THE INVINCIBLE FIST - Lo Lieh kämpft sich durch ein Meer aus Bambusgras...

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Dieses Frühwerk der Shaw-Brüder ist eine poetische Mär, die auf der ganzen Linie überzeugt - wenn auch wohl nur Schwertkampffans wie mich.
Lo Lieh, der mit "Zaho der Unbezwingbare" endgültig zum Shaw-Star wurde, ist hier in der heldenrolle zu sehen, neben ihm der damals noch auf dem Weg zum Ruhm befindliche David Chiang. Lo Lieh ist "The Invincible Fist", die eigentlich das "unbesiegbare Schwert" heißen sollte, denn mit Fäusten wird nicht gekämpft. Zusammen mit seinen brüdern ist er einer vierköpfigen Bande auf der Spur, die mehrere residenzen überfallen, alle Bewohner niedergemetzelt und gewaltige beute gemacht hat. Das Land zittert vor den bis dahin unbekannten skrupellosen banditen, doch Lo Lieh ist entschlossen, sie zu entlarven. Erschwert wird dieses Vorhaben durch den Umstand, dass sich die Häscher auf fremdes terrain begeben, in dem die Banditen zuhause sind und sich daher bestens auskennen. Und so fordert die hatz einen erheblichen Blutzoll. Doch einer nach dem anderen fallen die Bösewichter der "unbezwingbaren faust" und ihrem gnadenlosen Schwert zum Opfer, bis der Held schließlich allein dem Anführer der Bande gegenüber steht. Doch der hat ein blindes Töchterlein, an das der held sein herz verloren hat, und so befindet er sich in einer Zwickmühle. Wird er die richtige Entscheidung treffen...oder vielleicht gar durch die Liebe der Mörderhand des Bandenführers zum Opfer fallen...?
Abgesehen von grandios inszenierten Kämpfen und einer geradlinigen, spannenden Story sowie dem Einsatz fantastischer Waffen (u.a. eine mörderische Rechenmaschine !!!) besticht dieser Streifen durch die Landschaft. Ausgedehnte Felder mannshohen Bambusgrases, durchzogen von schmalen Feldwegen, sorgen für den Schauplatz der Kampfhandlungen, und es hat schon was, wenn immer wieder Kämpfer aus dem grünen Meer auftauchen, um im nächten Moment brutal niedergemetzelt zu werden. Lo Lieh guckt gewohnt böse in die Kamera und hat das Herz des blinden Mägdeleins gar nicht verdient, und David Chiang ist auf dem besten Weg, selbst Lo Lieh den Rang abzulaufen, und hat ein paar wunderschöne Kampfsequenzen.

Alles in allem ein Eastern, an dem man gar nicht meckern kann, und für mich eines der besten Frühwerke der Shaw Brothers. Auf Deutsch natürlich wieder mal nicht erschienen.



Der Lonewolf Pete 
 


Ich kann mittlerweile mit allen Arten von Easternklassikern (mit Ausnahme der "modern Eastern", also wo sie sich in den Häuserschluchten von Hong Kong kloppen, das ist völlig unrealistisch), wobei ich mich selbst mit knallharten Krimis wie "Kung Fu brigade Black panther" anfreunden kann. Was mir aber tierisch auf den keks geht sind reine Komödien, die weder hand noch Fuß haben und nur dazu dienen, völlig überzogene Humoresken in Chinese Opera Kulissen zu transportieren. Die Grimassenschneiderei und das totale Overacting sowie der Mangel an Kung Fu Einlagen in diesen Filmen ist kaum zu ertragen - wobei der asiatische Humor (z.B. die hopsenden Zombies...) für mich halt schon sehr gewöhnungsbedürftig ist.
Aber egal ob Handkanten, Fäuste, Füße oder Schwert und allerlei Fantasy-Waffen - Hauptsache die Kampfsequenzen sind gut choreographiert und die Story einigermaßen spannend. Wobei meine persönliche Vorliebe halt aufgrund meiner Jugenderfahrungen eben doch den Schwertkampf-Filmen gehört. Ich weiß nicht, wie oft ich "Das Schwert des Gelben Tigers" und "Die Todeskämpfer der Shaolin" gesehen habe, und zumindest in Form von Aushangfotos und Filmbeschreibungen war "Das Schwert des gelben Tigers" sowieso der allererste Eastern, mit dem ich als Kind in Berührung kam. Unvergessen...

Der Lonewolf Pete 


Hab ich beide noch nicht getestet, aber wenn da auch die bescheuerten Toten rumhopsen, dann is das wohl eher nix für mich...

Der Lonewolf Pete