Ich habe von der Reihe ja nie auch nur ansatzweise so etwas wie Anspruch, Komplexität oder gar Charaktertiefe erwartet. Vielmehr Guilty Pleasure, Fast Food Eycandy, Achterbahn mit Popcorn. Und auch wenn Afterlife und Retribution, gerade was die Figuren anging und die Story, noch einmal ein Rückschritt waren, so waren sie auch visuelle Sahnehappen mit dem am besten genutzten 3D, dass ich je im Kino erleben durfte. Cooler Score, tolle Bilder, wahnsinnige Räumlichkeit. Und dann warf Paul die 3D-Kameras weg und drehte das Finale weitestgehend mit Handkamera...
Die im Finale von Retribution angedeutete große Schlacht wurde hier einfach mal so eben übersprungen. Cock Teasing galore. Du duschst dich und gehst ins Schlafzimmer, um die Ballkönigin zu besamen, und siehst durchs Fenster nur noch, wie sie mit dem Taxi wegfährt. Danke, Paul. Ich will jetzt gar nicht mit den Schablonenfiguren und der Alibihandlung anfangen, das wäre ja noch verschmerzbar. Schmerzhafter war die Handkamera, der Stakkatoschnitt... und die Konvertierung in 3D, durch die das Hirn mit dem Gesehenen gar nicht mehr klar kam und anfing, in die Nebenhöhlen zu kotzen. Why, Paul, fucking why? Wollte er seinen Stil an die "modernen Sehgewohnheiten" anpassen? Zumindest wundert es mich nicht, dass so viele Menschen immer mehr zu verkochtem Gemüse mutieren...
Der Score hätte nicht beliebiger ausfallen können, da blieb nix hängen. Markante Szenen ebensowenig, es gab keine... Ein paar nette Verweise auf die Vorgänger, aber dann wieder so ein Quatsch wie das unfreiwillig komische Aging-Makeup und Wesker, der
verfickten Kugeln ausweichen konnte, aber nicht einer dämlichen Tür
... was zum Fick?
Auf DVD in 2D ist das Erlebnis nicht mehr ganz so schmerzhaft. Aber es bleibt dennoch ein unbefriedigender Abschluss. Schade.