ENTER THE VOID [Gaspar Noé]

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Online Max_Cherry

  • Die Großen Alten
      • Show all replies
    Klingt gut.
    Rerin von der Thematik her ist "Enter the Void" der für mich interessanteste Film von Noé.
    Auch, dass der Holzhammer-Effekt etwas zurück genommen wird, gefllt mir schonmal.
    Ich bin gespannt.
    « Letzte Änderung: 07. Februar 2011, 14:35:52 von Max_Cherry »


    Online Max_Cherry

    • Die Großen Alten
        • Show all replies
      Ich Blödmann dachte letzte Nacht nach 0:00 Uhr, es wär ne gute Idee, den Film noch anzufangen.
      Natürlich hab ich nicht ganz durchgehalten, 45 Minuten fehlen noch.
      Aber bislang find ich den überraschend gut. Wenn man erstmal die etwas zähen ersten 20 Min. hinter sich gelassen hat, wird sogar die Geschichte einigermaßen interessant.
      Die Soundkulisse ist wirklich heftig und kommt mit der Wucht eines "Eraserhead". Grundsätzlich kann der Film in Sachen arthouseiges Idependent Kino durchaus als gelungenes Experiment durchgehen. Wirklich gut hat mir gefallen, dass eine richtige Geschichte erzählt wird. Da hab ich vorher was viel unzusammenhängenderes erwartet.
      Wie auch bei "Lost in Translation" kommen Japan und desses Einwohner nicht gerade gut weg, aber ich denke mal, wenn man unter diesen Umständen dort "lebt", kann Tokio eine Art "Hölle" sein. Bewerten will ich den Film noch nicht, muss ihn erst noch zu Ende sehen. Gut find ich ihn bisher auf jeden Fall.
      Marco und Gert, der ist bestimmt nichts für euch.


      Online Max_Cherry

      • Die Großen Alten
          • Show all replies
        Enter The Void

        Aber bislang find ich den überraschend gut. Wenn man erstmal die etwas zähen ersten 20 Min. hinter sich gelassen hat, wird sogar die Geschichte einigermaßen interessant.
        Die Soundkulisse ist wirklich heftig und kommt mit der Wucht eines "Eraserhead". Grundsätzlich kann der Film in Sachen arthouseiges Idependent Kino durchaus als gelungenes Experiment durchgehen. Wirklich gut hat mir gefallen, dass sogar eine richtige Geschichte erzählt wird. Da hab ich vorher was viel unzusammenhängenderes erwartet.
        Wie auch bei "Lost in Translation" kommen Japan und desses Einwohner nicht gerade gut weg, aber ich denke mal, wenn man unter diesen Umständen dort "lebt", kann Tokio eine Art "Hölle" sein. Bewerten will ich den Film noch nicht, muss ihn erst noch zu Ende sehen. Gut find ich ihn bisher auf jeden Fall.
        Marco und Gert, der ist bestimmt nichts für euch.

