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Stake Land - Vampire Nation

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JasonXtreme:


Die USA wie wir sie kennen existieren nicht mehr. Eine Vampirepidemie hat einen Großteil der Bevölkerung ausgerottet, eine Regierung gibt es nicht mehr, und die Überlebenden verschanzen sich vor den mordenden Bestien, die des Nachts auf der Suche nach Opfern umherstreifen. Auch Martins Vater, Mutter und das kleine Geschwisterchen fallen einem der Ungetüme zum Opfer. Er selbst entkommt dem Tod nur, weil ihm ein plötzlich auftauchender Vampirkiller zu Hilfe eilt. Er nennt sich schlicht Mister, nimmt sich des jungen Martin an, und bringt ihm bei sich zur Wehr zu setzen. Zusammen sind sie auf dem Weg nach "New Eden", welches eine Vampirfreie Zone sein soll. Doch die Reise birgt mehr Gefahren als ihnen lieb ist, und nicht nur die Vampire sind ihre schlimmsten Feinde...



Als ich das Cover sah, schwand meine Hoffnung auf einen brauchbaren Film schon etwas. Nach dem Trailer damals, habe ich lediglich einen günstigen Vampir-B-Horror erwartet. Was ich schlussendlich bekam, war etwas völlig anderes, und trotz der sehr niedrigen Budgetierung absolut hochwertiges!!! Die Geschichte lässt sich am ehesten beschreiben als eine Mischung aus THE ROAD und 30 DAYS OF NIGHT oder den Zutaten der Zombiefilme. Eine super eingefangene apokalyptische Grundstimmung wird erzeugt durch leere Straßen, verfallene und vernagelte Gebäude, und die ohnehin schon trostlose karge Spätherbstlandschaft. Alles ist heruntergekommen, verlassen und dreckig. Der Wortkarge Mister, und die ohnehin mit weniger Dialogen auskommende Inszenierung tun ihr Übriges zu meinem Gefallen bei. Vieles wird lediglich durch Martins Erzählerstimme kommentiert und erläutert.



Die darstellerischen Leistungen finde ich überdies richtig grandios! Allen voran natürlich Nick Damici (Darsteller des Mister, Drehbuchautor des Films) und Connor Paolo (Martin), aber auch Kelly McGillis (Top Gun), welche ich mit ergrauter Kurzhaarfrisur nie im Leben erkannt hätte, und Danielle Harris (Halloween). Vor allem Harris überzeugt hier durch wesentlich mehr Können, als sie es bisher in ihren Rollen zeigen durfte. Für das geringe Budget sehen die Make-Up FX überdies wirklich sehr gut aus, und sind zudem handgemacht! Die Vampire kommen mir eher vor wie Zombies ala 28 DAYS/WEEKS, da sie hauptsächlich eher dämonische Gesichtszüge aufweisen und auch sonst eher von der flinken Sorte sind.





Am Besten gefiel mir aber die Inszenierung ansich! Ruhige, teils fast melancholische Bilder, unterstrichen von langsamer Klavier- und/oder Geigenmusik, gepaart mit einer hoffnungslosen Grundstimmung. Die Härte die vorherrscht ist nicht over the top, sondern zweckmässig, und unterstreicht einfach die Welt, wie sie ist, wenn es ums Überleben geht. Menschlichkeit existiert noch, aber jederzeit kann alles ins Gegenteil umschlagen, und man muss damit rechnen. Diese ganzen Elemente wurden einwandfrei zusammengewebt, und bis auf eine kleine Szene kurz vor dem Ende habe ich auch keinerlei negative Punkte gefunden. (click to show/hide)Es geht mir dabei um die Vampirversion Jebediahs, die reden kann und somit voll aus dem Konzept fällt - das gefiel mir garnicht Ein äusserst ambitioniertes Werk eines Regisseurs, von dem ich von nun an noch einiges erhoffe und erwarte

Ich überdenke somit auch meine Wertung nochmal, und vergebe  :8:

Gesehen habe ich die US-Fassung, eine deutsche ungeschnittene :bd: würd ich mir sofort ins Regal stellen.

skfreak:
Ah, da hab ich doch was in der Virus gelesen. Das klang schon nicht schlecht. Ist die US-Fassung cut oder region locked oder was ?

Max_Cherry:
Stake Land
Ich hab den Streifen auch gestern gesehen und bin ebenfalls sehr angetan.
Zwar wird die komplette Geschichte mit typischen amerikanischen Motiven und theatralischen Momenten aufgebauscht, aber irgendwie passt das auch zu dem kaputten, untergegangen Land. Die Amis halten sich halt an den Dingen fest, die sie sie drin haben. Früher oder später würde auch das über Board gehen.
Die Inszenierung zwischen actionreichen Übergriffen und sehr ruhiger Endzeitstimmung wird hervoragend durch die melancholische Musik und den tollen Bildern unterstrichen. Technisch muss der Film sich wirklich nicht verstecken. Ein bomben Soundtrack, der wie auch andere Kleinigkeiten an den Paten "The Road" erinnert. Andere Filme, aus denen Elemente entliehen wurden, sind u.a. "Zombieland", "Doomsday" und "28 Days Later". Unterm Strich ist der Film aber dennoch relativ rund. Mir hat er gefallen und den Nick Damici muss man echt im Auge behalten. Cooler Typ! Abgesehen davon sind die Vampir-Masken absolut klasse. Bis auf in einer Szene ist mir auch kein CGI-Splatter aufgefallen, das meiste ich herrlich handgemacht.
Sicher, der Film ist jetzt nicht sonderlich originell, aber die Mischung funktioniert wirklich gut, man sollte aber nichts zu flottes erwarten, in erster Linie ist "Stake Land" schon ein Endzeitdrama.
 :7.5:

JasonXtreme:

--- Zitat von: skfreak am 25. Juli 2011, 13:22:32 ---Ah, da hab ich doch was in der Virus gelesen. Das klang schon nicht schlecht. Ist die US-Fassung cut oder region locked oder was ?

--- Ende Zitat ---

Frach mich mit codefree Player ;) uncut ist die auf jeden Fall, und zudem auch einfach zu verstehen wie ich finde.

@ Stephan
Damici hat mich frappierend an Josh Brolin erinnert - saustarker Typ!

Max_Cherry:

--- Zitat von: JasonXtreme am 25. Juli 2011, 13:39:48 ---Frach mich mit codefree Player ;) uncut ist die auf jeden Fall, und zudem auch einfach zu verstehen wie ich finde.

@ Stephan
Damici hat mich frappierend an Josh Brolin erinnert - saustarker Typ!

--- Ende Zitat ---
Genau, an den musste ich auch denken.

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