...denn dereinst wird einer kommen, und er wird einer von ihnen sein und für sie alle wird er kämpfen... und seine Klinge wird Gericht halten, sein Name wird zur Legende werden...denn er ist MACHETE...!
Mexiko und die armen unterdrückten und ausgebeuteten mexikanischen illegal Aliens, die nächtens über die Grenze in die USA kommen und dort ihr Glück suchen und doch nur Leid finden, haben einen neuen Helden - Zorro war mal. Jetzt ist es Machete. (Ob das der US Regierung und vor allem den Republikanern und Rednecks so sehr gefallen wird, bleibt zu bezweifeln...) Er trägt keine Maske und keine Peitsche, dafür kann er wie ein Teufel mit allem umgehen, was irgendwie spitz und scharf ist. Machete war mal ein Cop, aber jetzt ist er ein Profikiller. Denn seit der Drogenboss Torrez seine Familie grausam ermorden ließ, hat Machete jedes Mitgefühl für seine Mitmenschen verloren - so scheint es jedenfalls. Doch ganz kalt ist er noch nicht geworden, spendet er doch das Honorar für seine Killerdienste dem "Network", einer Untergrundorganisation, die illegalen mexikanischen Einwanderern hilft, in den Staaten Fuß zu fassen und von einer geheimnisvollen Rebellin geleitet wird.
Doch Machetes Tage sind gezählt, denn als er den Auftrag erhält, den amerikanischen Senator McLaughlin mitten in dessen Wahlkampagne kaltzumachen, stellt Machete fest, dass seine Auftraggeber ihn selbst auf Eis legen wollen. Das ganze ist ein perfides Spiel, um die Macht des Drogenbosses Torrez zu vergrößern und dessen Drogenlieferungen ungehinderten Eintritt in die Vereinigten Staaten zu verschaffen.
Schwer verwundet gelingt Machete die Flucht vor seinen Schergen, aber der Mann hat mehr Leben als ein halbes Dutzend Katzen zusammen! Nach einer spektakulären Flucht aus dem örtlichen Krankenhaus heftet sich eine Agentin der US Einwanderungspolizei auf seine Fersen, die bald erkennen muss, dass sie beide für die selbe Sache kämpfen: Freiheit und Gerechtigkeit!
Gehetzt von einer Armee von Killern wird die Luft im Grenzland von Texas bald verdammt bleihaltig für Machete, und der Messermann säbelt und metzgert sich durch die Reihen seiner Gegner, dass es eine wahre Freude ist. Und der Sand unter seinen Stiefeln färbt sich rot vom Blut...denn er ist Machete, und seine Name spricht für sich...
Fuck, was ein Film! Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass mich kein anderer Film dieses Jahr so prächtig unterhalten hat wie dieser. Die Macher ziehen alle Register und bieten einen Cast, der sich gewaschen hat. Selbst ein vom Anspruch verwöhnter Megastar wie Robert De Niro ist sich nicht zu schade, in diesem Film einen geldgierigen, korrupten Drecksack zu geben und die Riege der Schurken anzuführen. Danny Triejo ist für mich mit diesem Film, den man ihm quasi auf den Leib geschrieben hat, endgültig zu einem meiner Lieblingsschauspieler geworden. Der Kerl lässt so richtig die Sau raus, aber sowas von...da fliegen Köpfe, Gedärme und Hirnmassen durch die Luft, dass dem Zuschauer kaum Zeit bleibt, sich zu erholen. Zwischen all den recht splattrigen Schießereien und Metzgereien präsentiert man uns knackige Mädels und Milfs in verschiedenen Stadien der Bekleidung, von wenig bis ganz nackig, und selbst wenn sie was anhaben, sind sie pures Eye Candy. Nach einer Action-Fahrt, die selten an Tempo nachlässt und wenn, dann nur, um danach noch nen Zahn zuzulegen, liefern uns Triejo und seine Rebellen einen Showdown mit dem Lumpengesindel, wie wir ihn lange nicht gesehen haben, mit vielen liebevollen Anmleihen an Grindhouse-Filme der 70er Jahre, als die Rocker noch die Boston Street unsicher machten und korrupte Bullen auf alles ballerten, was ihnen vor die Flinte kam, und die Macher drehen noch mal voll auf. Vom Kampf in der Klinik über vom "Ave Maria" begleitete zerfetzende Körper, eine taffe Rebellenführerin im Bikinitop bis hin zu einer Nonne mit 45er Magnum gibt es zahlreiche geniale Einfälle, bei denen man ungläubig den Kopf schüttelt und sich vor Vergnügen auf die Schenkel klopft und die keinen Fan harter, makabrer Action kalt lassen werden.
Zwar verspricht man uns am Ende in bester Grindhouse-Manier die Rückkehr von Machete, doch es mutet eher wie ein filmischer Gag an. Zu wünschen wäre es uns und natürlich Danny Triejo auf jeden Fall, denn was hier geboten wurde, ist schon edel, auch wenn ein paar Fragen offen bleiben.
Machete - das ist vielleicht der abgefahrenste Actionhammer dieses Jahres. Lasst ihn euch auf keinen Fall entgehen.
Der Lonewolf Pete