FFF'10 REVIEW: The Pack aka La Meute

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    The Pack (La Meute)





    Inhalt:

    Charlotte (Émilie Dequenne) ist mit ihrem alten Kombi unterwegs in der tristen und nebelverhangenen französischen Einöde. Als sie auf einer abgelegenen Landstraße von einer Gruppe Bikern verfolgt wird, gabelt sie kurzerhand den Anhalter Max (Benjamin Biolay) auf. Kurze Zeit später machen sie an dem heruntergekommenen Westernimbiss "La Spack" halt und postwendend tauchen die auf Krawall gebürsteten Motorradrocker wieder auf, um Charlotte und ihren neuen Begleiter zu belästigen. Glücklicherweise können die asozialen Raufbolde von der Besitzerin (Yolande Moreau) der schmuddeligen Gaststätte unter Androhung von Waffengewalt (eine Schrotflinte ist oft ein gutes Argument :D) vertrieben werden. Soweit so gut doch wenig später verschwindet Max spurlos auf der Toilette. Weder die kauzige Inhaberin noch der seltsame Polizist/Sheriff Chinaski (Philippe Nahon) können etwas über den Verbleib des jungen Mannes sagen und so entschließt sich die toughe Charlotte, des nächstens noch einmal ins "La Spack" zurückzukehren um Max zu suchen. Wie sich schnell herausstellen wird, der wohl größte Fehler ihres Lebens...


    Meinung:

    Die Franzosen lassen es wieder krachen. Naja, irgendwie nicht so richtig. Gleich vorweg liebe Freunde, wer anhand der netten Inhaltsangabe und der Tatsache, dass es sich hier um einen französischen Film handel einen Knaller erwartet, der sei gewarnt. La Meute (Originaltitel) oder wie er außerhalb von Frankreich vertrieben wird The Pack ist eine krude Mischung aus Versatzstücken diverser Filme der letzten Jahre und doch irgendwie ganz anders. Beim Betrachten kommen einem diverse Assoziationen zu etwa Frontier(s) oder Calvaire, zumindest bzgl. des optischen Erscheinungsbildes. Vielleicht noch am ehesten mit Calvaire da dieser auch leicht "schräg" war. Im späteren Verlauf wäre sicherlich auch The Descent zu nennen wenn man das nette Creature Design heranzieht. Dies ist eigentlich auch das größte Plus des Films. Die sehr stimmigen Bilder, der kalte französische Look, die teilweise klasse Atmo. Ich hatte La Meute nach den ersten 30-40 Minuten bei einer starken 8 aber danach verläuft, verfängt, verheddert sich der Streifen in zu vielen der weiter oben angesprochenen Versatzstücke welche einfach nicht so recht zusammenpassen wollen.

    Mir kam es irgendwie so vor als ob mehrere Regisseure – unabhängig voneinander - ihren Teil der Geschichte gedreht haben und später wurde alles in einen Topf geworfen, kräftig durchgerührt, hier und da noch etwas gebastelt und den Film dann den Fans vorgesetzt. Es war natürlich nicht so und letztlich ist nur ein Regisseur (Franck Richard) für La Meute verantwortlich und ebendieser Franck Richard hat in seinem Erstlingswerk wirklich einiges richtig gemacht aber eben auch einiges falsch. Am Ende will der Gesamteindruck einfach nicht richtig passen. Zumindest mir ging es so. Wie auch immer, ich möchte nicht großartig spoilern aber wie sich die Story im letzten Drittel entwickelt ist einfach nur mit dem Wort "unausgegoren" zu beschreiben. Ist der Anfang wie gesagt noch super spannend, stimmig, atmosphärisch und sogar mit einigen assi-witzigen Szenen gespickt, so abstruser und unlogischer im Storyverlauf und der Motivation der Personen wird es. Um noch mal auf die " assi-witzigen Szenen" zu sprechen zu kommen. Es gibt in der Tat diverse Szenen in denen man MINDESTENS richtig schmunzeln muss. Seien es die kuriosen Auftritte von Philippe Nahon der als merkwürdiger Kauz immer mit dem gleichen T-Shirt mit dem Aufdruck "I fuck on the first date" herumläuft oder der Witz den Charlotte Max am Anfang im La Spack erzählt (sehr geil) oder die Auftritte des Biker Trios mit ihrem Anführer "Bazooka Joe" (ich sag nur: Muhahahahaha!!! :D). In der Kneipe am Anfang gibt es echt einiges zu schmunzel und lachen und als ich gestern zu Pierre im Kino grinsend herübersah, meinte er nur "ich hab irgendwie das Gefühl, uns wird das Lachen sehr bald vergehen". Ich dachte mir nur "ha, don't trust de Terrorfranzose". Nun, dem war tatsächlich nicht so, denn auch später gibt es noch ein paar Szenen in denen man sich grinsend an den Kopf fassen kann. Im Prinzip durchziehen diese Szenen das gesamte Werk doch irgendwie passt es später einfach nicht mehr so richtig zusammen...hatte ich das Gefühl.

