Tucker (Alan Tudyk) und Dale (Tyler Labine) sind Hillbillies. Und die besten Freunde. Tucker, etwas grummelig und dominanter, aber mit dem Herz auf dem rechten Fleck. Dale, weniger selbstbewusst, schüchtern, etwas einfältig, aber nicht dumm. Gemeinsam wollen sie ein wenig Ferien machen in Tuckers neuem "Ferienhaus", einer etwas baufälligen Hütte im Wald. Bier trinken, Angeln und... Bier trinken. Bei ihrer letzten Rast an einer Tankstelle treffen sie auf eine Gruppe Teenager, die (in typischer Slasher-Manier) ins Grüne wollen, um zu saufen, zu kiffen und nackt zu baden. Vor allen auf die zuckersüße Allison (Katrina Bowden) wirft Dale ein Auge.
Dale traut sich nicht, sie anzusprechen, woraufhin Tucker ihm rät, einfach zu ihr zu gehen. "Smile, laugh!"". Was Dale etwas zu genau nimmt. Als er mit einer Sense (die er dummerweise gerade in der Hand hat) vor den Teenagern steht...
"Hey, you guys... GO CAMPING? HAHAHA..."
... bekommen die es mit der Angst zu tun. Hinterwäldler sind ihnen sowieso schon suspekt.
Dale ist nun entsprechend geknickt, aber die Ferienhütte und das Angeln sollten ihn ablenken.
Wären da nicht die Teenies, die in eben jenem See, auf dem Tucker und Dale mit ihrem Boot unterwegs sind, zu später Stunde baden. Als Allison etwas abseits auf einem Felsen - dummerweise unweit der beiden Freunde - die Kleidung ablegt, entfährt Dale ein Aufschrei, der sie erschreckt und vom Felsen stürzen lässt. Die beiden holen sie sofort ins Boot und wollen helfen, doch die anderen Kids sehen darin eine Entführung. Zu viele Backwoodslasher prägen nun einmal das Weltbild. Tucker und Dale bringen Allison in die Hütte, damit sie sich ausruhen kann, und machen, was man so in seinen Ferien macht. Allerdings sind die Teenies ihnen gefolgt und beobachten das Haus. Als einer von ihnen näher kommt, um hinein zu sehen, sägt Tucker gerade hinter dem Haus Holz mit der Kettensäge... und versehentlich in ein Bienennest hinein. Wild sie Säge schwingend, auf der Flucht vor den Bienen, kommt er vor das Haus gestürmt. Und die Kids sehen sich in einem vermeintlich Wirklichkeit gewordenen TCM wieder.
Sie ergreifen die Flucht, wobei einer tödlich verunfallt. Das bekommen sie nicht mit, finden aber die Leiche und betrachten sie als Warnung. Und beschließen, sich zu wehren. Tucker und Dale verstehen die Welt nicht mehr und glauben, es mit einer Bande von irren Selbstmördern zu tun zu haben, während die Teenies immer im ungünstigsten Augenblick auftauchen und sich deren falscher Verdacht erhärtet und alles in einen regelrechten Kleinkrieg ausartet, bei dem es immer wieder zu absurden Unfällen kommt. Wer wird aus diesem Schlamassel noch heil raus kommen?
Tucker & Dale vs. Evil war für das diesjährige FFF das, was in den letzten Jahren
Lesbian Vampire Killers, My Name Is Bruce und
Jack Brooks - Monster Slayer waren. Ein sehr sympathischer und enorm unterhaltsamer Spaßfilm. Hier wird das Backwood-Genre mit all seinen Klischees gehörig auf den Kopf gestellt. Die Sympathieträger sind hier ganz klar die Hillbillies, die Aggressoren die Kids. Es ist zum Brüllen komisch, wenn die Backwooders blutverschmiert versuchen, die Situationen zu erklären. Wer hört schon auf nervös stammelnde Hinterwäldler, deren Wortwahl zudem immer falsch aufgefasst wird? Jeder Versuch zu helfen wird zu einem blutigen Fiasko. Und selbst die Aktionen der Kids gehen oft genug nach hinten los.
Der Humor ergibt sich vor allem aus der Situationskomik. Aber auch die Dialoge der Beiden Freunde warten mit ordentlich Wortwitz auf. Es wurde gut abgelacht bei der Vorführung, und der Film hat auch anständig Applaus kassiert. Die Splatterszenen hatten ebenfalls die Lacher auf ihrer Seite. Es wurde teils schon ordentlich gesudelt, jedoch nie so übertrieben wie z.B. bei
Hatchet 2. Der Film könnte bei der FSK durchaus wohlwollend aufgenommen werden.
Getragen wird der Film ganz klar von den beiden Hauptdarstellern Alan Tudyk und Tyler Labine, beide nicht gänzlich unbekannt. Tudyk könnte einigen noch aus
Firefly bzw.
Serenity bekannt sein, spielte aber auch in
Todeszug nach Yuma mit. Labine kennt man vor allem als Sidekick in der Serie
Reaper. Und Beachtung verdient auch Katrina Bowden, die zwar bisher vornehmlich TV gemacht hat, aber extrem knuffig ist. Und sich nicht verstecken muss...
Dies ist Eli Craigs erster abendfüllender Film. Zuvor hatte er als Schauspieler einige wenige Rollen gespielt, u.a. in
Space Cowboys und
Carrie 2. Aber nach diesem Film wird sich da sicher noch etwas tun, denn er war enorm unterhaltsam, solide gedreht und echt sympathisch. Sehr gut geeignet für einen lockeren Abend in geselliger Runde.