieser Erklärungsversuch, noch am nähesten an der Warheit dran ist!

    Der Film ist eher unspektakuläör inszeniert, KLASS ist kein reißerischer Action- oder Horrorfilm. Tatsächlich ist er ein (Psycho)Drama, das sich über 90% der Lauflänge mit dem Mobbing und dem Psychoterror beschäftigt, dem Joseep ausgesetzt ist. Und dieses Mobbing ist böse.... Joseep hat keine Chance seinen Klassenkameraden aus dem Weg zu gehen, jeder Tag ist ein Spießrutenlauf, jeder Tag ist ein Tritt in den Arsch. Der Frust der sich in diesem zurückhaltenden Jungen aufstaut ist absolut nachvollziehbar. Und er ist mitleiderregend. Für mich war es durchaus hart, der Demütigung und dem Mobbing über 90 Minuten lang zuzusehen. Das Ende, das klar von Anfang an feststeht und auf das man wartet, ist dann fast wie eine Erlösung.

    Das Mobbing ist meiner Meinung größtenteils realistisch inszeniert. Einerseits unspektakulär, schließlich geht es hier um jugendliche Schüler und nicht um den Terminator oder Rambo. Andererseits gerade deswegen nachvollziehbar, nachvollziebar und beschämend, es geht unter die Haut.
    Zugegenermaßen muß ich dazu erwähnen, das das Mobbing in einigen Details oder ein zwei Szenen wohl doch etwas übertrieben ist, aber das verzeihe ich, schließlich ist es immer noch ein Film der eine Geschichte erzählt, und Geschichten sollen auch unterhalten, fesseln, schockieren, ect...

    Der Amoklauf selbst ist kurz und knapp inszeniert. Die Jungs sind Nicht cool, es sind Verlierer die keinen anderen Ausweg mehr sehen, um ihren Frust raus zu lassen. Die Waffen die sie haben sind keine beeindruckenden großen Kaliber wie in coolen Actionfilmen, sie sind fast unscheinbar. Und die meisten Schüsse gehen daneben. Schließlich sind es keine ausgebildeten Soldaten sondern nur Schüler, die wild um sich schießen. Dabei treffen sie die Richtigen als auch Falsche. Über den Tod der "Richtigen" konnte ich mich aber auch nicht freuen, die Grenzen zwischen Opfern und Tätern sind erschreckend fließend.

    Das Ende ist konsequent und kompromisslos, und es läßt einen mit einem flauen Gefühl im Magen zurück. Die Dimensionen der Tat und was es für die überlebenden Täter wie auch Opfer bedeutet, kann man wie Morgengrauen erahnen, es auch noch in Szene zu setzen ist unnötig. Der Film hinterläßt durch das konsequente Ende ein Gefühl der Leere.



    EMPFEHLUNG!
    « Letzte Änderung: 02. März 2010, 09:33:51 von ap »


    Offline Ash

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      Offline ap

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        Offline ap

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          Werde ich mir mal antun, sobald er in der Leihe zu haben ist.

          Ich hab ihn aus der Leihe der ist da schon zu haben!  ;)


          Offline JasonXtreme

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            KLingt super - wird gesichtet! Tolles Review, das man verschieben sollte :)
            Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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            Offline Sniper

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              Ah da gibts ja sogar nen Review hier. Gerade schon im Smalltalk Forum ne :8.5: gegeben. Kann den auch nur empfehlen, zu dem Thema neben "Ben X" für mich der beste Beitrag.