FFFN'11 REVIEW: Kidnapped (Secuestrados)

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Offline Max_Cherry

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    Ihr seid echt fies, ich glaub ja schon an "Festival Fieber" bei den hohen Bewertungen :)
    War ja bei "Monsters" auch so ;)

    Aber grundsätzlich, ne Mische aus "Strangers" und erster "Inside" Hälfte klingt doch klasse.
    Bin sehr gespannt.



    Offline Max_Cherry

    • Die Großen Alten
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      Kidnapped
      Alter Verwalter, das Ende sitzt mir noch richtig in den Knochen und vor allem im Magen.
      (click to show/hide)
      Der Film ist mit sehr wenig Schnitten und mit dementsprechend hervoragenden Plansequenzen ausgestattet. Hier herrscht das Prinzip "Mittendrin statt nur dabei". Besonders in den Szenen im Auto hat man wirklich das Gefühl, man sitzt mit drin, auf der Rücksitzbank. Diese Machart zieht den Zuschauer in ihren Bann, denn statt ner richtigen Handlung gibt es mal wieder "Event-Kino" aus Spanien, welches gezielt die Emotionen anspricht. Ich find den "Terror-Grad" über weite Strecken bedeutend geringer als bei so manch anderem Euro-Schocker der letzten Jahre, d.h. heisst aber nicht, dass es an Spannung fehlt. Aber zum Ende hin wird dann doch noch die Keule ausgepackt. Die Schauspieler sind durch die Bank überzeugend und selbst die ein oder andere blödsinnige Handlung wird durch die vorherrschende Panik und eben der Extrem-Situation erklärt und geht somit in Ordnung. Wer in solchen Momente klar denken kann, ist schon ne harte Sau.
      Langsam aber sicher geben die Deutschen den Schwarzen Peter als klassische Film-Bösewichte ab und zwar an die Albaner. Wieder einmal sind die an allem Schuld. Naja... bei den Franzosen kennt man das ja schon, aber dass die Spanier jetzt auch schon in die Kerbe hauen. Ist ja auch latte, wär nur mal schön hin und wieder Nicht-Migranten als Feindbild in solchen Streifen zu sehen.
      Aber nun wieder zum Film. "Kidnapped" holt aus seiner kleinen, simplen Idee das beste heraus und entwickelt sich im Laufe zu einem nervenzerfetzenden Reisser der Oberklasse. Der Vergleich mit The Strangers drängt sich natürlich auf. Der hat allerdings sehr viel mehr auf Stilmittel des "Horrors" und des "Unheimlichen" gesetzt und mir zumindest bei der ersten Sichtung damals noch ne Spur besser gefallen. "Kidnapped" ist da eher bodenständig und mehr Thriller. Nach dem für mich eher enttäuschenden "Time Crimes" kommt hier ein über weite Strecken sehr packender und überzeugender Streifen aus Spanien, der mal wieder beweisst, dass aus Europa klasse Genre-Filme kommen, nur eben immer noch nicht aus Deutschland. Es wird Zeit, sonst sind die guten Ideen echt mal alle verbraucht.
       :7.5: