Definitiv kein Trashfilmchen, Crash!
Drive ist Fast and Furious für Indie-Fans, auch wenn es Refns bisher eindeutig zugänglichster und am wenigsten Independent-like geratener Film ist.
Eine ruhige, unwirkliche L.A. Atmosphäre die mit einzelnen Gewaltspitzen aufgeladen durchaus an Michael Manns Collateral erinnert. Ein Soundtrack zum niederknien, der viel dazu beiträgt, dass man besonders in den ersten 20min einfach nur reingesogen wird in den Film und gebannt zusieht. Sound-FX die einen vom Stuhl holen, seien es die blubbernden V8 Motoren oder Schüsse die einen gefühlt selber in die Brist treffen. Eine Begabung, die Refn schon bei Pusher voll ausspielte: er kann Zuschauer in den Bann ziehen und fesseln indem er sehr reduziert zeigt und erzählt. Im Prinzip folgt der Film kaum der klassischen Storyline (Parallelen zu Pusher), sondern beobachtet vielmehr.
Ryan Gosling ist großartig. Ein echter Sympathieträger: er sieht gut aus, aber nicht zu gut, hat Charakter; er ist cool, aber nicht zu cool. Ein echter Glückstreffer!
Dennoch hat der Film sachlich betrachtet einige kleinere Schwächen, wie bspw. manche Stränge die nicht viel zum Film oder der Charakterentwicklung beitragen (Kauf des Rennwagens).
Ich hoffe, dass in Refn weiter investiert werden wird – für mich ist und bleibt er einer der wohl Größten des alternativen Kinos!