...könnten die Opfer in diesem Streifen werden, wenn sie dem furchterrregenden fliegenden Grauen begegnen, das nächtens die Straßen von Paris unsicher macht. Halb Gott, halb Dämon saust die fliegende Bestie durch die Häuserschluchten, und wen sie in ihre Klauen bekommt, von dem bleibt nur noch ein Klumpen blutiges Fleisch übrig.
Klingt gut? Nun ja, für ein Fernsehfilmchen ist es das auch. Nach dem eher missglückten ersten Versuch, die steinernen furchterregenden Figuren, die das Böse abwenden sollten, zum Leben zu erwecken (das war so Ende der 70er, und dementsprechend schlecht war die Umsetzung), versuchte man es vor ein paar jahren mit Gargoyle's Revenge - und der war so ordentlich, dass er mich zum Fan der fliegenden Bestien machte. Nun legte man nach dem enttäuschenden "Reign of the Gargoyles", in dem die Monster von Nazis (!) zum Leben erweckt und im Zweiten Weltkrieg als Waffe eingesetzt werden sollen, eine wiederum recht oredentlich produzierte Geschichte aus unseren tagen nach. Diesmal also in der Stadt der ewig Verliebten - nur mit Liebe hat das so gar nix mehr zu tun.
Zwei Bauarbeiter, die in den Gewölben einer zum Abbruch vorgesehenen Kirche herumhantieren, stoßen durch Zufall auf den Schlupfwinkel des Gargoyles, einer Grauen erregenden Bestie. Die ist älter als Rom, soll der Legende nach eine Mischung aus Gott und Dämon der alten Symerer gewesen sein und verwurstelt die Bauarbeiter in Windeseile zu Hackfleisch. Wenige Tage später lernen wir den Amerikaner Jack kennen, der als Professor für Architekturgeschichte an der Sorbonne unterrichtet und seine Scheidung verarbeiten will. Dabei hilft ihm die blonde Carol. Als die auf die Idee kommt, nächtens die abbruchreife Kirche mal zu beäugen, ist Jack anfangs eher skeptisch, doch der Anblick diverser Steinfiguren, die er sofort als gargoyles erkennt, begeistert ihn völlig. Derweil stolpert Carol über einige glitzernde Schmuckstücke, die sie - wie Frauen eben so sind - sofort einsackt. Hätte sie mal besser bleiben lassen, aber die Erkenntnis kommt zu spät - denn unter den edlen Gegenständen befinden sich auch pulsierende Gargoyle-Eier, und als die Mama-Bestie das mitkriegt, rollen die ersten Köpfe in Paris...
Jetzt ist es an Jack, zusammen mit einem durchgeknallten Priester und einem karrieregeilen Reporterpaar dem Grauen ein Ende zu bereiten. Erschwert wird ihnen das Unterfangen von einem kleinen, dicken Inspektor Clouseau-Verschnitt der Pariser Polizei, aber das Quartett hat sich nun mal in den Kopf gesetzt, dem Biest zu Leibe zu rücken, und das wird denn auch getan...
Die CGI-Effekte sind recht nett gemacht, das Biest ist gut geworden, brüllt viel und fliegt auch ein paar Mal bildgerecht herum, aber ich hätte mir letztlich dann statt ein paar Dialogszenen doch lieber mehr Monster-Action gewünscht. Dennoch, der Film ist unterhaltsam, Blut wird auch verspritzt und als Fazit macht der Film Lust auf weitere Gargoyle-Begegnungen, haben wir doch doch wesentlich schlechtere Creature Features vorgesetzt bekommen. Bleibt also zu hoffen, dass dieses Potenzial der fliegenden Steinmonstren auch in den kommenden Jahren genutzt wird.
Der Film dürfte auch in deutschen Videotheken nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.
Der Lonewolf Pete