FESTA-Verlag "Dying to live - Vom Überleben unter Zombies" von Kim Paffenroth

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Offline Stubs

  • "Vermutlich hat Gott die Frau erschaffen, um den Mann kleinzukriegen"
    • Ich bin verhaltensoriginell und emotionsflexibel
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    Klappentext
    Jonah Caine lebt alleine in einer von Zombies bevölkerten Welt, ohne eine Erklärung für die brutalen Schrecken um sich herum zu finden. Nach Monaten ziellosen Umherirrens trifft er endlich auf eine Gruppe weiterer Überlebender, und nun scheint sich sein Dasein zum Guten zu wenden. Zusammen mit seinen Freunden baut er ein kleines Reich des Friedens auf, das jedoch ständig umkreist wird von gnadenlosen Menschenjägern. Als sie von einer weiteren Gruppe Überlebender aufgespürt werden, erlebt Jonah, dass der Untot nicht der einzige und bei weiten nicht der schlimmste Schrecken auf Erden ist, denn Menschen können böser sein als jeder wandelnde Tote …

    Stubs meint ...
    Eine Perle unter den Zombie-Romanen. Sanft schillernd eingebettet in stinkendes, schwabbeliges Fleisch, umgeben von einer harten, rauen Schale, die sich öffnet, um eben Einblick auf dieses grandiose Buch zu geben.

    Die Welt ist bevölkert von wandelnden Leichen. So, wie der Zerfall der Zombies fortschreitet, zerfällt die Welt in eine ungastliche Umgebung für die wenigen, verbleibenden Menschen. Jonah, ein ehemaliger Englisch-Professor kämpft jeden Tag um sein Überleben. Seine innere Zerrissenheit, die Frage nach Moral und Zielen sind fein herausgearbeitet. Er erreicht eine kleine Gemeinde, die sich hinter den Mauern eines Naturkundemuseums verschanzt und entwickelt hat. Das Zusammenleben profitiert von zahlreichen Streifzügen in die Stadt, um Dinge für die Gemeinschaft zu besorgen. Es bedarf eines besonderen Geschicks und einer gewissen Furchtlosigkeit, um diese Streifzüge zu überleben. Neben Medikamenten und anderen nützlichen Dingen, findet der Spähtrupp den ein oder anderen Überlebenden und hilft. Diese Hilfsbereitschaft fordert einen hohen Preis.

    Milton, der spirituelle Führer der Gemeinschaft und seine besondere Beschaffenheit, die intelligent herausgearbeiteten sozialkritischen Themen, der Kontrast zwischen den emotionslos getriebenen Zombies und dem wirklich Bösen in der Welt, verbunden mit teilweise witzigen, teilweise philosophischen Dialogen, machen „Dying to live“ zu einem ganz besonderen Endzeit-Zombie-Roman.

    Dying to live ist brutal, blutrünstig, verstörend und lässt den Leser von der ersten Seite an mitfiebern. Man wird Teil der menschlichen Einzelschicksale, die so drastisch und verzweifelt anmuten, dass man für deren manchmal klinische und distanzierte Schilderung dankbar ist.

    Hier ist Verzweiflung greifbar, hier schmeckt man Angst und spürt, wie sich die Nackenhaare aufrichten und es einem eiskalt den Rücken hinunterläuft.

    Beklemmend, eindrucksvoll, atmosphärisch dicht mit einem guten Tempo … dazu blutrünstig, gemein, beängstigend … all das macht „Dying to live“ zu einem wahren Pageturner für Fans von Zombies- und Endzeit-Romanen. Das ist intelligenter und unterhaltsamer Splatter. Grandios und eine absolute „must read“-Empfehlung meinerseits. 95 Punkte  :thumb:
    Liebe Fee! Ich wünsche mir ein dickes Bankkonto und eine schlanke Figur. Aber bitte, bitte ... vertu dich nicht schon wieder!