Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Leo

    • OA - 5599
    Andrew Dominik`s  " Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford " ist ein Spät-Western aus dem Jahr 2007!


    Zum Inhalt : (Quelle: Moviepilot.de)


    Jesse James (Brad Pitt) war einer der ersten amerikanischen Medienstars. Es wurden zahllose faszinierende Bücher und fabelhafte Geschichten über Amerikas wohl berühmtesten Banditen geschrieben, die ihn größer machten als er zu Lebzeiten je war, doch die meisten von ihnen nehmen es mit der Wahrheit nicht ganz so genau. Für die Ausgeraubten und Terrorisierten und für die Familienangehörigen derjenigen, die Jesse James tötete, war er vermutlich nur ein gewöhnlicher Krimineller. Hingegen wurden Jesse und der James-Gang in den 1870er-Jahren von der Sensationspresse und in vielen Groschenromanen größte Ehrfurcht und Bewunderung entgegengebracht. Er wurde als eine Art Robin Hood gefeiert, der gezielt jene Banken und Eisenbahngesellschaften aufs Korn nahm, die den armen Farmern das Leben schwer machten.

    Im Jahr 1881 ist Jesse 34 Jahre alt. Er bereitet seinen nächsten großen Überfall vor und führt einen Privatkrieg gegen seine zahlreichen Gegner. Sie alle wollen das auf ihn ausgesetzte Kopfgeld und den Ruhm, Jesse James zur Strecke zu bringen. Doch die größte Gefahr droht ihm von den Menschen, denen er uneingeschränkt vertraut.

    Zur Bande um Jesse James stößt auch der junge Robert Ford (Casey Affleck). Aber schon bald muss Ford feststellen, dass der wahre Jesse James wenig mit dem idealisierten Mythos zu tun hat, der in der Bevölkerung kursiert. Er ging als der Feigling in die Geschichte in, welcher Jesse James rücklings ermordete. Robert Ford bewunderte Jesse James über alles, er war ein idealistischer und ehrgeiziger Junge, der sich nichts mehr wünschte, als eines Tages mit seinem Idol reiten zu dürfen. Er konnte nicht ahnen, dass er einst als der dreckige kleine Feigling in die Geschichtsbücher eingehen würde, der Jesse in den Rücken schoss. Aber wer war Jesse James wirklich – abseits der Halbwahrheiten der Schlagzeilen? Und wer war der damals 19-jährige Robert Ford, der zum inneren Kreis um Jesse gehörte? Wie brachte Ford eine derart monumentale Persönlichkeit zu Fall, was die Sheriffs in zehn Staaten vergeblich versucht hatten?



    Der Film ist von seiner Erzählweise schon sehr eigen für einen Western. Der Film fühlt sich ja zu keiner Zeit wie ein echter Western an, selbst bei solch` klassischen Szenen wie bei dem Zugüberfall. Mir hat er überragend gut gefallen, aber ich kann auch jeden verstehen der den Film als öde & langweilig abtut.

    Das er langatmig ist, das stimmt. Aber es ist eine angenehme langatmigkeit, ähnlich wie bei Der mit dem Wolf tanzt,
    ich konnte mich jedenfalls richtig in den Film hineinfühlen.

    Die Regie ist geradezu episch geraten. Ein ruhiger, aber sehr intensiv gespielter Film, der vor allem durch seine exzellenten Darstellerleistungen, seine phantastische Kameraarbeit & dem wunderbar einfühlsamen Score von dem es begleitet wird, bei mir mächtig gepunktet hat.

    Dieser Film hat seit langem mal wieder geschafft das ich bei einem Schuss regelrecht zusammen gezucket bin.
    Fast schon poetisch wie Jesse James, mit dem "wissen" was passiert, Robert Ford den Rücken zudreht, und das Bild gerade rückt.
    Als wenn er kurz vor dem Spüren seines Todes eine grade Linie, eine Ordnung sehen möchte....bis der Schuss fällt.
    Interessanterweise ist die Stelle an der es letztendlich passiert, so unheimlich intensiv, das es sich einfach nur falsch anfühlt, was Robert Ford da tut.

    Man könnte den Film wunderbar weiter analysieren, aber ich geh mal zu dem letzten Drittel, denn ab hier schafft der Film ein Kunststück welches nicht viele Filme schaffen oder was mich auch mal richtig stören kann, er geht noch locker 30 Minuten weiter !! Aber hier fand ich`s absolut genial, weil die Auswirkungen hier einfach nur noch einschlagen und man zusammen mit Ford regelrecht runter gezogen wird........
    An dieser Stelle muss man auch Sam Rockwell und seine Darstellung loben, die im verlaufe des Films immer besser & besser wird :thumb:


    Für mich als Western-Fan (egal ob in Form von italo,- edel,- o. epischen) ein fantastisches Erlebnis gewesen. Ich bekomme grad`wieder richtig Lust auf den Film. Er hat mich so richtig entspannt, und ja, mMn muss der Film ruhig erzählt werden damit das Finale wirkt, ansonsten wäre es nur ein ganz normaler Spät-Western ohne diesen einen Magischen Moment geworden.


    Von mir gibt`s 9/10 Punkte

    « Letzte Änderung: 25. September 2014, 15:47:55 von Leonardo »