Enter The VoidAber bislang find ich den überraschend gut. Wenn man erstmal die etwas zähen ersten 20 Min. hinter sich gelassen hat, wird sogar die Geschichte einigermaßen interessant.
Die Soundkulisse ist wirklich heftig und kommt mit der Wucht eines "Eraserhead". Grundsätzlich kann der Film in Sachen arthouseiges Idependent Kino durchaus als gelungenes Experiment durchgehen. Wirklich gut hat mir gefallen, dass sogar eine richtige Geschichte erzählt wird. Da hab ich vorher was viel unzusammenhängenderes erwartet.
Wie auch bei "Lost in Translation" kommen Japan und desses Einwohner nicht gerade gut weg, aber ich denke mal, wenn man unter diesen Umständen dort "lebt", kann Tokio eine Art "Hölle" sein. Bewerten will ich den Film noch nicht, muss ihn erst noch zu Ende sehen. Gut find ich ihn bisher auf jeden Fall.
Marco und Gert, der ist bestimmt nichts für euch.
So, ich hab ihn durch und bin im Nachhinein ein bischen ratlos.
Aus dem Noé werd ich irgendwie nicht schlau. Bei dem hab irgendwie immer das Gefühl, dass er selber nicht so genau weiß, was seine Filme bewirken sollen.
Einerseits gibt es wie schon oben beschrieben eine gut nachvollziehbare Handlung, die eben durch Rückblicke und "Beobachtungen" nach dem Tod von Oscar Einblicke in das Leben in der fremden Stadt bietet und die Umstände beleuchtet, wie es zu seinem Tod gekommen ist und was danach mit den "Hinterbliebenen" passiert.
Da gibt es leider ein paar Brüche, denn zunächst scheint alles danach in recht kurzen Zeitabständen zu passieren, aber gegen Ende gibt es immer wieder Sprünge über unbestimmte Zeitspannen, da fand ich ein bischen verwirrend und so ganz zufrieden bin ich mit dem Ende nicht,
da auf Teufel komm raus der "Kreislauf" durch die Wiedergeburt geschlossen werden muss
Das Verhalten der Schwester wirkt in dem zusammenhang sehr wechselhaft und nicht immer nachvollziehbar. So find ich den Wandel von
"Ich will sterben" bis hin zum Kinderwunsch mit dem zuvor abwertend als Junkie bezeichneten Kumpel ihres Bruders sehr gezwungen.
Noé packt auch wie in "Menschenfeind" wieder die Inzest-Keule aus. Klar schweisst so ein Vorgeschichte mit dem Unfall der Eltern (hammer harte Szene übrigens!) Geschwister zusammen, aber es gibt ein paar Momente, wo die beiden wirklich kurz davor sind übereinander herzufallen. Sie ist auf jeden Fall scharf auf ihn. Und wenn man das mit dem Ende in Zusammenhang bringt, ist das schon ne sehr seltsame Vorstellung. Wieder vereint als Mutter und Sohn, da muss man natürlich dann nochmal die tollen Titten zeigen, an die Oscar jetzt rankommt ohne was "unmoralisches" zu tun. Eigenartig.
Naja, ganz ohne platte Provokation gehts anscheinend bei Noé nicht. Die Ähnlichkeit zu Aronofski sehe ich so nicht, denn der Franzmann muss meiner Meinung nach noch beweisen, ob er wirklich ein guter Regisseur ist, denn mal ehrlich, seine Filme sind im Grunde Experimente. Überzeugt bin ich erst, wenn er mal einen "mainstreamigeren Film" abliefert, der überzeugen kann. Ach ja, mir ging auf oft im Kopf rum, dass "Enter The Void" im Grunde 10 Jahre zu spät kommt, denn gerade in den 90ern war die Zeit für visuelle Spielereien im "Low/Mid Budget"-Bereich total angesagt. Die entfesselte Kamera und die außerkörperliche Erfahrung erinnert stark an den 12 Jahre alten Episodenfilm
The Acid House von Paul McGuigan aus UK, den ich ganz nebenbei wärmstens empfelen kann.
Bei der Bewertung tu ich mich ein bischen schwer. Die ersten 20 Minuten waren ein bischen hart (da hat mich besonders das ständige "Blinzeln der Kamera" genervt), danach kamen gute 90 Minuten und das was ich eben noch gesehen habe, war dann wieder ein bischen schwächer. Das ewige hin und her "Gefliege" fand ich auch ein bischen eintönig. Man darf sich da auch nicht vertun, was hier auf der leinwand zu sehen ist, ist keineswegs neu. Der Plot und die Art der Inszenierung kennt man aus vielen anderen arthousigen Filmen, nur eben nicht konsequent über 155 Minuten.
Dennoch ist es Noés bislang bester Film und ich wünsche mir, dass er als nächstes mal nen "richtigen" Film dreht, in dem er beweisen kann, dass er eben nicht nur ein kleiner, rebellischer Junge ist, der möglichst anders sein will und damit eben auch provoziert. Letzteres ist halt glücklicherweise etwas weniger als bei den Vorgängern.
Ich vergeb mal ne
, muss aber dazu sagen, dass ich nicht weiß, ob der Streifen nüchtern auch so intensiv und stellenweise mitreissend rüberkommt.
Denn Enter the Void ist kein Film, er ist eine (Grenz-)Erfahrung. Man sieht ihn sich nicht an, man erlebt ihn. Man muss ihn auf sich wirken lassen.
kann ich so unterschreiben. Ob man sowas mag oder nicht, ist eben Geschmackssache.
Ach ja, die Schwester ist aber auch ein geiles Gerät! Meine Herren.