    Ich gehe nicht weiter auf die Handlung und das Geschehen nach Max Verschwinden ein, denn das wäre ein einziger großer Spoiler und ihr solltet Euch das einfach selbst ansehen. Nur soviel sei verraten, es wird später noch leicht "übernatürlich" in Form von "Kreaturen" wie auch unschwer auf dem Poster zu erkennen ist. Um es abschließend noch mal kurz zu machen. Die Stärken sind ganz klar die dreckige, kalte und trostlose Optik die man in den letzten Jahren aus dem französischen Terrorkino kennen und lieben gelernt hat. Die Darsteller machen ihr Sache echt vorzüglich und auch die Atmo ist am Anfang (die erste halbe Stunde) und auch später in gewissen Szenen als richtig gelungen zu bezeichnen. Gutes Creature Design, eine Handvoll harter Szenen wissen ebenfalls zu überzeugen (wenngleich diese Szenen eingefleischten "Gorheounds" wohl nur ein müdes Gähnen abringen werden) und einige wirklich gute Sprüche und Gags sind obendrein auch noch an Bord…ABER…all das reicht nicht für einen richtig guten Film, wenn man sich letztlich in einer teils unlogischen, unausgegorenen und irgendwie nicht recht zusammenpassenden Story wiederfindet. Wie gesagt, ich hatte ihn am Anfang bei einer starken 8 bis er im weiteren Verlauf leider immer weiter gesunken ist und nach einer Nacht die ich darüber geschlafen habe und während ich diese Zeilen hier schreibe, ist für mich dennoch eine ordentliche 6,5 die passende Bewertung. Zumindest vorläufig…bis er seine zweite Chance bekommt, denn schlecht ist er nicht…nur eben etwas anders. Erwartungen niedrig halten und ansehen. Der Ein oder Andere hier könnte positiv überrascht werden!


    The Pack (La Meute) :arrow: :6:
    « Letzte Änderung: 02. September 2010, 13:00:52 von Flightcrank »


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      Ich denke der is nix für Dich. ;)
      « Letzte Änderung: 27. August 2010, 09:08:11 von Flightcrank »


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          Nen Blick kann man durchaus riskieren. Schlecht isser auf keinen Fall! Ich kann nur leider absolut nicht einschätzen wem er hier zusagen könnte...


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              Die Meute :d4:
              Wtf? Gabs da kein durchgängiges Drehbuch? Gabs nicht mehr genug Ideen für Erklärungen? Gabs kein Geld für gute Schauspieler? Was bleibt positives? Vielleicht dass mit 80 Minuten zumindest nicht in Überlänge Lebenszeit verschwendet wurde.


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                ...Warum is das alles, wieso und überhaupt?...
                Es braucht doch nicht immer alles eine Erklärung.


                ...Und die behinderten analfixierten Biker gingen auch nur auf den Sack...
                Die fand ich sau witzig. Bazooka Joe... :uglylol:


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                  Achja, die :bd: is übrigens gut! Falls sich die einer holen mag.
                  Verkausfte? Wäre ggf. interessant für mich...


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                    Ich war damals beim Fantasy Filmfest schon unsicher und er hat seine zweite Chance gestern nicht wirklich genutzt...

                    :bd:
                    Die Meute :5.5:
                    Oha, ist bei Zweitsichtung nicht besser geworden. Ich dachte damals wenn ich ihn nochmal und dann in Synchro sehe gewinnt er vielleicht noch etwas aber das hat er nicht. Ich finde den Streifen einfach zu unrund. Wirklich geile Ansätze aber letztlich höchst durchschnittlich und in keinster Weise mit anderen großen Französischen Horrorfilmen zu vergleichen.