Mag hier keiner die feinen Old School Kung Fu Eastern-Klassiker ?

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Ja, die Hoffnung hab ich auch - nur, die Chinesen wollen halt auch geld verdienen und langen für die Lizenzen schon hin. Da gehört dann schon sehr viel Genre-Liebe des deutschen oder österreichischen DVD-Anbieters dazu, um entsprechend zu investieren...

Aber vielleicht sind ja schon Verhandlungen im gange, und wir wissen es nur noch nicht... Da möge Buddha mit uns sein.

Der Lonewolf Pete


Ja, das ist ein kleiner Schnitzer, den man mir verzeihen möge... so ist das, wenn ein absoluter Nicht-Sportler über Kampfsport schreibt... :uglylol:

Also, erstmal vielen Dank für das Lob... ich freu mich, dass euch das Buch gefällt. Im nachhinein geht mir sowas natürlich runter wie Öl.

Was Linda Lee's Buch betrifft, so wurde auch dieses etwas "aufgemotzt" und ausgeschmückt und enthält meines Wissens nicht nur Fakten sondern auch ein wenig "dichterische" Freiheit, damit der Mythos des kleinen Drachen nicht zu tiefe Kratzer erhielt. Aber das ist völlig okay, denn im großen und Ganzen schrieb Linda authentisch über ihre Ehe und ihr Leben mit Bruce und über den Mythose Bruce Lee. Wie alle anderen Autoren auch, muss man sich die Wahrheiten aus diversen Büchern ziehen und versuchen, das "erdichtete" zwischen den zeilen herauszufiltern. Ich habe versucht, aus den mir vorliegenden Quellen so authentisch und wahrheitsgemäß wie möglich zu bleiben.

Was die recherche angeht - nun ja, man muss sich eingehend mit den Filmen beschäftigen, und nach Möglichkeit nicht nur die deutschen sondern auch ausländische Fassungen sichten, dann muss man natürlich die Biographien der Stars zusammentragen, und natürlich auch aus verschiedensten Quellen Informationen zusammensuchen. Das ist sehr zeitaufwändig, zumal man ja auch chronologisch in der richtigen reihenfolge bleiben will. Am Ende hat man ein riesiges Sammelsurium an Schnipseln und Puzzleteilen, und die heißt es dann zu einem Gesamtwerk zu vereinigen. Und bei allem darf man natürlich nicht den Punkt erreichen, an dem man sagt: "Mir hängt jetzt dieses Gekloppe dermaßen von zum Hals raus...", sondern jedem noch so schlechten Film noch was Gutes abzugewinnen, das ist die Devise. Ehrlich gesagt hab ich mich auf jeden gesichteten Streifen immer von neuem gefreut...

Die Recherche in Hong Kong fand allerdings rund zehn Jahre vor diesem Buch statt und war das Highlight meines lebens als Eastern-Fan. Ein solcher Besuch ist natürlich unvergesslich, und als Autor profitiert man natürlich von diesen Erlebnissen und kann sie verarbeiten. Das Entstehen der riesigen Posterwände, die riesigen Theatern gleichen Shaw Kino Paläste und Ähnliches hab ich natürlich auch in meinem Text verarbeitet, weil selbst erlebt, und auch der Fleir der Millionenstadt Hong Kong wirkte nachhaltig auf mich. So führte mich ein Bekannter damals gar auf eines der Hausdächer, auf denen die legendären Fights stattfanden, die auch Bruce Lee bestanden hatte... Ich konnte mir also aus ersten hand einen Eindruck verschaffen, und damals reifte der Gedanke bereits, eines Tages ein Buch zum Thema Eastern zu verfassen.

Ich hoffe ja immer noch, dass eines Tages ein zweiter band entsteht. Ihr könnt ja mal ne mail an den Verlag absetzen und es einfordern... :D

Übrigens - wer auf Italo-Western steht: Der Verlag verramscht gerade die Restposten meines Italo-Westernbuches (inkl. DVDs) für schlappe 12 Euronen pro Band. Wenn DAS nix is... (mich hat's schier weggeschmissen. Und ich sach noch: Nee, 39 Euros sind zu vülle, aber nein... man hört ja nie auf mich!. Jetzt ham sie den Salat...).

