Gesehen, und hier meine Meinung.
Darstellerisch wirklich brillant! Anders kann man es nicht sagen, und das nicht weil Fassbender seinen Schwengel durchs Bild wedelt. Er spielt den erfolgreichen New Yorker mit inhaltlicher Leere, die er nur durch Sex füllen kann super! Vergleiche zu American Psycho finde ich schwieriger. Einerseits ist die Intention (wenn es denn eine ist) der Hauptfigur, gepaart mit den kalten und kargen Orten schon in die Richtung, und auch die ruhige Inszenierung - aber insgesamt erfüllt AP einen Zweck, den SHAME in meinen Augen nicht erfüllt. Dies hier ist vielmehr eine Momentaufnahme zweier kaputter Seelen, die nicht in der Lage sind sich gegenseitig zu ertragen oder gar zu retten. Hierin einen großen Sinn zu suchen, wird sicher nur dazu führen, den Film nicht zu mögen. Das ist ohnehin schon schwer, denn die Handlung bietet hierfür einfach zu wenig Ansatzpunkte. Fassbender fickt sich durchs Leben, ist wirklich sexsüchtig mit allem drum und dran. Beziehungsängstlich und unfähig Gefühle aufzubauen, obwohl auch der Aspekt kurz bedient wird. Seine Schwester zieht zu ihm, fühlt sich aber immer alleine und sucht seine Nähe - dies will er nicht, und zudem hält es ihn von seinem "Tagesgeschäft" ab, ständig Damen zu begatten. So nimmt das Schicksal seinen Lauf...
Unterm Strich würde ich mal die
zücken, wobei mir das aber definitiv nicht mehr als einmal vor die Linse kommen wird. Das ist schon ziemlich Arthouse, vor allem mit den teils langen Szenen, wie der Gesangsnummer seiner Schwester und dergleichen, bei denen man ab und an denkt "wie lang will man das jetz noch zeigen". Sexuell gesehen hochinteressant ist das hier obendrein nicht!!! Sexszenen ansich gibt es eine handvoll, auch eine längere, aber die wirken dann doch nicht soooo zeigefreudig, wie man es hier vielleicht oft erwartet hätte. (Wobei die Szene in der Fassbender einer Frau so richtig energisch die Kimme ausleckt in Amerika sicher sauer aufgestoßen ist
)