Inhalt aus der ofdb:
Vor 10 Jahren wurde Sean Veil (Lee Evans) beinahe Opfer eines Justizirrtums infolge dessen fast er unschuldig wegen Mordes verurteilt worden wäre. Seitdem lebt er in ständiger Angst das sich dieser für ihn traumatische Vorfall wiederholen könnte. Um dem vorzubeugen hat Sean vor 10 Jahren angefangen seinen gesamten Tagesablauf akribisch per Videokamera zu dokumentieren, er zeichnet 24 Stunden am Tag sich selbst auf und archiviert die mittlerweile über 90.000 Video-Bänder in einem feuersicheren, bunkerartigen Raum. Seine hochgradige Paranoia, sein Tick ständig alles um sich herum aufzuzeichnen und die Tatsache das die Öffentlichkeit ihn immer noch für den Schuldigen hält, hat ihn weitgehend von seiner Umwelt isoliert.
Jetzt nach fast einem Jahrzehnt geschieht trotz all seiner Vorkehrungen dennoch das Undenkbare: Sean wird wieder als Mordverdächtiger verhaftet und wie es scheint gibt es in seiner vermeintlich lückenlosen Selbstüberwachung eine Lücke ...
Wau, Leute ich bin überrascht. Den Film habe ich nur aufgrund einer Verwechslung ausgeliehen. Ich bin schwer begeistert. Lee Evans (bekannt u.a. aus Mäusejagd und Grabgeflüster und damit als Comedian bekannt)
schafft perfekt den Sprung aus dem Comedy-Fach hin zum ernsten, paranoiden Menschen. Beim Film hat übrigens anscheinend auch der Macher von The Machinist seine Hände im Spiel gehabt.
Der Film fesselt durch seine düstere Atmosphäre (kalte, verwaschene Farben) und durch seinen durchaus experimentellen Stil (ständige Kameraüberwachung und damit verschiedenste Perspektiven).
Die Spannung baut sich stetig auf und wird auch bis zum Schluß gehalten.
Man fragt sich förmlich, wann erfährt man, ob Sean die Morde begangen hat bzw. man erwartet förmlich ein bös-zynisches Ende ala Saw.
Allerdings ist der Film durch seine Art auch etwas anstrengend zu konsumieren. Bei 60:07 scheint dem Film plötzlich die Luft auszugehen.
Diese kurze Schwächeperiode managt der Regisseur aber perfekt und hält die Spannung dann bis zur letzten Sekunde aufrecht. Man achte nur auf die Endsequenz.
Die einzige sonstige Schwäche ist MMN
Sean sollte nur aufgrund seiner Anwesenheit in der Nähe des Anwesens verurteilt werden? Etwas weit hergeholt.
Lee Evans verkörpert den Paranoiker wirklich perfekt. Er trägt nur Handschuhe, rasiert sich Kopf und Augenbrauen und trägt stetig eine Kamera mit sich herum, um jegliche Minute seines Lebens dokumentieren zu können. Der ein oder andere mag sich etwas an Christian Bale in Machinist erinnert fühlen. Doch meiner Meinung nach unterscheidet sich die Darstellung beider Charaktere doch deutlich. Die Rolle von Sean wirkt vielleicht sogar überzeugender, besser ausgearbeitet. (nichtsdestotrotz ist Machinist ein grandioser Film).
Wirklich klasse finde ich auch, wie Sean versucht sich abzusichern, damit ihm die Polizei oder Presse kein Bein stellen kann. Das führt wirklich zu 2-3 kuriosen Szenen. Stark!
Fazit: für Leute, die auf abgrundtiefe Psycho-Thriller ala The Machinist oder auch Saw (im Bezug auf düsteres Katz und Maus Spiel) stehen, ist Freeze Frame MMN ein Must-See!
9/10
Die DVD von Koch Media kommt übrigens in einem schönem Steelbook. Leider sind die Extras etwas dürftig. Neben 2 Filmtrailern und Biographien gibt es nur ein rund 3 minütiges Behind the Scenes, welches defacto unspektakulär ist.