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Ja, Italo-Western ist auch so ein Thema, das kläglich vernachlässigt wird - wobei ich sagen muss, dass, im Gegensatz zum Eastern, der Italo-Western kaum Überraschungen bietet - hat man beim Eastern zur brutalität und dem ewigen Reben-Vergeltung-Rivalität.Thema noch verschiedene atemberaubende Techniken und natürlich die irrsinnigsten Waffen, so beschränkt sich beim Italo-Western die Fantasie der Macher lediglich auf Rache, Prügeln und Ballern, und das wars. Nachdem ich all die Filme für das Italo-Western-Buch hintereinander weg geschaut hab, konnte ich wochenlang erst mal keinen Western mehr sehen. Das war beim Eastern seltsamerweise nie so...

Na ja, vielleicht kommt ja der eine oder andere noch auf den Geschmack und man kann den Fred noch mal wiederbeleben - es gibt ja auch beim Italo-Western so manche unverkannte Perle (neu) zu entdecken...

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Keoma ist eine der perlen des genres - allein schon das geile Titellied und die Atmo - absolut herausragend. Aber da war ja der Italo-Western schon am Boden und für mich ist Keoma sowas wie ein letztes Aufbäumen, nachdem die tödliche Kugel das Genre getroffen hatte...

Mannaja find ich übrigens mindestens genauso Hammer wie Keoma, und Maurizio Merli hätte ruhig mehr Western drehen können als nur diesen einen.

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Ich hab ein kleines aber feines Filmchen entdeckt, das unter den old school B und C Eastern ein wenig herausragt. Zwar ist die Story furchtbar und völliger Kokolores, und der Film bietet alles vom Kung Fu Meister bis hin zum debilen Volltrottel, aber die gebotenen Kampfszenen lassen dies verschmerzen.

"The Invincible Kung Fu Legs" aka "Leg Fighters" aus dem Jahre 1980 fand zwar nie den Weg nach Deutschland, aber dank DVD-Vermarktung und Internet kann man auch hierzulande in den Genuss eines teilweise beeindruckenden Spektakels kommen. Allerdings - die Synchro, das Bild und die Handlung sind SEHR mit Vorsicht zu genießen, und wohl nur wahre Fans (wie ich) können sich von dem Streifen wirklich unterhalten lassen.

Warum? Weil hier atemberaubende Fuß- bzw. Beintechniken geboten werden, wie ich sie bisher lediglich von John Liu zu sehen bekam. Das Kung Fu in diesem Streifen ist außergewöhnlich und stellenweise konnte ich nur mit dem Kopf schütteln, dass sowas überhaupt möglich ist. Ich bin ja nun nicht der sportlichsten Einer, umso mehr verblüfft mich die Agilität und scheinbar spielerische Leichtigkeit der Darsteller.

Regisseur Lee Tso Nam hat zahlreiche B-Features inszeniert, die atmosphärisch natürlich nie an die Shaw Produktionen heranreichen, aber auch Kung Fu Fighter, die sich auf Bauer Wang's Wiese kloppen, haben mitunter was für sich.  Hauptdarsteller Dorian Tan Tao-Liang kennen wir aus dem Streifen "Drei, wild wie der Teufel", und er bietet hier mit stoischem Gesichtsausdruck eine seiner eindrucksvollsten Darstellungen eines Meisters der Bein-Technik, der zu einem Zweikampf gezwungen wird und dabei den Gegner, einen garstigen Vertreter der Boden-Tritt-Technik tötet. Dessen Bruder, typisch mit weißer Zopfperücke (Bösewichter müssen im Eastern weißhaarig sein und finster dreinblicken - ich liebe es...) und dem dazu gehörigen Bart und Augenbrauen vollgepappt, kann das natürlich nicht auf sich sitzen lassen und schwört bittere Rache.
Aber soweit isses lange noch nicht, denn erst mal wird uns nun ein Dauerfeuerwerk gewöhnungsbedüftigen asiatischen Billighumors im Stil des Knochenbrechers (nur eben nicht lustig, sondern nervig) beschert, in dessen Mittelpunkt die hübsche, aber verzogene Tochter eines wohlhabenden Mannes und deren Diener stehen. Töchterlein soll die Bein-Kung Fu - Technik lernen und hat da keinerlei Bock zu. Der Diener ist ein Tollpatsch vor dem Herrn, nur übertroffen von zwei debilen und potthässlichen Brutalos, die wegen der Glöckchen am Gewande solch vielsagende Namen wie Ding Dong und Dong Dong  :uglylol: tragen. Die kriegen von der Holden und ihrem Diener ständig irgendwie die Hucke voll, bis das Mädel nach einer tüchtigen Tracht Prügel endlich einsieht, dass es besser wäre, doch richtiges Kung Fu zu lernen. Die Trainingssequenzen kommen angesichts der Story etwas kurz rüber, aber am Ende folgt dann der obligatprische Showdown mit dem Bruder Weißhaar, der solch nette Sachen wie die "Neun Vogel Technik" im Gepäck hat...
Ha Kwong Li, die schöne mit dem derben Tritt, ist ne kleine Augenweide, und die Kampfszenen sind routiniert und edel. Der Rest ist getrost zum in die Tonne kloppen, die englische Synchro nervt bis zum Gehtnichtmehr und das DVD-Bild ist nicht remastered. Aber wer sich auf sowas einlässt, kriegt hier einiges zu sehen, was er bisher in unzähligen anderen Eastern eben noch nicht sah...
Bei You-Tube ist der Film unter "Leg Fighters" gar in neun Teilen anzuschauen...



