So packend wie LOST – nur ohne Happy End
Eine tropische Insel mitten im Ozean. Eine Gruppe Kandidaten für eine Reality-TV-Show. Ein Geheimnis, das den Trip ins Paradies schon bald in ein blutiges Gemetzel verwandelt. Wer schafft es heil von der Insel herunter? Und was zur Hölle treibt dort sein Unwesen? Das Spiel ist vorbei – der blutige Ernst des Überlebens hat begonnen…
Für alle, denen Richard Laymons "Die Insel" und der TV-Schlager "LOST" noch zu nett sind, hält Brian Keene einen Horrorschocker der Extraklasse bereit.
Tja, wenn man sowas liest, da werd ich zumindest ganz hibbelig und kanns kaum erwarten, das Ding endlich zu lesen. Dann auch noch aus der Feder von Keene, der mich bis jetzt nur positiv überrascht hat aber das ganze war dann wohl eher nix
Bereits auf dem Cover klebte wieder der Aufkleber, daß Keene der neue Richard Laymon wäre. Im Buch erfährt man dann, daß Keene zusammen mit den Kindern von Laymon diesen Roman als Homage an "Die Insel" und "Der Keller" verfasst hat. Das wäre ja alles nicht weiter schlimm aber er mußte unbedingt auf die Gleiche Schiene aufspringen, die Laymons Insel für mich von einem eigentlich sehr guten Buch zu einem eher bekloppten Werk hat werden lassen.
Alles beginnt damit, daß eine Gruppe Leute auf eine einsame Insel geflogen wird um an einer Realityshow fürs TV teilzunehmen. Die Macher der Sendung übernachten auf einem Schiff, welches vor der Insel auf Anker liegt. Für die Nacht ist ein schweres Unwetter vorhergesagt, woraufhin die Crew die Insel verlässt und die Teilnehmer alleine bleiben.
Jetzt kam es mir so vor, als versucht Keene da verzweifelt die teilweisen kranken Neigungen von Laymon mit reinzupressen, was ich von ihm eigentlich überhaupt nicht gewohnt war.
Zuerst fängt einer der Teilnehmer das Morden an. Da gehts auch nicht zimperlich zur Sache sondern recht ordentlich. Er macht das aus politisch-krankem Hintergrund, er will wohl irgendwie als Revoluzer die Welt verändern.
Alles schön und Gut, bis jetzt hat es auch noch Spaß gemacht zu lesen, obwohl es mir schon leicht zu viel wurde mit dem ganzen Gequäle und Rumgemache.
Dann, von jetzt auf dann kommt eine neue Bedrohung hinzu: Kleine, tierähnliche Wesen, die auf dieser Insel leben und nur eines im Sinn haben: Morden und Fressen ! Auch das wäre ja alles noch ganz interessant, wenn es nicht losginge und einige dieser Wesen dann mit einem Mörderständer herumlaufen würden, weil sie fress und pimpergeil sind
War es beim KELLER von Laymon nur 1 Bestie mit eben diesem Ständer so ist es hier ein kompletter Stamm Wilder.
Ab da war es irgwndwie vorbei für mich, denn das passt nicht ins Gesamtbild eines vernünftigen Horrorromans !
Und als ob das nicht reichen würde, Nein, es wird auch noch eine Vergewaltigung im Stile der INSEL von Laymon mit eingefügt. Bei dieser einen bleibt es natürlich auch nicht
Diese beiden Sachen haben das ganze Buch für mich einfach nur noch lächerlich und teilwese echt widerlich gemacht. Ich hab einfach keine Lust mehr, weder in der Realität, noch in Text oder Bild mir irgendwelche Quälereien oder gar Vergewaltigungen reinzuziehen !
Sollte es nur ein Ausrutscher oder wirklich ein kollegialer Gruß an Laymon gewesen sein, dann von mir aus aber ich werd bei Keene jetzt auch erstmal vorsichtiger sein...