Die USA wie wir sie kennen existieren nicht mehr. Eine Vampirepidemie hat einen Großteil der Bevölkerung ausgerottet, eine Regierung gibt es nicht mehr, und die Überlebenden verschanzen sich vor den mordenden Bestien, die des Nachts auf der Suche nach Opfern umherstreifen. Auch Martins Vater, Mutter und das kleine Geschwisterchen fallen einem der Ungetüme zum Opfer. Er selbst entkommt dem Tod nur, weil ihm ein plötzlich auftauchender Vampirkiller zu Hilfe eilt. Er nennt sich schlicht Mister, nimmt sich des jungen Martin an, und bringt ihm bei sich zur Wehr zu setzen. Zusammen sind sie auf dem Weg nach "New Eden", welches eine Vampirfreie Zone sein soll. Doch die Reise birgt mehr Gefahren als ihnen lieb ist, und nicht nur die Vampire sind ihre schlimmsten Feinde...
Als ich das Cover sah, schwand meine Hoffnung auf einen brauchbaren Film schon etwas. Nach dem Trailer damals, habe ich lediglich einen günstigen Vampir-B-Horror erwartet. Was ich schlussendlich bekam, war etwas völlig anderes, und trotz der sehr niedrigen Budgetierung absolut hochwertiges!!! Die Geschichte lässt sich am ehesten beschreiben als eine Mischung aus THE ROAD und 30 DAYS OF NIGHT oder den Zutaten der Zombiefilme. Eine super eingefangene apokalyptische Grundstimmung wird erzeugt durch leere Straßen, verfallene und vernagelte Gebäude, und die ohnehin schon trostlose karge Spätherbstlandschaft. Alles ist heruntergekommen, verlassen und dreckig. Der Wortkarge Mister, und die ohnehin mit weniger Dialogen auskommende Inszenierung tun ihr Übriges zu meinem Gefallen bei. Vieles wird lediglich durch Martins Erzählerstimme kommentiert und erläutert.
Die darstellerischen Leistungen finde ich überdies richtig grandios! Allen voran natürlich Nick Damici (Darsteller des Mister, Drehbuchautor des Films) und Connor Paolo (Martin), aber auch Kelly McGillis (Top Gun), welche ich mit ergrauter Kurzhaarfrisur nie im Leben erkannt hätte, und Danielle Harris (Halloween). Vor allem Harris überzeugt hier durch wesentlich mehr Können, als sie es bisher in ihren Rollen zeigen durfte. Für das geringe Budget sehen die Make-Up FX überdies wirklich sehr gut aus, und sind zudem handgemacht! Die Vampire kommen mir eher vor wie Zombies ala 28 DAYS/WEEKS, da sie hauptsächlich eher dämonische Gesichtszüge aufweisen und auch sonst eher von der flinken Sorte sind.
Am Besten gefiel mir aber die Inszenierung ansich! Ruhige, teils fast melancholische Bilder, unterstrichen von langsamer Klavier- und/oder Geigenmusik, gepaart mit einer hoffnungslosen Grundstimmung. Die Härte die vorherrscht ist nicht over the top, sondern zweckmässig, und unterstreicht einfach die Welt, wie sie ist, wenn es ums Überleben geht. Menschlichkeit existiert noch, aber jederzeit kann alles ins Gegenteil umschlagen, und man muss damit rechnen. Diese ganzen Elemente wurden einwandfrei zusammengewebt, und bis auf eine kleine Szene kurz vor dem Ende habe ich auch keinerlei negative Punkte gefunden.
Es geht mir dabei um die Vampirversion Jebediahs, die reden kann und somit voll aus dem Konzept fällt - das gefiel mir garnicht
Ein äusserst ambitioniertes Werk eines Regisseurs, von dem ich von nun an noch einiges erhoffe und erwarte
Ich überdenke somit auch meine Wertung nochmal, und vergebe
Gesehen habe ich die US-Fassung, eine deutsche ungeschnittene
würd ich mir sofort ins Regal stellen.