Der Lonewolf Pete


Ja, und da gibts richtige Perlen bei, die nie bei uns zu sehen waren. Shaw Filme haben einige kleine meisterwerke hervorgebracht, das ist unbestritten. Wobei, auch zahlreiche der kaum zu zählenden old school Eastern, die nicht aus den Shaw-Studios stammen, auch durchaus reizvolle Kung Fu Action zu bieten haben. Auch für mich ein ausgedehntes Feld, das es noch zu beackern gilt...

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Und ich sach noch... "Vorsicht mit englischen und US DVDs..." sach ich noch... aber nein, wenn's halt nix kosten darf... :D

Also, Jimmy Wang Yu - natürlich, da gibts ja ne nette kleine Reihe uncuts von Splendid:

Die Stahlharten Vier
Härter als Granit
Wang Yu kennt kein Erbarmen
Duell der Giganten (ein sehr schöner, harter "Flying Guillotine" - Verschnitt)

Die sind auf jeden Fall sehenswert.

Silberspeer der Shaolin gibts hierzulande soviel ich weiß in einer seltenen uncut Version, aber auch in einer cut-Fassung. Cut gibt es außerdem die Wang Yu - Filme: "Der einarmige Rächer", "Der Foltergarten der gelben Schlange" und "Das Todeslied der Shaolin". Von Medien PW gibts außerdem uncut in einer Großbox "Wang Yu - Eine Faust wie ein Hammer". 

Auf Video zu bekommen (leider nie auf DVD erschienen) ist Jimmy Wang Yu's bahnbrechendes erstes Machwerk für Shaw, "Das goldene Schwert des Königstigers" ("The one-armed Swordsman"), das ihn über Nacht zum neuen Hong Kong Superstar machte und in Hong Kong mit englischen Untertiteln als digitalisierte uncut-Fassung auf DVD zu kriegen ist. Der lohnt sich auf jeden Fall, ebenso wie die Fortsetzung "Return of the one-armed Swordsman", die leider hierzulande nie lief, aber in HF auch auf DVD raus ist. Dazu hab ich sogar irgendwo noch deutsche UTs...

Zu John Liu: Da sind bei Amazon erstmal die John Liu Box 1-4 erhältlich - wohl leicht cut, aber immer noch gut mit dem Fußkämpfer in seinen besten Filmen - und bei Amazon Marketplace für rund 8 statt regulär 15 EUR zu kriegen. Trotz leichter cuts allerdings allemal die Anschaffung wert, da das Bild meines Wissens remastered sein soll. Ich schlag da demnächst auch mal zu, bin grad bissel knapp bei Kasse...

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Also, zum Einstieg anschaffen würde ich auf jeden Fall Vol. 1, da dieses drei der schönsten Liu-Klassiker enthält. Todescamp der Shaolin beispielsweise ist einer meiner Favoriten mit Liu - das war er schon seit Videozeiten.

