Willkommen im Club, ich bin seit dem Kinobesuch gestern Abend genau so verwirrt
Im Grunde hat mir der Film ziemlich gut gefallen, nach den durchwachsenen Kritiken waren meine Erwartungen allerdings auch nicht mehr völlig astronomisch. Die Klasse oder Spannung der ursprünglichen Trilogie erreicht er zwar keinesfalls, doch enttäuscht hat er mich nicht.
Das Alien ganz am Ende, welches aus dem Brustkorb rauskommt, ist das die gleiche Alien-Art wie in den Alien-Filmen, ja oder?
Nicht ganz identisch, aber es war fast die selbe Art. Es war etwas kleiner als das "Standardalien" und vor allem der innere Mund war anders designed. Der sieht normalerweise eher wie eine Zunge aus, was hier nicht der Fall war. Allerdings hat sich dieses Alien nicht gehäutet sondern krabelte gleich "komplett" aus dem Wirt; ich vermute daher, dass es noch nicht ausgewachsen war und noch ziemlich groß wachsen wird. Der dazugehörige Fahehugger, welcher aus Shaws Bauch stammte, war auch schon gigantisch groß im Vergleich zu den altbekannten und war auch erst im um den Wirt geschlungenen Zustand so richtig als Facehugger erkennbar; vorher hatte ich den nur als komisches "Tentakelmonster" wahrgenommen.
Die unterschiedlichen Alienrassen, -typen, -formen und -größen fand ich ziemlich verwirrend. Große Würmer, kleine Würmer, Riesenfacehugger, Infizierung wie durch einen Virus, völlig unterschiedliche Ausprägungen; das alles fand ich etwas too much und es wirkte so, als wollte Scott um jeden Preis mehr Komplexität erzeugen, wo das dramaturgisch überhaupt nicht notwendig gewesen wäre. Was die "Engineers" angeht, habe ich nach dem Film mehr offene Fragen als Fakten im Kopf.
Warum der erste Engineer im Intro das Alienblut getrunken hat, habe ich auch noch nicht wirklich verstanden. Fand diese Szene noch auf der Erde statt oder auf LV-223? Hat er Selbstmord begangen, weil er von seinem (flüchtenden?) Schiff zurückgelassen wurde oder hatte er einen Alienfötus in sich?
Müsste den Film wohl relativ zeitnah noch ein zweites Mal schauen, um besser durchsteigen zu können. Hatte auch das Gefühl, dass man gezielt sehr viele Fragen für die Fortsetzung offen gelassen hat. Im Grunde hat das alles durchgehend wie eine lange Einleitung gewirkt; von den ersten Höhlenerforschungsszenen mal abgesehen fand ich ihn leider auch nicht so spannend wie er hätte sein können. Die von den Alien-Filmen immer gewohnte allgegenwärtige Bedrohung hat gefehlt, diese düstere und ausweglose Atmosphäre war hier nicht zu spüren.
Das Ende fand ich jedoch super! Fragt sich nur, was die Fortsetzung nun daraus machen wird.
Ach ja, eine Stelle in der Handlung hat mich dann doch etwas genervt:
Zuerst ist Shaw dem Androiden vom Behandlungstisch geflüchtet. Wenn ich mich richtig erinnere, waren auch noch zwei andere Besatzungsmitglieder im Raum, die Shaw festhalten und für die Rückreise zur Erde gegen ihren Willen "einfrieren" wollten. Nachdem sie aus diesem Raum geflüchtet ist, hat sich niemand mehr für ihren Verbleib interessiert. Sie hatte alle Zeit der Welt, sich von der chirurgischen Supermaschine (die vorher auch noch großspurig verkündete, nur für das männliche Geschlecht geeignet zu sein!) den Alienfötus entfernen zu lassen. Als sie nach der Spontan-OP wieder zur restlichen Besatzung zurückkehrte, hat sich niemand mehr für die vorher doch so wichtige Konservierung des Aliens in ihr interessiert oder auch nur erkundigt, wo sie gewesen ist.
Das mag eine Kleinigkeit sein, mir ging diese Stelle jedoch ziemlich auf die Nerven. Oder habe ich da etwas verpasst?