Die USA heute. Bei einer Antiterroreinheit des FBI herrscht Aufruhr. Im TV wird von einem Mamm gesendet, der das Land mit drei selbstgebauten Atombombenbedroht, welche in drei Großstädten platziert sind. Forderungen verkündet er noch keine, aber die Bomben sollen in 5 Tagen hochgehen. Agentin Brody leitet Ermittlungen ein, den Täter zu finden, dieser stellt sich jedoch freiwillig. Von CIA, Militär und FBI wird er in einer Geheimunterbringung festgehalten um ihn auszuquetschen. Da dies nichts hilft, wird Folterspezialist "H" hinzugeholt, dessen Methoden Brody jedoch garnicht passen. Die Zeit wird knapp, und die Situation wird immer brenzliger...
Wie weit darf man gehen, um Menschenleben zu retten? Das ist hier die zentrale Frage! Ich habe hier weit weniger und etwas anderes erwartet. Der Film spiegelt sehr gut wieder, was in Menschen vorgehen muss, die sich diese Fragen stellen müssen. Und in Zeiten islamistischer Fundamentalisten ist das Szenario nicht undenkbar. Natürlich wurde hier, typisch amerikanisch, etwas arg ausgeschmückt - aber die zentrale Frage bleibt, und stellt den Patriotismus dann schlussendlich doch weit hinten an. Das Land in dem dies geschieht ist nämlich im Grunde egal.
Neben den Methoden, die durch keinerlei Gesetz sanktioniert sind, stellt sich für jeden Beteiligten an dieser Aktion die Frage, wie weit er persönlich gehen kann und will. Nur für den Charakter von Samuel L. Jackson als "H" stellt sich diese Frage lange nicht. Er ist ein Folterinstrument, der ausschließlich seine Arbeit macht. Das steht im krassen Gegensatz zu seinem Privatleben mit Frau und Kindern. Als die Situtaion immer enger wird und zu eskalieren droht, wird klar, dass sich nicht nur H die Frage um Sinn und Unsinn seiner Handlungen stellt. Skrupel und Moral hat ziemlich jeder Mensch - aber wie weit vertritt man diese, wenn es hart auf hart kommt?
Darstellerisch super besetzt! Sam L. Jackson als Foltermeister, Carrie-Ann Moss als FBI-Agentin mit Herz - und allen voran Michael Sheen als Folteropfer. Die Inszenierung kommt angenehm bodenständig daher, und setzt nicht auf Action und Krawumm. Auch die Folterszenen ansich sind zwar hart, aber es wird nie zum Selbstzweck draufgehalten. Ansich spielt sich der ganze Film fast ausschließlich in einer verlassenen Schule ab, bis auf wenige Aussenaufnahmen.
Guter Film in meinen Augen, der ganz sicher polarisieren wird!
Der Film erscheint im Februar von Universum Film - UK und US sind schon zu haben (ich hatte die UK zur Sichtung)