Was "Die Zwillingsbrüder von bruce Lee" angeht, so hat der Streifen gar nix mit Bruce zu tun. Er ist ein teil einer Zweiteiler-Geschichte um den verbrecher "Silver Fox", der von zwei Kung Fu Kämpfern bekämpft wird. Die Filme "Secret Rivals" Part 1 and 2 (bei uns "Bruce Lee - wir rächen dich" und "Die Zwillingsbrüder von Bruce Lee" saublöd tituliert) gehören zu den überdurchschnittlichen B-Produktionen der ausgehenden Easternwelle. John Liu hat hier, unterstützt von einem geilen Italo-Western-Score (ich glaub der stammt aus: "Der gehetzte der Sierra Madre" mit Lee Van Cleef, ein legendärer Spaghetti-Western), der in diesem Eastern so lange in die Hörmuschel getrommelt wird, dass man ihn auch Tage später noch summt und pfeift, eine unglaubliche Leinwandpräsenz. Leider ist nur ein teil bei den John Liu Boxen vertreten, was insofern schade ist, als die Fortsetzung direkt an den ersten Teil anschließt. Die Kämpfe sind rasant und bieten alles, was das Herz des ansprchslosen Eastern-Fans begehrt - den obligatorischen weißhaarigen Schurken, der richtig fies dreindrischt, und zwei Helden, die sich wunderbar ergänzen, das alles in einer No-Nonsense-Geschichte verpackt.

Versuch mal, ob du die beiden Filme irgendwo zusammen auftreiben kannst, und sei es auch auf englisch oder chinesisch. Die lohnen sich wirklich.

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PS - Schade, dass man nemanden findet, der die Eastern so geil synchronisiert wie damals von Schier Film und Kollegen gemacht. Die Schurken und die Helden hatten so herrlich geile Stimmen, das erhöhte das vergnügen noch. Da isses mir fast schon egal, ob der ilm cut war - allein die Synchro war der Hit. Ich hab ne Scheibe mit Original Trailerns aus der deutschen Kinozeit - wow, sag ich da nur... da kriegt man leuchtende Äuglein. Aber auf chinesisch ist sowas auch allemal besser als mit der englischen Synchro... deshalb: Genau prüfen, ehe man Eastern aus England oder den USA kauft.

 


Klar, man kann die beiden Secret Rivals unabhängig voneinander anschauen - Teil 1 ist eh der bessere... aber inhaltlich gehören sie halt zusammen, auch wenn Teil 1 so endet, dass eine Fortsetzung nicht unbedingt nötig gewesen wäre.

Natürlich ist alles eine Frage des geldes, aber wenn ich dann halt auch noch ne grottige Bildquali dafür bekomme und eine bescheidene Synchro, dann ist das einer der wenigen Ausnahmefälle, wo ich auf uncut pfeife und lieber mit der deutschen fassung Vorlieb nehme.

So gings mir beispielsweise bei "Die Todeskämpfer der Shaolin" - da war zwar die gesamt Eingangssequenz, in der das Verbrechen gezeigt wurde, dessen der Sohn des Oberbösewichts bezichtigt und für das er in die Provinzhauptstadt geleitet werden soll, einfach weggeschnitten wurde - aber das war's dann auch schon. Wegen dieser etwa knapp 5-10 minütigen Sequenz, die noch dazu schlecht synchronisiert und nicht remastered auf der US-DVD drauf ist, soll ich auf die edle deutsche Kinofassung verzichten? Nee, never. Zum näheren Verständnis okay, aber wenn man die Sequenz nicht sieht, hat man auch nicht wirklich was verpasst. Die übrigen Kampfszenen erschienen mir in der deutschen Kinofassung uncut.

Aber man kann nicht alles haben, und im Eastern zeigt sich nun mal, dass man als Fan auf verschiedene Fassungen zurückgreifen und auch herbe Einschnitte hinnehmen muss, wenn man das Genre richtig genießen will. Ich kenne auch kein anderes Filmgenre, in dem die Fans sich solche Mühe machen, die Klassiker mit alten deutschen Synchros zu unterlegen oder mit deutschen UT's zu versehen, um "ihre" Lieblingsstars in Aktion voll genießen zu können. Ich persönlich war und bin immer wieder erstaunt, welche Anstrengungen Easternfans der hartgesottenen Sorte unternehmen, um "ihre" Lieblingsstreifen technisch zu "frisieren"... Wenn man das nur auch von anderen Filmgenres behaupten könnte, aber da ist es eben offenbar nicht so...
Ein durchaus lobenswertes Unterfangen, wie ich finde, wenn es auch den Shaw Brothers, so sie denn davon erfahren würden, nicht gefallen dürfte...

