Im afrikanischen Landstrich Darfur im Sudan herrscht Bürgerkrieg. Eine Gruppe von Journalisten, begleitet von ein paar Soldaten der Regierung, wollen ein Dorf besuchen, um mehr über die Massaker zu erfahren die im Land stattfinden. Kaum dort eingetroffen drängt der General zur Abreise. Unterwegs treffen sie auf eine Rebellentruppe der Dschandschawied, die das Dorf und dessen Bewohner dem Erdboden gleichmachen will. Die Jorunalisten reisen tatenlos ab. Unterwegs kommen zwei Reporter zu einem folgenschweren Entschluß: Sie wollen in das Dorf zurückkehren und den Bewohnern helfen - doch das Massaker ist bereits im Gange...
Uwe Boll - Hassobjekt vieler Filmfans und Regisseur umstrittener Filme. Dieser hier wird definitiv einer davon sein! Ich wusste im Vorfeld nicht genau was mich erwartet. Ein Kriegsfilm mit "Staraufgebot" - was will das heißen. Was ich bekam war in jeder Hinsicht unerwartet. Zum Einen drehte Boll einen durchaus intensiven und sehr brutalen Abriss über die Zustände die während afrikanischen Bürgerkriegen "normal" zu sein scheinen (wie man diversen Filmen, Büchern und Berichten entnehmen kann). Vergewaltigungen, Verstümmelungen, Hinrichtungen und Folter sind an der Tagesordnung, wenn ein Dorf "gesäubert" wird. Das stellt Boll absolut intensiv, grausam und realistisch dar. Er tut dies aber zu keiner Zeit zum absoluten Selbstzweck, oder um Splattereffekte zur Schau zu stellen. Im Gegenteil. Trotz der vorherrschenden Härte, die fast die komplette zweite Hälfte des Films einnimmt, wird nie draufgehalten bis zum Erbrechen.
Das ergibt aber schon das erste Problem des Streifens. Alles ist komplett in Wackeloptik ala BWP oder REC gedreht. Hierbei hat Boll meiner Ansicht nach aber einen Fehler begangen. Das Gezeigte wird nicht wie in den anderen Vertretern durch einen Protagonisten des Films gedreht - es ist eine teilnahmslose Kameraperspektive die einfach nur alles zeigt, wie ein normaler Film auch. Da hätte man mehr draus gemacht, wenn das ein Journalist "gedreht" hätte ect. Das Nächste sind die Darsteller. Hier braucht es weder Billy Zane, noch Eddy Furlong noch Matt Frewer oder Kristanna Loken! Diese sind absolut verschenkt. Zwar haben sie in der ersten Hälfte einiges an Screentime, bleiben aber viel zu blass und haben kaum Dialoge inne.
Punkt Nr. 3: Die Aufteilung der Geschichte. Die ersten knapp 40 Minuten passiert rein garnichts. Die Reporter fahren ins Dorf, reden dort, fotografieren und drehen. Erst dann kommt die Anklunft der Rebellen - der Abmarsch der Journalisten. Soweit nicht wirklich verkehrt, wenn es ausgewogener wäre. Die lange Fahrt wirkt wirklich lang, und die Szenen im Dorf wiederholen sich ab und an. Das Massaker ansich ist mit knapp 30 Minuten wirklich lang und wirkt in seien Stakkatohaften Bildern auch einfach nur heftig und bedrückend - hier hat Bolll nichts falsch gemacht.
Dann kommt ein Wendepunkt, der den ganzen Film im Grunde zu etwas verkommen lässt, was er nicht sein möchte.
Zwei Reporter gehen mit dem General zurück um den Dorflern zu helfen - mit Bewaffnung! Das heißt sie gehen rein und ballern die Rebellen über den Haufen. Klar zwei Amis mit 9 mm machen locker mal 20 Rebellen mit MGs nieder - sterben aber dann doch noch.
Das ist unnötig und absolut nicht realistisch anzusehen. Ohne diese Sache würde ich mehr Punkte vergeben können - mit allem zusammen was so hier steht komme ich auf
mehr leider nicht.
Definitiv kein schlechter Film, aber man muss wissen auf was man sich einlässt. Für viele wird er sicher nichts sein.