LemmyNe subjektive 10 für ein Denkmal an den wohl kuriosesten, aber dennoch authentischsten Charakter der Rockgeschichte. Ein lebendes Fossil, unkaputtbar und irgendwie ein doch echt sympathischer Kerl, der mit sich und der Welt zufrieden zu sein scheint. Was dieser Körper an Kippen, Jack&Coke und Speed (sowie fast querbeet alles aus der Drogenküche) über JAHRZEHNTE aufgenommen hat ist unmenschlich. Umso erstaunlicher, dass er wesentlich fitter aussieht als die Zombies, welche oftmals zu Wort kommen (mein "Highlight" waren die alten Bandmembers von Hawkwind, die ich übrigens auch vergöttere, bei denen einer kautter aussah als der andere - ganz besonders die Frau).
Sehr menschlich in der Beziehung zu seinem Sohn, liebevoll, aber halt doch wie er einfach ist: frei und ohne Bindungen.
Auf der anderen Seite besticht die Doku aber auch durch wahnwitzige Quotes und Erzählungen am laufenden Band: sharing women with the son, [sinngemäß] "Son, promise me you don't ever do coke. Just stay with Speed. It is so much better for you"
, die Geschichten um seine Liebe zu Spielautomaten, seine ultrakurzen Jeans/Hotpants, seinen Sammelwahn, etc.! Insbesondere der Sammelwahn war beeindruckend: er lebt in L.A. (was ich nicht wußte) in einem kleinen Apartment, das DERART vollgestopft ist mit skuriosen Memorabilia, dass Pierres schnuckelige Wohnung gerade zu klinisch leergefegt aussieht
[sinngemäß] "Why should I move? I'll never get another apartment for 900 bucks, right on the Sunset Strip and next to the Rainbox [Bar]". Unfassbar, wie dieser Mann Rock'n'Roll lebt und ist: der braucht nur seine Musik, Speed, Jack&Coke und n Konzert und ist zufrieden mit der Welt.
Die Doku an sich hätte handwerklich einige Punkte weniger verdient, da das Konzept doch etwas lose war und mir zu viele Punkte offen blieben und weniger beleuchtet wurden - aber scheiß drauf, das ist ein Denkmal und daher die pinke 10