Resident Evil 6 - The Final Chapter Das war er nun, mein erster Kinofilm im Jahr 2017. Es hat einen ganzen Monat gedauert, bis ich es endlich mal wieder in ein Lichtspielhaus geschafft habe. Resident Evil? Klar, seit Teil 4 ein Pflichttermin für mich. Niemand hatte vorher so gut die 3D Technik mit hervorragend in Szene gesetzter Action, am liebsten in Zeitlupenform, in Einklang gebracht. Die Warnung von Andi habe ich dabei mal nicht ganz ernst genommen, weil dieser sich in seinem Whatsapp Post sehr kurz gehalten hat und wie hohl zum Beispiel auch der fünfte Teil der Reihe war, selbst mit dem hatte ich meinen Spaß im Kino.
Tja und dann kommt das böse Erwachen. "Final Chapter" hat in Sachen Setting, Ausstattung, Budget usw. eigentlich eine ganz brauchbare Basis. Mich hat nicht mal die relativ dünne Geschichte gestört, das war schon alles ok und hätte ein ordentlicher Unterbau für schöne Resi-Action sein können. ABER die technische Umsetzung insbesondere der katastrophale Schnitt und die phasenweise ebenfalls miese Kameraführung machen einen gaaaanz dicken Strich durch die Rechnung. Ich möchte niemandem den Kinobesuch vermiesen, aber das Endergebnis ist zumindest in der optischen Umsetzung ein Skandal! Man möchte meinen, Anderson hat alles wieder vergessen, was in den letzten beiden Teilen so gut funktioniert hat. Es gibt 2 minimale Zeitlupenmomente, die komplett überflüssig waren, 70-80% der Action ist so schnell und unübersichtlich, dass man nicht mal mitbekommt, was da eigentlich gerade auf der Leinwand passiert, oder in anderen Worten: wer eigentlich gerade wem und warum auf die Schnautze haut. Ohne Witz, ich habe mich extrem verarscht gefühlt. Ich frage mich wirklich, welcher verblödete Vollidiot sein "Go" zur finalen Schnittfassung gegeben hat. Wenn es Anderson himself war, braucht der Mann echt keine Filme mehr drehen, so vergrault man auch noch die letzten Fans. Und es gibt kaum Ausnahmen, wirklich fast alles an Action hat diesen gehassten Stakkato-Rhythmus, bei dem man dem Geschehen kaum noch bis gar nicht mehr folgen kann. Die Kamera ist zu nah dran, ganz selten gibt es mal Einstellungen, die etwas Übersicht in das Gewusel bringen. Da bekommt der eigentlich im übertragenden Sinne gemeint Satz "ich habe keine Ahnung, was ich da gerade gesehen habe" eine ganz neue, wortwörtliche Bedeutung. Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich sowas mal schreibe, aber der 3D Effekte ist bei diesem "Resident Evil"-Film absolut überflüssig und bringt somit keinerlei Aufwertung mit sich.
Was verdammt noch mal hat ein Film, bei dem es auf die Schauwerte ankommt, für eine Existenzberechtigung, wenn man nichts erkennen kann....
Es fällt eigentlich kaum noch ins Gewicht, aber von der tollen Musik aus Teil 4 und 5 ist hier auch kaum noch etwas zu hören. Zweimal wird so etwas ähnliches kurz angespielt, das war es. "Final Chapter" ist ein (audio)visuelles Ärgernis, man sollte dem Cutter und dem Absegner verbieten, weiter Filme zu drehen. Die 11 Euro tun fast schon ein bisschen weh, besonders, weil man die ganze Zeit erahnen kann, was man aus dem Potential hätte machen können. Ich sag es ja eigentlich nicht gerne, aber als Fazit steht ein dickes "Fickt Euch, Ihr Macher!"
Zum Vergleich:
Resi 1
-
Resi 2
Resi 3
Resi 4
(im Kino in 3D)
Resi 5
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(im Kino in 3D)
resi 6
(im Kino in 3D)