http://www.amazon.de/lange-Abschied-Raymond-Chandler/dp/3257202075/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1273781982&sr=8-1Aus der Amazon.de-RedaktionDer Lange Abschied zeigt den Romancier Raymond Chandler in Höchstform. Er hat mit diesem Werk sein tiefstes Buch und vielleicht seinen ersten Roman geschrieben. Ein Genuß ist es allemal.
Obwohl in die Form eines Kriminalromans gegossen, in dem Philip Marlowe schließlich einen zweifachen Mörder aufspürt, ist der Roman als Krimi eigentlich nur unzureichend charakterisiert. Das Verbrechen geschieht eher beiläufig und bestimmt nie das Handeln seiner Protagonisten. Der Lange Abschied ist eine Geschichte von Freundschaft und von Liebe, und die Geschichte eines Mannes: Philip Marlowe.
Mit Der Lange Abschied schlägt Chandler einen neuen Weg ein, und sein Held tritt endgültig aus dem Schatten seiner bloßen Privatdetektivexistenz heraus. Wir begegnen einem gereiften Marlowe, der das Holzschnitthafte der frühen Jahre hinter sich gelassen und an Zwischentönen gewonnen hat. Er ist noch immer ein Zyniker, der sein Überleben allein seiner Professionalität zu verdanken hat, aber Chandler deckt Seiten von ihm auf, die uns bislang verborgen geblieben waren. Wenn Marlowe am Ende einsam und desillusioniert zurückbleibt, dann nur, weil er seinem eigenen Verhaltenskodex treu bleiben muß. Denn in dieser "dreckigen, vergaunerten Stadt" muß es einen Mann geben, "der selbst nicht schäbig ist, der eine reine Weste hat und keine Angst". --Stephan Fingerle
Pressestimmen"Ein großer Klassiker des Genres. Aus keinem anderen Krimi Chandlers erfährt man so viel über den hartgesottenen Detektiv Philip Marlowe." (Facts)
Hab das Buch heute beendet, mein erster Chandler. Wie erwartet, eine großartige Detektivgeschichte Noir, ein ideales Vorbild für die Mike Hammer-Serie mit Stacy Keach. Phil Marlowe ist kein übermenschlicher Held, sondern ein einsamer, zynischer und finanziell nicht auf Rosen gebetteter Privatschnüffler. Der auch mal die volle Breitseite abbekommt und den Fall nicht auf Anhieb und ohne Mühe löst. Nicht so brillant wie ein Hercule Poirot etwa, dafür "dreckiger" und "echter". Hat mir super gefallen, vor allem weil die Geschichte auch sehr intelligent gestrickt war. Zwei Fälle, die ineinander laufen. Das ein oder andere ist etwas weit hergeholt, stört aber nicht wirklich.
Was mich dann doch ein wenig gestört hat, war die deutsche Übersetzung. Ich habe selten eine Übersetzung gelesen, die von den Formulierungen her so holprig war, und die - ohne dass ich die Vorlage zu kennen brauche - so viele Fehler beinhaltete. Auch gewöhnungbedürftig war das ständige = als Trennstrich. Beziehe mich auf eine alte Taschenbuchauflage von Ullstein.
Was hat Chandler noch gemacht? Ich denke, Pierre kann da mehr dazu sagen, der kennt ja glaub ich alles. Und ist Chandler nicht einer der Autoren, den Murakami ins Japanische übersetzt?
Ich guck mal nach ner Übersicht...
http://de.wikipedia.org/wiki/Raymond_Chandler * The Big Sleep (1939) (dt. Der große Schlaf 1950)
* Farewell, My Lovely (1940) (dt. Betrogen und gesühnt, Lebwohl, mein Liebling)
* The High Window (1942) (dt. Das hohe Fenster, 1943)
* The Lady in the Lake (1943) (dt. Die Tote im See 1976)
* The Little Sister (1949) (dt. Die kleine Schwester 1953)
* The Long Good-Bye (1953) (dt. Der lange Abschied 1954)
* Playback (1958) (dt. Spiel im Dunkel 1958 bzw Playback 1976)
* Poodle Springs (Fragment) fertiggestellt von Robert B. Parker (Poodle Springs, 1989 dt: Einsame Klasse 1990)
Das sind seine Romane. Darüber hinaus hat er noch etliche Kurzgeschichten, Essays und Drehbücher geschrieben. Verfilmt wurde auch einiges, siehe Link.
Pierre, was kannste noch empfehlen bzw. was sollte man als nächstes lesen?