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Ja, da waren wirklich markante Stimmen drunter - Michael Ande ("Der Alte"), Elmar Wepper ("Der Kommissar") waren zwei der meist beschäftigten Sprecher, dann gab's da noch häufig die deutsche Stimme von "John Boy Walton", dann oft die Stimme von Christian brückner, und selbst Rainer Schöne war im Einsatz. In dem John Liu Film "Todescamp der Shaolin" wird der Bösewicht übrigens von der deutschen Stimme von Chuck Norris, dem Schauspieler Manfred Seipold, gesprochen - kurios am Rande: Seipold starb wenige Jahre später an Aids, und der Bösewicht in dem Film war so blass geschminkt, dass er zum Zeitpunkt der Synchro so aussah wie Seipold später zum Zeitpunkt seines Todes...

Ja, im Estern-Genre waren echte Synchro-Highlights zu hören, und die Synchronautoren brachten es tatsächlich hin, die Dialoge nicht so abgehackt klingen zu lassen wie in heutigen Synchros, sondern viel flüssiger... Selbst die "36 Kammern der Shaolin" wirkten in der deutschen Kinofassung (und der im ZDF ausgestrahlten Version)  wesentlich besser als in der ungekürzten Neusynchro von MIB. Den Traumschiff-Doc Horst Naumann konnte man als Off-Sprecher im Eastern übrigens auch häufig hören, ebenso wie den Kommissar-Gehilfen Reinhard Glemnitz...

Ach, auch wenn die Synchros oft nichts mit dem Original zu tun hatten und man eben einen eigenen Text bastelte (das ist ja heute auch so), so sind sie doch zumindest mit dem Eastern irgendwie untrennbar verbunden...

Der Lonewolf Pete

 
 


Nun ja, da ich nur sehr selten auf UK/US VÖs zurückgreife und stattdessen sogar lieber mal auf ein Bootleg aus Sammlerkreisen zurückgreife, falls das gar besser ist, kann ich mit einem wirklich guten Vergleich nicht dienen. Aber ein Film wie "In den krallen des Adlers" ist doch vom Bld her wesentlich besser als die alte Videofassung - kommt natürlich drauf an, welche technischen maßstäbe bzw. Ansprüche man stellt. Ich hab keinen Flatscreen und kein HD - is mir auch wurscht. Solange das Bild besser als auf der ollen, tausendmal abgenudelten VHS ist, kann ich genießen. Als leidenschaftlicher Fan von Serienklassikern weiß ich einigermaßen gute DVD-Editionen zu schätzen und nehme auch mal ein paar Bildfehler in kauf, denn oftmals musste ich mit wesentlich schlechterem material zufrieden sein. Nee, meine Ansprüche sind da ziemlich niedrig - Hauptsache der Streifen ist okay und besser als das Video. Bevor ich einen Film gar nicht zu sehen kriege, dann lieber so... Bei den UK Fassungen oder den US Fassungen scheint man aber eins zu eins die alten Videothekenfassungen genommen zu haben, und das ist dann wirklich rausgeschmissenes Geld...

Der Lonewolf Pete 


Ja, das ist auch so ein Kuddelmuddel mit den Eastern-Titeln - da macht offenbar jeder, was er will, und am Ende sieht das dann aus wie die 8 Kostbarkeiten beim Chinesen... :confused:

Duell der Giganten heißt offiziell auch "Master of the Flying Guillotine", aber wie gesagt - jeder macht halt was anderes draus.

Das Todeslied der Shaolin hatte gleich vier verschiedene englische Titel - man möge sich einen aussuchen: "Invincible" / "Return of the Chinese Boxer" /  "Samurai Terror"  / "The Swift Shaolin Boxer"

Da soll einer schlau werden...

Der Lonewolf Pete


Da hab ich leider keine Erfahrungswerte. Ich hab mal die eine oder andere NL-Fassung einer englischen Serie gehabt, die war recht ordentlich, aber ich mag die Aufmachung nicht, deshalb hab ich die dann gegen UK-Editions ausgetauscht. Eastern hab ich in NL noch nicht auf DVD gekauft.

Aber was hast du zu verlieren? Die Scheiben sind (hoffentlich) günstig und da die Holländer ja auch keine Qualitätsmuffel sind, dürfte das Bild wohl auch relativ gut sein. Riskiers doch einfach mit ein paar Filmen... Oder du marschierst in the Videothek und bittest die freundliche Antje dort, ob sie für dich mal ein Scheibchen auf dem Player anläufen lässt. Mit einem gewinnenden Lächeln und einer blauen Tulpe ist das bestimmt drin...

