World Invasion: Battle Los AngelesInhalt:Sommer 2011. Was Wissenschaftler zuerst als ein gutes Dutzend auf die Erde zurasende Meteoriten deuten, entpuppt sich als außerirdische Flugobjekte. An den Küsten von 12 Metropolen gehen die Raumschiffe ins Meer nieder und die Menschheit sieht sich einer unbekannten Besatzungsmacht gegenüber. Außerirdische Wesen die uns technisch haushoch überlegen scheinen und ohne Gnade sowie mit einer verheerend durchschlagenden Feuerkraft vorgehen, greifen die Menschen an und metzeln alles nieder. Eine Stadt nach der anderen fällt unter dem scheinbar übermächtigen Feind. In Los Angeles sieht der ausgebrannte Sergeant Nantz (
Aaron Eckhart) die letzten Stunden seiner Militärlaufban verstreichen. Doch bevor sein Dienst endet wird er zusammen mit einem Trupp Soldaten unter dem Kommando des unerfahrenen Lieutenant Martinez (
Ramon Rodriguez) los geschickt, um aus einer Polizeiwache in L.A eine Gruppe Zivilisten zu bergen. Viel Zeit bleibt den Marines nicht, denn in 3 Stunden soll das komplette Gebiet von der Air Force in Schutt und Asche gelegt werden…
Meinung:Eine Mischung aus dem
Krieg der Welten Remake und
Roland Emmerichs Independence Day sowie dem "Handkamera – ich bin mittendrin – Monsterstreifen"
Cloverfield sowie eine große Prise
Black Hawk Down haben wir hier. Und zwar eine gute Mischung für meinen Geschmack. Warum gut? Nun, zuerst einmal das was mich gestört hat, was aber zu verschmerzen ist: Der Film fängt langsam an, nimmt aber sehr schnell sehr viel Fahrt auf und hält diese auch lange – eigentlich fast durchgängig - aufrecht. Das ist gut, sogar sehr gut. Was aber wirklich grottig war und woran sich sicherlich Einige stören werden, ab einem gewissen Punkt (Stichwort "Air Base") wird das Geschehen leider etwas grützig und trieft nur so voller schleimigen Pathos und Klischees. Selbst ich musste spätestens dann mal mit den Äuglein rollen und konnte mir ein leichtes Kopfschütteln nicht verkneifen. Bei dem Amis darf so etwas und besonders in so einem Film einfach nicht fehlen. Seis drum, nichts was den Film für mich in die Tiefen der Bewertungsskala reißen würde. Auch
Independence Day hatte eine Menge davon an Board und wusste dennoch durch andere Stärken zu überzeugen. Selbst die teils dümmlichen Dialoge verzeihe ich
Battle L.A. gerne. Und warum? Weil die Mischung ansonsten stimmt.
Nachdem die Ausgangssituation erklärt wurde und die einzelnen Marines kurz eingeführt wurden, verschwendet der Film keine weitere Zeit mit Vorgeplänkel sondern stürzt sich in eine Videospielähnliche Handlung die handwerklich superb und zudem schweineunterhaltsam umgesetzt wurde. Die Atmo im von den Aliens überrannten und völlig zerstörten L.A. sieht absolut beindruckend aus. Die Gefechte inmitten des Chaos dank – zugeben teils sehr wackeliger - Handkamera einfach nur super echt und Adrenalin pumpend. Sobald es los geht und man das erste Mal "mittendrin" ist, bleibt wenig Zeit zum überlegen. Der Zuschauer ist einfach nur dabei und zuck bei jeder der reichhaltigen Explosion in seinem Kinosessel zusammen. Mit der "Brechstange" prügelt Regisseur
Jonathan Liebesman (
Darkness Falls &
TCM: The Beginning) auf den Zuschauer ein. Für mich sehr realistisch und wie schon geschrieben einfach nur verdammt unterhaltsam.
Jeder der
Cloverfield (Stichwort "Mittendrin statt nur dabei") und hautnahe Kriegsgefechte mag, wird bei diesen Szenen mit vielen Schusswechseln und Explosionen - bei denen man das Pulver förmlich riechen kann - seine wahre Freude haben. Auf die Aliens wird übrigens nicht näher eingegangen. Sie kommen um uns zu zerstören und unsere Ressourcen auszubeuten. Man sie sie selten ganz nah und oft nur aus der Ferne oder mittlerer Entfernung. Genauso wie ihre Raumschiffe und unzähligen Dronen. Einmal wird ein noch lebendes Alien gefangen genommen. Da kann man dann einen kurzen, näheren Blick erhaschen. Die Schauspieler machen übrigens für mein Empfinden einen ordentlichen Job. Man kauft ihnen zumindest die Situation vollkommen ab auch wenn es einige sülzige Dialoge und übertrieben dreinblickende Visagen gibt. Alle voran
Aaron Eckhart, der einen von Schuldgefühlen getriebenen "Super Marine" gibt, macht letztlich das was er soll und was zum Film passt. Er rockt! In weiteren Rollen als zwei der Zivilisten zu sehen sind die bekannten Schauspieler
Bridget Moynahan &
Michael Pena. Bei den Soldaten wurde meiner Meinung nach auf eher unbekanntere Gesichter gesetzt. Zumindest kam mir von den Darstellern niemand sonderlich bekannt vor. Ihre Arbeit haben sie alle zweifelsfrei gut verrichtet. Man kauft ihnen wie gesagt alles ab.
Ich bin mit dem Streifen jedenfalls sehr zufrieden. Sicherlich haben wir hier keinen besonders herausragenden, gar richtig "spannenden" Film aber wer sich mit der oft eingesetzten Handkamera, an brachialen Straßenkämpfen mitten im Geschehen erfreuen kann und zudem nicht zu viel Wert auf eine ausgereifte Charakterzeichnung (wer erwartet so etwas bei DIESEM Film?) legt, sowie über das ein oder andere triefende Klischee hinwegsehen kann, der wird mit
Battle L.A. knappe 120 Minuten bestens unterhalten. Für Sci-Fi / Alien Invasion-Fans und Leute die gerne ihren Puls etwas beschleunigt bekommen ein absolutes Must See! Der Sound rockt übrigens die Hütte und der OST kommt sehr
Michael Bay like rüber. Es wird vermutlich auch bei diesem Film sehr geteilte Meinungen geben…
World Invasion: Battle Los Angeles