Goon (Spoiler inside!)
Der Film war bis zum Ende wirklich unterhaltsam und hatte sogar hier und da kleinere Anflüge von Kritik an der Gewaltgeilheit der Eishockeyfans und Spieler. Spieler wie Doug gibt es definitiv. Was das bringen soll, den Gegner bewusst und sogar mit Anweisung vom Trainer zu verprügeln um eine Strafzeit für beide Teams zu provozieren, erschließt sich mir nicht. Da geht es vielleicht ein gaaaaanz kleines bisschen um psychologische "Kriegsführung" und Zuschauerbefriedigung. Das dieses Prügeln hier noch abgefeiert wird, hat mich ja zunächst nicht gestört und ich hatte auch sehr oft ein Grinsen im Gesicht, aber da hätte am Ende einfach was kommen müssen. Die Playoffs waren total egal, es ging nur noch um den einen Kampf, der vielleicht etwas überzogen dargestellt wurde, aber irgendwie auch wieder gefeiert wurde vom Film. Der einzige kritische Moment, war im Grunde der Monolog von Liev Schreiber in dem Diner, da hätte viel mehr kommen können. Nichts desto trotz habe ich mich trotz des teilweise behämmert naiven Drehbuchs gut unterhalten, aber als plötzlich ohne weiteres, der Abspann lief, dachte ich echt nur "Wie? Das wars????" Der Film hat gar kein richtiges Ende und bricht einfach mittendrin ab. Das kann ich null verstehen, da wurde endgültig eingestanden, dass man gar keinen Sportfilm machen wollte, die übertriebene und sinnlose Gewalt nicht kritisieren wollte, sonder einfach nur einen Film, über die Schlägermentalitäten mancher Eishockeyspieler. Da mag ich altmodisch denken, aber wenn man das schon so platt macht, dann bitte mit viel mehr Satire. Bei mir kommt das alles so an, als sei das richtig, dass Eishockey so gespielt wird (und es gab eine Zeit in den 80ern und 90ern, da war das wirklich so) und das absolut ok ist. Leute, es macht keinen Sinn so zu spielen! Das ist Sport, es geht um Tore und Siege, nicht um zermatschte Gesichter!.
Wie gesagt, im Film hat das lange nicht gestört, wenn denn am Ende noch irgendwas sportbezogenes gekommen wäre.
Shawn William Scott hat übrigens perfekt in die Rolle gepasst. Krass, dass der mittlerweile so ein Schrank ist. Sein Kumpel war auch witzig mit seiner Flucherei und hat zumindest mal ein bisschen unterschwellige Kritik an der gewaltgeilen Gesellschaft mit reingebracht. Die Kleine ist richtig niedlich, aber warum steht die auf ihn? Bestimmt nicht, weil er so ein naiver, netter Kerl ist, nein, weil er Eishockeyspieler ist und dem Gegner aufs Maul haut. Toll. Am witzigsten fand ich das restliche Team. Hier wurden etliche Anspielungen an
Slapshot eingebaut (den ich persönlich super finde), der französische Torwart, die bekloppten Russen (oder waren es Tschechen?)... das hat richtig Spaß gemacht!
Tja, am Ende bleiben 80 Minuten gute Unterhaltung ohne Ende und ohne Aussage. Ehrlich, ich war gestern richtig sauer deswegen, aber heute sieht das wieder anders aus, daher ist zumindest ne überdurchschnittliche Bewertung drin.