Der Lonewolf Pete



Also, zu "In den Krallen des Adlers" - Nun ja, übertroffen hat sich Splendid da wahrlich nicht, aber es dürfte wohl daran liegen, vermute ich zu Gunsten von Splendid, dass das Ausgangsmaterial miserabel war. Dennoch ist das Bild um Längen besser als die alte VHS Kopie...

Zu "Die Glorreichen Drei" - Nun, 3 Tacken isser wert, mehr aber nicht. Warum? Gleiches Problem wie das im vorgenannten Film, nämlich die Bildquali ist zwar bsser als das wirklich sehr schlechte VHS Tape, das die alte Kinofassung eins zu eins übernommen hatte, aber noch nicht das gelbe vom Eu. Hauptproblem bei dem Film ist allerdings, dass durch das 4.3 Format ein erheblicher Teil der Kampfszenen beschnitten wird, das heißt man sieht die Kämpfer nur von Hüfte oder Brust aufwärts. Hinzu kommt, dass die turbantragenden Bösewichte wie Puppen aus dem Kasperltheater wirken, aber Carter Wang und Chen Sing, der hier mal wieder den Bösewicht gibt (der Kerl kann herrlich fies dreinblicken), sorgen dennoch für ein paar gelungene Fights. Alles in allem hätte man wirklich wesentlich mehr draus machen können.

Der Lonewolf Pete


Also, wenn's stimmt, dann isses okay. Ich hab leider nur die Euro Video Fassung... aber für mich genügt der, weil halt die Turbanhelden nicht so mein Fall sind. Aber wenn der so günstig ist und ich wieder ein wenig bei Kasse bin, stock ich auf...

Dude, was japanische Eastern angeht, kann ich dir so gut wie gar nicht helfen, denn die waren noch nie reizvoll für mich. Sonny Chiba mag ich auch nicht sonderlich, wobei die Streetfighter Reihe ziemlich hart ist. Aber ich steh eh fast nur auf die Period Eastern, und wenn da Männer aus Nippon* (*geändert auf Wunsch von Dude) auftauchen, dann meist mit Hitlerbart und als Bösewicht... vielleicht deshalb meine Abneigung. Ansonsten bieten sie halt so viel weniger als die Kung Fu Filme. Einfach mal ein bissel mit dem überlangen Käsemesser durch die Luft gefuchtelt, und schon fallen die Gegner reihenweise. Da dauert das Zlebrieren des wieder in die Scheide steckens der Klinge bald länger als die ganze Action. Is nicht ganz so meins...

Der Lonewolf Pete

 
« Letzte Änderung: 26. Juli 2010, 23:46:06 von Lonewolf Pete »


Ja, kenn ich - hat mir aber nicht gefallen. Hab ich zu Videozeiten mal gesehen... Der spielt aber glaub ich in der Neuzeit (da bin ich ohnehin vorsichtig)  und hat mich ziemlich enttäuscht, weil Carter Wang da nur mehr Staffage ist und sich durch mehr oder minder drittklassige Actionszenen hechelt...

Der Lonewolf Pete


Das sind so genannte "Period"-Eastern, manchmal international auch "Wuxia" genannt. Will sagen: Die Filme spielen in einer bestimmten Periode, meist zur Zeit einer Dynastie, spätestens aber in den 20er jahren des Zwanzigsten jahrhunderts. In diesen Filmen kommen fast niemals Schusswaffen zum Einsatz, Motorräder und Autos oder allenfalls Eisenbahnen sieht man höchstens mal in den Filmen, die zu Anfang des 20. Jahrhunderts spielen.
Wuxia ist übrigens ein Begriff, der auf chinesische Sagen und Legenden aus dem Mittelalter oder Altertum des Landes zurückgeht.

Hierzulande wird äußerst selten mit "Period"-Eastern oder Wuxia geworben. Man muss anhand des Titels ein Gespür bekommen oder anhand der Inhaltsangabe und der Coverbilder. Im Notfall fragst du mich, bevor du dein Geld rauswirfst.

Viel falsch machen kannst du kaum, wenn du nach Titeln gehst, die das Wort "Shaolin" beinhalten. Meistens steht dieser Begriff für irgendeine Story, die in einem Kloster oder in einer Dynastie spielt. Manchmal haben sie das aber auch bei Neuzeitfilmen gemacht, aber eher selten. Beim Wort "Schwert" im Titel war auch kaum was falsch zu machen.

