Also, richtiger "Grusel" kommt bei mir meist bei den Klassikern hoch, und ihr könnt sagen, was ihr wollt, aber die "Dracula" - Filme mit Christzopher Lee funktionieren bei mir im dunklen Zimmer immer noch. Auch so Thriller wie "Schloss des Schreckens", "Bis das Blut gefriert", "Die Wendeltreppe" - das ist Gruselkino pur.
Und bei den 80er Slashern grusele ich mich auch noch. Danach hört es dann aber mit Gänsehaut auf. Heute muss man atmosphärisches suchen wie Perlen in der Auster. Und das ist bei der zahl der Indy-Produktionen ziemlich schiwerig.
REC und Paranormal Sctivity haben mich genauso wenig zum gruseln gebracht (eher gelangweilt) wie BWP, den ich einfach nur zum Gähnen finde. Grusel mit Langeweile gleichzusetzen - na ja, da kann ich auch hedwig Courts-Mahler lesen und es Grusel nennen - oder gleich bei Hansi Hinterseers Gruselshow reingucken...
Schade, aber ich glaub auch nicht, dass das Publikum von heute überhaupt mehr weiß, was Gänsehaut ist. Ich bin mit Sagen und Legenden, mit den Gruselromanen und mit Gruselmärchen groß geworden und liebte es, in kalten Herbst- und Winternächten bei kerzenschein solche Gruselgeschichten zu lesen. Das würde doch heute kein mensch mehr freiwillig tun. Bei meinem ersten Gruselfilm, dem Boris Karloff-Frankenstein, hab ich noch Gänsehaut gekriegt, aber "Dracula" mit Christzopher Lee hat dann richtig reingehauen. "Tanz der Vampire" war auch schön schaurig. und selbst die legendäre japanische TV-Serie "S.R.I. und die unheimlichen Fälle" fand ich zeitweise richtig gruselig. Die hat dann ja auch zahlreiche Eltern auf die Barrikaden gebracht. Der gruseligste Film meiner Jugend allerdings war - und ist bis heute noch für mich ein absolutes Meisterwerk klassischen Gothic-Grusels - "Die Stunde, wenn Dracula kommt" von Mario bava, mit Barbara Steele und John Richardson in den Hauptrollen. Das ist Schauerkino, das heute nur noch leute zu begeistern weiß, die sich damals schon mit Gruselgeschichten und Schauermärchen befasst haben. Heute würden die effektverwöhnten Kids dieses Meisterwerk - immerhin der bestfotografierte Schwarzweiß-Horrorfilm der 60er - wohl als harmloses Kasperltheater belächeln.
Das ist schade, aber die zeiten ändern sich, und genauso, wie heute der Western keine Sau mehr interessiert, ist es auch mit Gothic Horror. Nur noch rasante Action, viel Blut, irrsinnig viel Gewalt und unglaublich kranke Foltermethoden, mehr will man nicht mehr. Auch wieder ein Beweis dafür, das nicht alles neue und jede neue "Entwicklung" immer auch gut ist.
Der Lonewolf Pete