        So, ich hab ihn durch und bin im Nachhinein ein bischen ratlos.
        Aus dem Noé werd ich irgendwie nicht schlau. Bei dem hab irgendwie immer das Gefühl, dass er selber nicht so genau weiß, was seine Filme bewirken sollen.
        Einerseits gibt es wie schon oben beschrieben eine gut nachvollziehbare Handlung, die eben durch Rückblicke und "Beobachtungen" nach dem Tod von Oscar Einblicke in das Leben in der fremden Stadt bietet und die Umstände beleuchtet, wie es zu seinem Tod gekommen ist und was danach mit den "Hinterbliebenen" passiert.
        Da gibt es leider ein paar Brüche, denn zunächst scheint alles danach in recht kurzen Zeitabständen zu passieren, aber gegen Ende gibt es immer wieder Sprünge über unbestimmte Zeitspannen, da fand ich ein bischen verwirrend und so ganz zufrieden bin ich mit dem Ende nicht,
        (click to show/hide)
        Das Verhalten der Schwester wirkt in dem zusammenhang sehr wechselhaft und nicht immer nachvollziehbar. So find ich den Wandel von
        (click to show/hide)
        Naja, ganz ohne platte Provokation gehts anscheinend bei Noé nicht. Die Ähnlichkeit zu Aronofski sehe ich so nicht, denn der Franzmann muss meiner Meinung nach noch beweisen, ob er wirklich ein guter Regisseur ist, denn mal ehrlich, seine Filme sind im Grunde Experimente. Überzeugt bin ich erst, wenn er mal einen "mainstreamigeren Film" abliefert, der überzeugen kann. Ach ja, mir ging auf oft im Kopf rum, dass "Enter The Void" im Grunde 10 Jahre zu spät kommt, denn gerade in den 90ern war die Zeit für visuelle Spielereien im "Low/Mid Budget"-Bereich total angesagt. Die entfesselte Kamera und die außerkörperliche Erfahrung erinnert stark an den 12 Jahre alten Episodenfilm The Acid House von Paul McGuigan aus UK, den ich ganz nebenbei wärmstens empfelen kann.
        Bei der Bewertung tu ich mich ein bischen schwer. Die ersten 20 Minuten waren ein bischen hart (da hat mich besonders das ständige "Blinzeln der Kamera" genervt), danach kamen gute 90 Minuten und das was ich eben noch gesehen habe, war dann wieder ein bischen schwächer. Das ewige hin und her "Gefliege" fand ich auch ein bischen eintönig. Man darf sich da auch nicht vertun, was hier auf der leinwand zu sehen ist, ist keineswegs neu. Der Plot und die Art der Inszenierung kennt man aus vielen anderen arthousigen Filmen, nur eben nicht konsequent über 155 Minuten.
        Dennoch ist es Noés bislang bester Film und ich wünsche mir, dass er als nächstes mal nen "richtigen" Film dreht, in dem er beweisen kann, dass er eben nicht nur ein kleiner, rebellischer Junge ist, der möglichst anders sein will und damit eben auch provoziert. Letzteres ist halt glücklicherweise etwas weniger als bei den Vorgängern.
        Ich vergeb mal ne  :7:, muss aber dazu sagen, dass ich nicht weiß, ob der Streifen nüchtern auch so intensiv und stellenweise mitreissend rüberkommt.
        Denn Enter the Void ist kein Film, er ist eine (Grenz-)Erfahrung. Man sieht ihn sich nicht an, man erlebt ihn. Man muss ihn auf sich wirken lassen.
        kann ich so unterschreiben. Ob man sowas mag oder nicht, ist eben Geschmackssache.
        Ach ja, die Schwester ist aber auch ein geiles Gerät! Meine Herren. :)
        « Letzte Änderung: 19. Februar 2011, 15:59:34 von Max_Cherry »


        Online Max_Cherry

        • Die Großen Alten
            • Show all replies
          Das sehe ich komplett anders - warum soll das Können einer Person dadurch pulverisiert und neutralisiert werden, weil er provokant ist oder teilweise provokante Szenen einstreut.
          Auch wenn diese Szenen scheiße sein sollten, bedeutet das doch nicht, dass sämtliches anderes Talent, das in anderen Teilen mehr als nur durchblitzt nicht mehr vorhanden sein soll.
          Weil nun mal auf der inhaltlichen Ebene in Noés Filmen bisher immer soetwas der Aufhänger war. Nichts desto trotz haben alle 3 Filme ihre Qualitäten, das ändert aber nichts an dem Beigeschmack, dass es ohne eine gewisse plumpe Grundidee bei Noè nicht zu gehen scheint
          (click to show/hide)
          .