Aber wie gesagt - ich bin nicht allwissend, aber die meisten hierzulande gelaufenen und veröffentlichten Streifen sind mir ein Begriff, viele davon hab ich noch im Kino gesehen, und ich kann dir zumindest den einen oder anderen Tipp geben, wenn ich merke, dass du dich auf ein falsches Gleis zu bewegst... 8)

Der Lonewolf Pete


Es gibt so einiges, was mich an japanischen Eastern stört. Abgesehen davon, dass sie für mich meist relativ unspektakulär sind, stört mich schon mal das ungemein macht-heischende Auftreten der Helden. Die laufen breitbeinig durch die gegend und wenn sie den Mund aufmachen, klingt jedes Wort wie ein Peitschenhieb - nicht melodisches, nichts poetisches, einfach nur was kurz dahingeblafft, und jeder kuscht. Das ist mir persönlich wenig sympathisch. Dann natürlich das Gefühl, dass sie seit der Invasion in China immer und überall die Besten sind oder behaupten, es zu sein, und Frauen (auch heute noch) oft wie Dreck behandeln. (Okay, da gibts auch böse Chinamänner, die das tun, aber die Japaner sind da grausamer...) Und irgendwie fehlt mir beim japanischen Eastern oft die Poesie und die Atmosphäre, die den chinesischen Filmen, selbst wenn es Wald- und Wiesen-Klopper sind, so eigen ist. Es gibt ein paar Ausnahmen, aber selbst einem Klassiker wie "Die sieben Samurai" kann ich heute nicht mehr allzu viel abgewinnen...
Das setzt sich dann fort bis zum japanischen Kino der neuzeit, wo mir dieser Blut und Gedärme - Dauerfleischwolf aus Nippon gewaltig auf den zeiger geht. Entweder sind's Geister, die mehr (meist weniger) gruselig und immer wieder ähnlich gruseln wollen, oder es wird dermaßen in der Action übertrieben, dass man nur den Kopf schütteln kann. Toll ist sowas nun wirklich eher nicht.

Nee, ich bleib meinen Chinamännern treu, und wenn dabei ab und an großspurig auftretende Invasoren aus dem benachbarten asiatischen Kaiserreich was auf das rasierte Haupt kriegen, tut das der Geschichte auch nicht unbedingt einen Abbruch.

Der Lonewolf Pete     


Och Chinamänner find ich jetzt eher ironisch und nicht wirklich schlimm. Bei dem japanischen "Unwort" geb ich dir Recht - hab ich ja auch geändert.

Ganz so eng sollte man es nun auch wieder nicht sehen, werden ja auch unsere französischen nachbarn ab und an gerne als Franzmann bezeichnet, die Holländerinnen als "Frau Antje" und Amerikaner als "Amis". Is ja nicht böse gemeint, nicht wahr...sondern eher liebevoll. Der Australier nennt sich selbst ja auch gerne Aussie und die Engländer Limeys und die Amerikaner Yanks und findet auch nichts weiter bei. Und so derb wie die Amerikaner, die ihre chinesischen Bürger "Chinks" oder "Gooks" nennen oder "Chicano" für Mexikaner, bin ich mit meinen liebevoll gemeinten "Chinamännern" ganz und gar nicht.

