http://www.ofdb.de/film/187566,The-Shadow-WithinTrailer:
Inhalt:
Der kleine Maurice und seine Mutter leben zur Zeit des 2. Weltkrieges in einem abgelegenen Bergdorf.
Anstelle von Liebe bringt die Mutter ihrem Sohn aber eher Hass entgegen, der mit der Totgeburt seines Zwillings
Jacques (er wurde von der Nabelschnur erdrosselt) zusammenhängt.
Dies führt dazu, dass Maurice kaum die Schule besuchen darf und er und seine Mutter sich weitestgehend
von der Umwelt abkapseln.
Da Maurice aber anscheinend Kontakt zu seinem toten Bruder pflegt, ruft dies einige Dorfbewohner unter
der Leitung von Madame Armand auf den Plan, die gerne mittels Seancen Kontakt zu ihren toten Kindern herstellen möchten.
Doch lassen sich die Verstorbenen so einfach herbei rufen oder führen sie etwas anderes im Schilde?
Fazit:
Aufgrund der aktuellen Müller Aktion ist diese kleine Italo-Low-Budget Produktion für schmales Geld erhältlich,
nachdem mir das Cover schon des öfteren ins Auge gestochen ist.
Ignoriert allerdings den dummen Werbespruch "dieser Film beginnt, wo The Sixth Sense aufhört", denn damit werden
Erwartungen verknüpft, die dieser Film alleine schon aufgrund des Budgets gar nicht erfüllen kann.
Von Anfang an bekommt man diese typisch europäische Atmosphäre geboten, wie sie vorallem italienische bzw.
spanische Poduktionen bieten. Witzigerweise spielen hier englische Schauspieler (u.a. die Schwester von Kate Winslet)
französische Bergbewohner (dies aber nur am Rande).
Getaucht wird das Ganze dann in die heutzutage üblich blassen kalten tristen Farben, wobei das alte Haus bei
mir interessanterweise Erinnerungen an den spanischen Darkness hervorrufen (auf den ich am Schluß nochmal zu sprechen kommen möchte).
Der Film beginnt allerdings eher wie ein Drama, welches die fehlende Liebe der Mutter für Maurice in den Vordergrund stellt.
Dies äußert sich bspw. darin, dass sie ihn zu der Beerdigung eines Kindes mitnimmt und Maurice Kopf fast in den Sarg des toten
Kindes drückt.
Die Erzählstruktur erinnert damit auch eher an die früheren "Grusel"- / "Horror"-Filme, in denen Handlung und eine Geschichte noch
den Verlauf bestimmten und nicht die Reduzierung auf Gore- und Splatterszenen.
Obwohl es durchaus auch Opfer gibt, muss man auf Derbszenen nämlich verzichten. Ganz verschließt man sich natürlich nicht
modernen Einflüssen, wie auch nachfolgendes Bild gut vermittelt.
The Shadow within versucht, das Geschehene über die Atmosphäre zu steuern. Dies gelingt durch die Abgeschiedenheit, das alte
Haus sowie die Farbgebung recht gut. Allerdings tritt hier auch zeitgleich der große Schwachpunkt des Filmes in Erscheinung -
die Schatteneffekte. Hier gibt es leider keine Gänsehautgarantie wie bei Asiaten oder auch Darkness, sondern leider ungruselig,
billig wirkende cgi. Was der Grund letztendlich dafür ist (Budget oder Massentauglichkeit), bleibt spekulativ, denn es gibt eine Szene nachts, die recht gelungen umgesetzt
wurde.
Und somit komme ich abschließend nochmals auf Darkness zu sprechen. Meiner persönlichen Meinung nach, hätte man es hier bei einer deutlich düster-böseren
Ausrichtung in Verbindung mit gelungenem Schattenspiel mit dem Nachfolger von Darkness zu tun. Die Handlung und Location hätten sich förmlich dafür angeboten.
So bleibt lediglich ein durchaus atmosphärisches, nett-sympatisches Low-Budget Filmchen im Gedächtnis, dass man zumindest gesehen haben kann (aber nicht muß).
Ich könnte auch nachvollziehen, wenn ihr ihn langweilig findet, aber man sollte sich nicht vom Punktedurchschnitt von 3.59 auf der ofdb irreleiten lassen.
So schlecht ist er nun wirklich nicht und mir durchaus bei Erstsichtung
Punkte wert.
Der Film ist übrigens nur FSK 16, die 18er resultiert allein aus beiliegenden Trailern.