Red State - Kevin Smith

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Online Max_Cherry

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    Ok, auf Matze kann ich mich da meistens verlassen ;)
    Wann ich dazu komme, den zu sehen, weiß ich allerdings noch nicht.



    Online Max_Cherry

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      Red State
      Du heiliges Maschinengewehr, was war das denn?
      Mich wundert, dass die Begriffe Groteske und Satire noch nicht fiehlen.
      Smith hat den Film vermitlich nur als Horror angekündigt, damit sich die Amis das Ding auch ansehen und vermutlich wütend dagegen wettern. Das wär doch ne super Werbeaktion :D. In einem Punkt stimme ich mit denen überein, die nichts damit anfangen konnten: Dramaturgisch hat der Film spätestens als John Goodman aufgetaucht ist, kaum noch was zu bieten und ja, etwas runder hätte man die Geschichte schon erzählen können. Zwischen Goodman am Telefon und der Belagerung fehlt was. Generell wären hier und da ein paar Minuten mehr zwischendurch nicht ganz verkehrt gewesen. Aber "Red State" hat andere Stärken. Im Vorfeld wusste ich glücklicherweise recht wenig über den Film. So fand ich den Anfang mit der Entführung und dem verstörenden, ja sogar erschreckend glaubhaften Einblick in eine ganz normale Sektengemeinde, recht spannend. Da wusste man noch nicht, in welche Richtung das Ganze noch gehen würde. Die Fanatiker wirken zwar verblendet, aber hier versteht es Smith, eine wirklich bedrückende Stimmung aufzubauen, in dem er sie sehr menschlich darstellt. Was Parks so von sich gibt, ist schlüssig und unter bestimmten Voraussetzungen absolut vernünftig und nachvollziehbar. Was dann folgt, ist ein dreckiger, zynischer und ironischer Rundumschlag. Alle Parteien kriegen ihr Fett weg und im Grunde zeigt "Red State" nichts anders als "South Park" oder ansatzweise auch "Postal". Der Humor ist hier nur ein bisschen besser versteckt. Der ganz normale Wahnsinn mit Menschen in Extremsituationen, die auf Grund ihrer Einstellungen (durch Sozialisation, Gesellschaft und der ganzen Scheisse, die so passiert) egoistisch, ideologisch oder auch heuchlerisch im Sinne der heilen Welt handeln. Und ganz ehrlich ich musste schon ein paar mal echt lachen, wie brutal oder absurd krank die Szene im Film gerade auch war. Sicherlich kann man Smith hier vorwerfen, einen Film nur der reinen Provokation willen, gedreht zu haben. Und handwerkliche Schwächen stehen außer Frage, aber trotz Allem hat der Streifen bei mir ganz gut funktioniert. Genau erklären kann ich es aber nicht. Das Ende war schon zu kurz und etwas enttäuschend, das Potential wurde auf jeden Fall nicht ganz ausgenutzt. Da hätt man durchaus noch etwas mehr auf die Kacke hauen können. Mich würde mal brennend die Meinung von Evil Matze interessieren. Entweder gibt es nen Voll-Verriss oder ein Abfeiern.
      Auch wenn ich viele Filme von Kevin Smith mag, für einen richtig guten Handwerker/Regisseur hab ich ihn nie gehalten, mehr für den Kerl mit Gespühr für Figuren, Ideen und Dialoge. Hier hat er mal was ganz anderes gemacht. Sicherlich kein Knaller, aber irgendwie faszinierend find ich "Red State" schon. Für mich definitiv KEIN One-timer.
       :6.5: - :7:
      « Letzte Änderung: 28. November 2011, 23:01:49 von Max_Cherry »


      Online Max_Cherry

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        Nix da! Er hätte besser sein können, ja, aber die Ansätze find ich gut (da bin ich nicht alleine, schönes Gefühl :) )