Der Lonewolf Pete


Es gibt keinen Grund, das Eastern-Genre hier im Forum in zwei Teile zu spalten - nur sind mir halt hierzulande nur sehr wenige old school Eastern aus Japan bekannt, wenn man mal von den Kurosawa-Filmen absieht. Die wenigsten Eastern aus Japan, sprich Samurai-Epen, haben es in Deutschland zu Ruhm und Ehren gebracht.
Klar muss man die Filme mit anderen Augen sehen. Der Dude führt die japanischen Samurai-Filme auf ein Theater zurück, genauso gehen die chinesischen Kung Fu Filme auf die chinesische Oper mit ihren Helden-Stücken zurück und verarbeiten dann noch berühmte chinesische Heldensagen, die in Buchform zu Beliebtheit gelangten. Beides hat sicherlich seinen Reiz, wobei die chinesischen Stücke oft farbenprächtiger, weicher, melodiöser, poetischer und aufwändiger sind.
Natürlich sind die Ninjas japanischer Herkunft, aber sie wurden zu einem Teil des chinesisch-japanischen Eastern-Kinos, als die Shaolin- und Handkantenkrimi - Streifen schon langsam an Popularität verloren. Vermasselt wurde das ganze Ninja-Kino durch den Mix westlicher mit östlicher Mentalität und Action. Hätte man rein japanische Ninja-Streifen gedreht und sich darauf beschränkt, Ninjas allenfalls in chinesischen Kung Fu Filme einzuflechten, wäre meiner Ansicht nach das Subgenre des Ninja-Films wesentlich erfolgreicher geworden als es die Billigstprodukte eines Godfrey Ho vermochten.
So ganz vertraut bin ich jetzt nicht mit der Entstehungsgeschichte von Karate und Kung Fu, aber soweit mir bekannt ist, entstand Kung Fu aus einer indischen Buddhismuslehre, und Karate war der japanische Ableger davon. Somit wären ja dann beide Kampfsportarten eigentlich indischen Ursprungs, und sowohl Japan als auch China wären unter den fürsorglichen und weisen Händen Buddhas vereint...
Wollen wir es also auch hier so halten und sowohl japanische als auch chinesische Eastern in einem Fred vereinen...? Das halte ich nur für fair. So kann der Dude uns wichtige japanische Produktionen, ich die chinesischen näher bringen, und die Ninja-Filme haben hier dann auch noch ihren Platz.

Der Lonewolf Pete 
« Letzte Änderung: 27. Juli 2010, 03:27:51 von Lonewolf Pete »


Todeskarawane ist sicherlich originell, da er im Winter spielt und alle mit Fellmützen rumlaufen, aber von den kampfszenen und den Toneffekten her fand ich ihn eher schwach. Ich kenn auch nur die Videofassung und wusste nicht, dass RTL2 eine uncut Fassung zeigte, aber was ich bisher von dem Film zu sehen bekam, hat mich persönlich eher wenig beeindruckt.
Aber allein wegen Wang Yu und seinem stets stoisch-leidenden Gesichtsausdruck ist der Film nen Blick wert.

Der Lonewolf Pete



Ich hab mal ausgiebig gegockelt, aber selbst im web sind japanische Eastern, insbesondere solche, die mit Karate zu tun haben, sehr rar gesät. So gut wie keine Infos, und eine Titelaufstellung hab ich auch nicht gefunden. Die Filme um die blinde schwertschwingende Frau und den blinden Schwertkämpfer Zatoichi, sowie den Lonewolf & Cub - dann noch die Streetfighter-Reihe, und danach erschöpft sich das Thema schlagartig.

Ist schon serh seltsam. Vielleicht gibts Seiten auf Japanisch, aber da ich die Sprache nicht beherrsche, beiß ich da auf Granit.

Der Lonewolf Pete
 


War mir ein Vergnügen.
Sobald ich auf irgendwas in der von dir gesuchten Richtung stoße, geb ich die Infos natürlich gerne weiter.

Der Lonewolf Pete


Ich sach mal so: 27 EUR für 6 DVDs is ein Preis, bei dem man nicht meckern kann. Natürlich gehe ich jetzt mal von miner persönlichen Einschätzung aus, aber vielleicht hilfts ja:

Im Schatten der tödlichen Peitsche - Gute Atmo, eigentlich ganz okay, aber es gibt schon besseres. dennoch, Preis ist durchaus angemessen

Der Todesschlag der Stahlfinger - einer meiner Lieblingseastern, der mir persönlich auch 15 Tacken wert wäre

Die Blutsbrüder des gelben Drachen - guter Eastern, locker seinen 10er wert

Ti Lung - Das blutige Schwert der Rache - siehe: "Todesschlag der Stahlfinger" - einer meiner Lieblingsfilme mit Ti Lung

Im Todesnetz der gelben Spinne - Absoluter Trash, aber 4 EUR sind okay. mehr aber auch nicht.

Der Rächer aus der Todeszelle - Typischer No-Nonsense-Shaw Klopper, aber David Chiang ist auf jeden Fall mehr als einen Blick wert.

Alles in allem kannst du bei dem Kauf und bei dem Preis nicht meckern.

Der Lonewolf Pete


Also, ich meine auf jeden fall "Der gelbe Taifun" zu erkennen mit bruce Lee als Kato (oben links), dann meine ich "Tempel der Shaolin" und "Das Schwert des gelben Tigers" erkannt zu haben... bei den anderen bin ich mir absolut nicht sicher.

Der Lonewolf Pete