Oha, hab mir noch einen kurzen Clip mit Soundtrack-Mucke angesehen.
Hmmmm, ich weiß nicht. Wirklich gut finde ich das nicht.
Abwarten, aber ich glaube fast, dass es für mich nicht der ganz große Knaller sein wird.
DRIVESo zunächst muss ich was klar stellen.
Die ersten 3 Zeilen nehm ich zurück. Der Soundtrack ist ganz großes Tennis. Auch wenn ich ein paar Tracks nicht getrennt von den Bildern hören würde, erfüllt er hervorragend seinen Zweck und verursacht tatsächlich den einen oder anderen Gänsehaut-Moment. An der Stelle sei gesagt, dass der Film in jedem Fall LAUT geguckt bzw. gehört werden muss. Neben der Musik ansich, sind auch Soundschnitt und Abmischung einfach phänomenal gut! Also aufdrehen und genießen. Ebenfalls positiv finde ich die gelungene Performance von Ryan Gosling. Zurückhalten, aber authentisch und irgendwo auch tragisch ---> der James Dean unserer Zeit! Generell finde ich den Aufbau des Filmes recht altmodisch, das erinnert mich an Filme, wie "Driver" oder "Bullit". Die Story ist, wie erwartet nichts Besonderes, die Prioritäten liegen definitiv wo anders. Was in den Clips, die ich schon vorhergehen habe, transportiert wurde, macht einen falschen Eindruck, denn die sich entwickelnde Liebesgeschichte (klassisches "boy meets girl") hat Refn verhältnismäßig glaubhaft inszeniert. Carey Mulligan ist einfach nur zuckersüß und das im positiven Sinne. Absolute Traumfrau! Das schüchterne, zurückhaltende Kennenlernen der beiden ist herrlich behutsam und dezent eingefangen. Entgegen meine Vorahnung, gibt es so gut wie gar keinen Kitsch. Größter Schwachpunkt ist ein Hänger von etwa 20 Minuten (nach ner knappen halben Stunde). Da hätte einfach etwas mehr passieren dürfen.
Der Gewaltausbruch im Fahrstuhl war für meinen Geschmack zu detailliert. Das hätte man nicht so explizit zeigen müssen.
Da der Anfang aber klasse ist und der Film nach dem kleinen Tief doch phasenweise wirklich packen kann (natürlich nur, wenn der Sound ordentlich aufgedreht ist
), steht unterm Strich eine gute Bewertung. Zum richtigen Knaller fehlte zwar was (etwas mehr Tiefe in der Geschichte z.B.), aber wegen oben genannter Punkte hat mir der Film doch gut gefallen. Ich denke, dass die falschen Erwartungen einiges kaputt machen können. Da zudem im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten, ein paar tolle, visuelle Spielereien zu sehen sind, die glücklicherweise fernab von typischen, überzogenen Studenten-Gimmicks sind, empfiehlt sich ein großer Bildschirm/Leinwand. Die überschwinglichen Bewertungen kann ich nicht ganz nachvollziehen, dafür ist der Inhalt mMn leider zu dünn. Genauso gut verstehe ich es, wenn man mit der ruhigen Erzählweise nichts anfangen kann. Ich würde nicht von Arthouse-Kino sprechen, aber nach dem Hype in den Medien wird es definitiv viele enttäuschte Zuschauer geben. Im Radio wurde der beispielsweise als Actionthriller angekündigt. Nach "Pusher" und "Bronson" der dritte gute Film, den ich von Refn gesehen habe. Weiter so.