Besonders in den letzten Jahren ist eine dieser allgemein eher als "langweilig" bezeichneten Sportarten immer beliebter geworden. Zum einen liegt das vermutlich an der ausgelassenen Stimmung, die bei großen Events herrscht und sogar über den TV ansteckend wirkt. Weiter bietet DARTS bei näherer Betrachtung bedeutend mehr als ein paar alte Männer, die mit Pfeilen auf ne Holzscheibe werfen. Sobald man die Regeln verstanden hat, macht auch gerade das Mitzählen und -rechnen Spaß. Das ganze Drumherum wirkt beinahe wie beim Wrestling, die großen Spieler werden in dieser Welt wie Stars präsentiert und sehen oft (wie auch beim Pokern) ungewöhnlich aus. Ob nun bunte Poloshirts oder Hawaii-Hemd, Ü2-Meter-Riesen oder kleine, dicke, grimmige Engländer, hier ist alles erlaubt und eben auch vertreten. Schnell hat man seine Favouriten gefunden, was durchaus auch mal an einer coolen Einlaufmusik liegen kann.
Entstehung
Um die Entstehung des Dartsports gibt es viele Vermutungen, die sich mit zahlreichen Möglichkeiten beschäftigen. Aufzeichnungen aus dem 19. Jahrhundert lassen vermuten, dass England das Mutterland des Dartsports ist.
Der Name jedoch stammt aus dem Französischen. Die Franzosen pflegten bei Schlachten kleine speerähnliche Wurfpfeile als Waffen einzusetzen - die Darts. Auch in England war diese französische Waffe bekannt; angeblich schenkte Anna Boleyn ihrem Mann Heinrich VIII. einen Satz dieser Pfeile. Trotz der Herkunft wird das Spiel in Frankreich heute Les fléchettes genannt.
Nach Keith Turner sind die Darts die jüngsten pfeilähnlichen Waffen. Sie entstanden nach seiner Recherche im 5. Jahrhundert vor Christus. Pfeil und Bogen wurden vor 30.000 Jahren erstmals verwendet, Wurfspeere bereits vor 400.000 Jahren.
Als Plumbata kamen bei den Römern kleine, mit Bleigewichten beschwerte und mit Widerhaken versehene Wurfpfeile zum Kriegseinsatz.
Der Dartsport dagegen entstand wahrscheinlich zwischen 1860 und 1898. Im letztgenannten Jahr ließ ein Amerikaner die ersten für Darts entwickelten Papier-Flights (Flügel am Ende des Schaftes zur Stabilisierung des Flugverhaltens) patentieren. Die ersten sportlichen Wettbewerbe fanden Anfang des 20. Jahrhunderts in Großbritannien statt.
1896 legte der englische Zimmermann Brian Gamlin die Einteilung der heutigen Dartscheiben fest. 1898 lösten die Papierflügel (s.o.) die bis dahin verwendeten Truthahnfedern ab. 1901 erschien im Stationer, Printer & Fancy Trades Register die erste bekannte Anzeige über Dartboards. 1902 vermeldete eine Lokalzeitung aus Lancaster die ersten Dartwürfe mit der höchsten Punktzahl von 180 Punkten. 1906 wurde in Yorkshire der bis dahin hölzerne Dartkörper durch Metall ersetzt.
1908 wurde das Dartspiel zum Geschicklichkeitsspiel erklärt mit der Folge, dass es nun in Pubs gespielt werden durfte. Es wird berichtet, dass der Gastwirt Jim Garside, Inhaber des Adelphi Inn, Leeds, wegen Wetten auf ein Glücksspiel (nämlich Darts) angeklagt war. Während der Gerichtsverhandlung gegen ihn ging er mit Unterstützung des besten Dartspielers der Gegend, William 'Bigfoot' Anakin, in die Offensive. Man hängte eine Dartscheibe im Gerichtssaal auf und William 'Bigfoot' Anakin bewies dem Gericht seine Treffsicherheit, indem er dreimal die 20 traf. Ein Gerichtsdiener, der ihm nacheifern wollte, traf nur mit einem Pfeil die Scheibe. Woraufhin Anakin die Demonstration seiner Treffsicherheit nochmals steigerte, indem er dreimal die zweifache 20 traf. Von so viel Können waren die Richter beeindruckt und fällten das Urteil: This is no game of chance – Dies ist kein Glücksspiel.
Dartscheibe
Standardisiertes Dartboard
Die Dartscheibe (engl. Dartboard) unterteilt sich in 20 Segmente mit der Wertigkeit 1 bis 20 und den Mittelpunkt Single Bull = 25 und Bull’s Eye = 50 Punkte. Die Felder verteilen sich (im Uhrzeigersinn, beginnend bei 12 Uhr) wie folgt um den Mittelpunkt:
20 - 1 - 18 - 4 - 13 - 6 - 10 - 15 - 2 - 17 - 3 - 19 - 7 - 16 - 8 - 11 - 14 - 9 - 12 - 5.
Diese Reihenfolge wurde 1896 vom englischen Zimmermann Brian Gamlin festgelegt und sollte wahrscheinlich zur Bestrafung von Ungenauigkeit dienen, weswegen neben zweistelligen Zahlen zumeist einstellige Zahlen liegen (zum Beispiel die 20 zwischen 1 und 5). Das Zentrum der Scheibe ist in zwei unterschiedliche Felder unterteilt. Der äußere Ring, das Bull (auch: Outer-Bull oder Single-Bull) zählt 25 Punkte. Der innere Kreis, das Bull's Eye (auch Inner-Bull oder Double-Bull), zählt 50 Punkte. Das Bull’s Eye darf in der Spielvariante Double-Out zum Beenden eines Legs (bzw. zu Spielbeginn mit Double-In) verwendet werden, denn es zählt als Doppel-Feld.
Der innere schmale Ring ist das Triple (im Englischen auch Treble). Trifft ein Pfeil in diesen Bereich, verdreifacht sich der Wert des Feldes. Der äußere schmale Ring (Double) verdoppelt die Punktzahl.
Der Spieler stellt sich hinter der Wurflinie (Oche) auf, um die Pfeile auf die Scheibe zu werfen.
Die Steeldartscheibe besteht aus Sisalfasern. Gelegentlich spricht man auch von Schweineborsten, meint aber damit die afrikanischen Sisal-Fasern und nicht etwa Schweinehaare. Billige Scheiben werden aus Kork oder Papier gefertigt.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/DartsSelber gespielt hab ich es noch nie (richtig), aber das Interesse ist groß und wer weiß, vielleicht ändert sich das demnächst mal.
Wer kann sich noch für diesen eigenwilligen Sport begeistern?
Wer kann absolut nichts damit anfangen, traut sich aber, mal im TV reinzuschauen
Vielleicht melden sich auch ehemalige aktive Spieler zu Worte, mal sehen.
Für Interessierte:
Die aktuelle WM läuft nahezu jeden Tag bis zum Finale am Montag Abend. Sport1 überträgt jetzt in der Endphase bis zu 8 Stunden am Tag!Hier gibt es massenweise Infos, Spielpläne und Hintergrundinfos:
http://www.dartn.de/page.asp?id=FBC5E87F-732C-48FF-95F4-D18D2CAF8BBB