(Malibu) SHARK ATTACK - Baywatch Bloodbath

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Ehrlich gesagt, hätte ich dieses feine Scheibchen bei meinen Streifzügen durchs Amazon-Jagdgebiet um ein haar stehen lassen... und warum? Weil irgend so ein Vollidiot den Film genauso betitelt hat wie einen ähnlichen Hai-Horror-Streifen aus den 90ern. Wie kann man denn nur auf so ne bescheuerte Idee kommen, wenn man DVDs verkaufen will ??? Ich hab immer mehr den Eindruck, dass die deutschen DVD-Anbieter nur noch Mini-Jobber einsetzen, die mit Dilettantismus und völliger Unwissenheit glänzen und auch nicht bereit sind, sich nur im Entferntesten mit der Materie vertraut zu machen, in der sie rumwerkeln. Wenn man auf teufel komm raus sparen will, kommt sowas dabei raus.
Das könnte man jetzt natürlich auch von dieser US-TV-Produktion sagen, und böse Zungen werden fordern, der Lonewolf solle nicht nur Scheiß Filme hier ins Review-Forum setzen, aber ganz so schlimm ist es nicht. Zwar ist die Story hanebüchener Unsinn, aber das Ganze ist spannend inszeniert und hat zumindest mich prächtig unterhalten. Aber ich schalte ja auch den Anspruch aus, wenn's um sonne Filme geht...
Wir befinden uns also eines Nachmittags am sonnigen Strande von Malibu, Kalifornien. Mädels im Bikini räkeln sich im Sande und drehen sich in regelmäßigen Abständen vom Bauch auf den Rücken, um gleichmäßig gegrillt zu werden (FKK ist dort ja leider nicht erlaubt, und im US TV erst recht nicht), und ihre potenziellen Beaus zeigen, was sie auf dem Surfbrett so drauf haben. Das Idyll wird nur hin und wieder durch eine nahe gelegene Baustelle gestört, die den halben meeresboden mit Sprengladungen zum Beben bringt. Wir Horror-Fans wissen natürlich, dass Mutter Natur solchen Frevel nicht ungestraft hinnimmt und in etwa so reagiert wie Jason Vorhees, wenn in dessen gefilden Teenies dem vorehelichen Sex frönen - nämlich mächtig sauer. Und so erleben wir, wie durch das Getöse ein Schwarm urzeitlicher Riesenhaie, offenbar Urgroßväter des Großen Weißen hais, aus dem Tiefschlaf geweckt werden und sofort Kohldampf schieben. In den ersten 17 Minuten gibts also ordentlich menschliches Fischfutter serviert. Die Baywatch-Truppe ist derweil damit beschäftigt, Beziehungen zu kitten, Heiratsanträge zu machen und ein junges blondes Gift, das vom Richter Sozialstunden aufgebrummt bekommen hat, im Zaum zu halten. Das ändert sich schlagartig, als Chef-Watchbabe Heather eine Gruppe von Party - Kite-Surfern im Zaum halten will und statt schäumendem Bier plötzlich eine Menge Blut im Gesicht hat. Flugs sind die ersten Dreiecksflossen gesichtet, aber ehe man Alarm geben kann, kommt eine noch größere Gefahr auf die Badegäste zu - ein 100 Fuß hoher Tsunami rollt gen Malibu! Nun heißt es aber hurtig die Flucht ergreifen - und so kommt's, dann dann irgendwann eine Hand voll Bauarbeiter und ein Baywatch Team inmitten einer überfluteten Landschaft zum letzten Gefecht antreten - denn um sie herum tummeln sich riesige Urzeit-Haie, und die haben immer noch verdammt großen Hunger...
Zugegeben, die Story ist Kacke und die Haie sind Scheiße, aber das war bei "Snakehead Terror" auch so, und der war / ist geil. Nach all den mehr als kläglichen Haifilm-Versuchen der letzten Jahre ist hier mal wieder ein Streifen kreiert worden, der mir richtig Spaß gemacht hat, bietet er doch alles, was ich erwartet hab - Mädels im Bikini und in Not, Gefahr aus dem Meer, Blut, abgetrennte Gliedmaßen, kreischende und hysterische Girlies, und ein Suschi-Schlachtfest nach dem Zehn-Kleine-Negerlein-Prinzip und der Frage: "Wen erwischt's als nächstes?"
Mehr erwarte und erhoffe ich mir von Tierhorror nicht (außer vielleicht noch ein paar Titten, aber das lässt das Ami-Fernsehen ja nicht zu), und so wurde ich größtenteils bestens bedient. Das ganze ist unterhaltsam und durchaus spannend. Ich hab da schon sehr viel Schlechteres gesehen, und wem die 11 teuronen zu viel sind, der kann sich den Film für Einsfuffzig ja leihen. Einzig für mich wieder völlig unverständlich ist neben dem bescheuerten deutschen Titel die FSK-Freigabe. Denn verglichen mit dem tollen Kroko-Horror "Blood Surf", der so viel mehr Blut und Gedärme für ein 16er Zertifikat zu bieten hat, muss mir erst mal einer verständlich erklären, wieso der vorliegende Hai-Horror ab 18 freigegeben wurde? Aber dass die Leute von der FSK und der Bundesprüfstelle nicht alle Latten am Zaun haben und öfters gegen ihre eigenen Prinzipien verstoßen (Originalzitat von Frau Mommsen-Engberding mir gegenüber: "Gewalt, die von Tieren ausgeht, ist in der Regel immer FSK 16, weil nicht so schlimm wie Gewalt, die vom Menschen ausgeht..."), wissen wir ja längst...