          Mal im Überblick:

          Menschenfeind 6/10
          Irreversible 5/10
          Enter The Void 7/10 (ok, in erster Linie wegen der audio-visuellen Eindrücke und der Faszination des Voyeurismus im Film)


          Online Max_Cherry

          • Die Großen Alten
              • Show all replies
            Es ist in Enter the Void schon deutlich weniger im Vordergrund und manch einer sieht den Fokus eher bei dem
            (click to show/hide)
            als bei der von mir angesprochenen Thematik.

            Dennoch nutzt Noé die Provokation zumindest in seinen anderen beiden Filmen als eine Art Stilmittel um heftige Reaktionen zu bekommen und sorry, das ist in meinen Augen kalkuliertes produzieren von Kultfilmen. Mir kann auch keiner erzählen, dass dahinter nicht der Drang nach Aufmerksamkeit und Ruhm steht.
            Das finde ich halt ein bischen verlogen, einerseits bloß weit weg vom Mainstream stehen, andererseits ähnliche Ziele verfolgen, was natürlich auch irgendwo menschlich ist, aber eben auch ein bischen verlogen. Ich bin gespannt, wie sein nächstes Projekt aussieht, aber vermutlich wird er erneut etwas machen, was seinen Ruf bestätigt. Schade eigentlich, denn ich könnt mir schon vorstellen, dass in ihm mehr steckt bzw. er sich weiter entwickeln kann. Aber vielleicht will er das gar nicht, man liest ja auch immer wieder, dass der Herr recht arrogant und sehr von sich selbst überzeugt sein soll.


            Online Max_Cherry

            • Die Großen Alten
                • Show all replies
              Das maximale ist ein Kuss auf die Wange.
              Es ist schon mehr ein Ablecken und Ohrknabbern, fand ich sehr eigenartig in dem Moment.
              Außerdem rennt sie öfter mal völlig nackt durch die Gegend und das wirkt, als ob die gerade vorher am Gange waren.
              Vielleicht bilde ich mir das aber auch nur ein. Wie gesagt, es gibt schon Gründe, warum der Film bei mir besser wegkommt als die beiden Vorgänger.
              Einer davon ist sicher das Runterschrauben der Holzhammer Methode. Aber alleine die Darstellung der Sexszenen ist z.B. schon sehr detailiert und verlangt den Darstellern einiges ab. Da war ich echt froh, dass man die Penetrationen nicht genau sieht bzw. die Pimmel durch dieses Licht verfremdet wurden.


              Online Max_Cherry

              • Die Großen Alten
                  • Show all replies
                Es geht um Drogen, Grenz- und grenzüberschreitende Erfahrungen, Nahtoderlebnisse und Tod, die Zwischenwelt im Übergang zwischen Erde und Himmel, Wiedergeburt. Das sind die zentralen Themen, der Rest ist Beiwerk.
                Beim Schauen fand ich ihn inhaltlich ja auch recht gut, aber wenn ich deine Zusammenfassung so lese, ärgert mich das irgendwie, dass der "Alex" (?) das alles in kurzer Zeit, schon nach 15 Minuten im Film erklärt. Das würde auch erklären, warum ich das Ende nicht so prall fand, es war halt so gesehen sehr vorhersehbar. wenn man mal eine mögliche körperliche Beziehung der beiden weg lässt, könnte man das ja echt als "super dupa" Happy End sehen, nach dem Motto "wieder vereint, sie haben ja nur sich...bla bla blub". Und das ist wiederum recht platt :)

                Ok, vielleicht gibt es den Inzest nicht direkt und ich hab mir das eingebildet (hab in anderen Reviews auch nichts dazu gefunden), aber sie empfindet für mich definitiv mehr für ihren Bruder als reine "geschwistleriche Zuneigung", kommt jedenfalls so bei mir an. wenn dem nicht so ist, hätte man sowas auch nicht andeuten müssen (wenns auch nur dezent ist).
                Ich bin in der Hinsicht vielleicht auch ein bischen streng und voreingenommen, da ich selber eine kleine Schwester habe und daher jegliche Andeutungen als ziemlich provokativ sehe.