Alles muss rausInhalt:Nick Halsey (
Will Ferrell) hat einen beschissenen Tag. Er schlittert mit seinen paar und Vierzig Jahren nicht mal eben in die berühmte "Midlife Crisis", nein er schlittert geradezu in eine existenzbedrohende Katastrophe. Der Alkoholiker verliert zuerst seinen Job und dann passt der Schlüssel an seiner Haustüre nicht mehr. Auch sein Bankkonto ist gesperrt. Seine Frau will sich von ihm trennen und hat sein ganzes Hab und Gut auf den Rasen vor dem gemeinsamen Haus verteilt. Nick, total resigniert, lässt seine Sachen einfach an Ort und Stelle liegen und quartiert sich dort mitsamt Bier und Grill auf einem alten Sessel ein. Während er vor der Tür seines Hauses wohnt, freundet er sich mit dem schwarzen Jungen Kenny (
Christopher Jordan Wallace) und seiner neu zugezogenen, schwangeren Nachbarin Samantha (
Rebecca Hall) an. Polizist und Freund Frank (
Michael Pena) rät ihm, in einem Garagenflohmarkt seinen ganzen Krempel zu verkaufen und so mit seinem alten Leben abzuschließen...
Meinung:Was soll ich sagen!? Wow
Mal wieder einer dieser kleinen, feinen Filme die Keiner - und man selbst am wenigsten - auf dem Zettel hat und die einen echt beeindrucken. Das liegt natürlich zum Großteil an der tollen Performance von
Will Ferrell der hier mal wieder (sieh z.B. auch
Schräger als Fiktion) eindrucksvoll unter Beweis stellt, dass er viel mehr kann als nur in "Blödelkomödien" zu glänzen.
Everything Must Go - so der Originaltitel - ist definitiv keine Kömodie. Eher ein Drama. Vielleicht eine Tragikkomödie. Und zwar eine richtig gute! Natürlich könnte man sich fragen "
ja warum schlägt er nicht einfach eine Fensterscheibe ein und geht in ein EIGENES Haus?" Stattdessen wohnt er VOR seinem Haus und zeigt der ganzen Welt sein Scheitern. Ich fand das grandios. Der Film hat viele kleine, GROßE Szenen die nachdenklich machen denn auch wenn es auf der Leinwand natürlich alles recht schnell geht und nicht jeder Handlungsstrang zuende gesponnen wird, wird dem Zuschauer vor Augen geführt, WIE SCHNELL es gehen kann. Von 100 auf 0. Alkoholkrank, Frau weg, Haus weg, Geld weg...LEBEN weg. Ohne Antrieb und ohne Perspektive scheint Nickt am Leben gescheitert zu sein. Treibsand in dem man nicht vorran kommt und der einen zu verschlingen scheint. Erst als ein kleiner und tagsüber ständig alleingelassener Junge und seinen neue Nachbarin sich mit ihm anfreunden, sind sie es, die Nick langsam wieder helfen zumindest etwas Antrieb zu finden. Der Film konnte mich echt beeindrucken, gerade weil ich eine reine "
Will Ferrell Komödie" erwartet hatte und eben was deutlich tiefgründigeres und vor allem richtig gut gespieltes bekommen habe. Große Klasse was Hauptdarsteller
Will Ferrell abliefert. Sicherlich ist der Film keine - wie ich gerne sage - "Bombe" aber er ist zumindest mal "gut" und jeder der die Zeit findet, sollte mal einen Blick riskieren. Einer dieser kleinen Filme denen vermutlich sehr wenig Beachtung zuteil wird, die aber richtig gut, mindestens mal sehr ordentlich geworden sind und sogar das Zeug gehabt hätten etwas ganz Großes zu werden. Dafür reicht es meiner Meinung nach nicht aber wie ich schon sagte, "gut" ist er auf jeden Fall und ich kann nicht anders als eine klare Empfehlung auszusprechen.
Alles muss raus