http://www.ofdb.de/film/189756,Undisputed-III-Redemptionhttp://www.imdb.com/title/tt0443676/Zwei Isaac Florentine-Filme in einem Jahr garantieren dem Gülle-Fan eigentlich ein Fest der Martial-Arts-Sinne. Doch mit
Ninja gelang Florentine nur bedingt ein gelungener Action-Güllerich. Zu unspektakulär die Fights, zu bieder die Story und zu modern das Ninja-Design. Doch schon mit der Fortsetzung zu seinem Überraschungshit
Undisputed II mit Michael Jai White und Scott Adkins in den Hauptrollen, macht er diese kleine Schwächephase wieder gut. Denn Florentine gelingt es tatsächlich, seinen mehr als eindrucksvollen Vorgänger fighttechnisch noch zu toppen. Doch eins nach dem anderen.
Der gute alte Boyka (Scott Adkins) ist ein gebrochener Mann. Nicht nur wurde er durch die Niederlage gegen George 'Iceman' Chambers gedemütigt, nein, sein Knie ist auch noch hin, und der Respekt der Mitinsassen gehört der Vergangenheit an. Als Boyka jedoch hört, dass es ein Turnier geben soll, für dessen Gewinner die Freiheit winkt, packt ihn sein Ehrgeiz nochmal, und er trainiert härter als je zuvor. Für alle überraschend schlägt er den amtierenden Knastchampion und qualifiziert sich so für die Aussscheidungskämpfe in einem Gefängnis in Georgien. Wie schon zuvor startet er abermals für den Mafioso Gaga, der auf das große Geld beim Wetten hofft.
Die Kämpfe beginnen, doch diesmal muss Boyka mehrere Runden durchstehen, und das Finale scheint vorausbestimmt - der kolumbianische Champ Raul 'Dolor' Quinones scheint unbezwingbar zu sein, und auch die Entscheidungen laufen nicht sauber ab. Gemeinsam mit mit dem farbigen Mitinsassen Turbo trainiert Boyka wie ein Wahnsinniger für sein großes Ziel...
Erster Punkt: Die Kampfszenen sind sensationell! Alles, was wir in Teil 2 zu sehen bekommen haben, wird hier wiederholt und sogar weitergeführt und getoppt. Die eingesprungenen Drehkicks werden hier bis zur Perfektion durchchoreographiert. Und beeindruckend ist, dass Adkins' Endgegner Marko Zaror alles was Adkins zeigt, mit einer schier beiläufigen Leichtigkeit kopiert und zum Teil sogar stärker macht als der Meister selbst. Zaror scheint einiges auf dem Kasten zu haben und gilt in seinem Heimatland Chile als Kampfsportsensation. Und tatsächlich hat man in einigen Szenen ob der beeindruckenden Größe und Statur des Südamerikaners ab und an sogar Angst um den guten Boyka.
Ansonsten erinnert alles ein wenig an das Bloodsport-Prinzip. Es werden verschiedene Kampfstile von Fightern aus verschiedenen Ländern geboten. Natürlich muss auch wieder das Capoeira eines Brasilianers mit an Bord sein, da diese Kampfsportart immer was fürs Auge bietet.
Die Handlung an sich ist zwar einen Tick ausgefeilter als in Teil 2, aber dafür ist die Charakterisierung platter geraten. Klingt widersprüchlich, ist es aber nicht. Der Film wirkt durchaus gülliger, mit weniger Tiefe. Andererseits wird Boyka hier mal von seiner menschlichen Seite gezeigt. Er zeigt, dass er durchaus so etwas wie ein Freund sein kann. Dennoch sieht man ihn so gut wie nie lächeln und stets verbittert und fokusiert. "I am the most complete fighterrr in the worrrld", schnarrt er einer Szene mit bitterbösem Blick und seinem herrlich affektierten, gespielten russischen Akzent. Natürlich bot die Michael Jai White-Figur zuvor etwas mehr Potenzial für Tiefgang, aber durch die Kombination und der sich behutsam entwickelnden Freundschaft zwischen Boyka und dem farbigen Turbo kommen auch hier die ruhigen Sequenzen nicht zu kurz.
Beeindruckend einer der wenigen Fights außerhalb des Rings, als die beiden im Steinbruch, wo sie sich ihre Strafe zunutze machen und schwer trainieren, das komplette Wachpersonal aufmischen. Spätestens ab dann ist klar, dass Boyka in diesem Teil, anders als im Vorgänger, die Rolle des Sympathieträgers einnimmt.
Choreographiert sind die Fightszenen übrigens wieder genauso wie in Teil 2, mit viel Zeitlupe, Be- und Entschleunigung, wodurch die Kicks und Schläge noch um einiges mehr rocken. Zudem sind die Fights verdammt hart, vor allem der Endfight, da gibt es eine Szene..brr..aber ich will nicht zu viel verraten.
Die musikalische Untermalung besteht abermals aus "hipper" Rap-Mucke, die aber zugegebenermaßen auch bestens zu der fetten Kampfsportaction passt.
Für mich hat Florentine mit diesem Film wieder einen großen Schritt nach vorn gemacht und liefert wohl den Streifen in seinem Oeuvre ab, der - neben den SEALS - am meisten rockt. Ebenso ist es schön zu sehen, dass Adkins nach
Ninja seine zweite Hauptrolle bekommt, nachdem in
Undisputed II ja eher Michael Jai White die Hauptfigur war. Man kann nur hoffen, dass er noch weitere Chancen bekommt. Gerade seine Physis ist hier unheimlich beeindruckend, muskelbepackt wie ein Stier und schnell wie ein geölter Blitz.
Fazit: Wer Teil 2 mochte, wird Teil 3 lieben.
Filmwertung
8,5/10
Trailer:
http://www.imdb.com/video/screenplay/vi3648259865/