Elf Kilometer in die Tiefe: James Cameron taucht zum Marianengraben

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Offline Flightcrank

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    James Cameron ist echt krass...

    Zitat von: www.spiegel.de
    James Cameron im Marianengraben
    "Ein Höllenritt"


    "Titanic"-Regisseur James Cameron ist zum tiefsten Punkt der Erde getaucht. Er hat Proben vom Meeresboden genommen, für Spannung sorgte eine Hydraulik-Panne. Jetzt wurde ein erstes Video vom Trip zum Marianengraben veröffentlicht. War die Reise mehr als nur eine PR-Veranstaltung?
    Info

    Honolulu - Kommt man in der tiefsten Tiefe an, drängeln sich offenbar die ganz großen Fragen ins Bewusstsein - zumindest, wenn man Hollywood-Regisseur James Cameron glaubt. "Hier bin ich nun, in der Tiefe des Ozeans, am tiefsten Punkt der Erde. Was bedeutet das?", habe er sich gefragt, als er in elf Kilometern Tiefe den Grund des Marianengrabens erreicht hatte.

    Teil eins der Frage ist leicht beantwortet: Es bedeutet, dass Cameron mal wieder einen großartigen PR-Erfolg gelandet hat. Der medienwirksam inszenierte Tiefsee-Trip kam pünktlich zum 100. Jahrestag der "Titanic"-Katastrophe, der wiederum mit der Neuaufführung von Camerons gleichnamigem Film begleitet wird. Neu an dem 15 Jahre alten Streifen ist freilich nur, dass er jetzt auch in 3-D-Technik zu sehen ist. Doch Cameron hat mit seiner Tiefsee-Reise weltweit Schlagzeilen gemacht, und da "Titanic" seit 1997 so etwas wie sein zweiter Vorname ist, kam die Werbung für den Film inklusive.

    Teil zwei der Frage nach der Bedeutung lautet, ob Camerons Tauchgang in den Marianengraben etwas wirklich Neues über die Tiefsee zu Tage fördern wird. Denn das wäre dringend notwendig: Während die Menschheit in den Tiefen des Weltalls nach einer zweiten Erde sucht und sowohl Mond als auch Mars präzise kartiert hat, ist ihr die fremdartige Welt auf dem eigenen Planeten weitgehend unbekannt. Allein die Tatsache, dass Cameron seit 52 Jahren der erste Mensch war, der in den Marianengraben getaucht ist, spricht Bände.

    Die wenigen bisher vorhandenen Bilder aus der Tiefsee zeigen bizarre Wesen und Leben an Orten, an denen es niemand vermutet hätte. Cameron hat Videos vom Marianengraben zurückgebracht, von denen jetzt einige Sekunden veröffentlicht wurden. Zu sehen ist auf ihnen erwartungsgemäß nicht allzu viel: Sand und Dunkelheit jenseits des Scheinwerferlichts ist alles, was man erkennt.

    Keine Monster, nirgends

    Camerons zwölf Tonnen schwere "Deepsea Challenger" war mit einem Gerät zum Sammeln von Ablagerungen, einem Roboter-Greifarm, einer Art Saugpistole zum Einsammeln von kleinen Meereskreaturen sowie mit Geräten zur Messung von Temperatur, Salzgehalt und Wasserdruck ausgestattet. Was Experten aus den Daten und Proben herauslesen können, bleibt abzuwarten - und man kann nur hoffen, dass der Regisseur an der richtigen Stelle zugegriffen hat.

    Leider blieben im dafür nur zweieinhalb Stunden. Eigentlich hätte er sechs Stunden am Meeresboden verbringen sollen. Doch es habe eine Panne mit der Hydraulik des Tauchboots gegeben, gab Cameron zu Protokoll. Das habe nicht nur dazu geführt, dass er den Greifarm nicht mehr benutzen konnte. Austretende Hydraulikflüssigkeit habe auch das Fenster verschmiert, so dass er kaum noch etwas gesehen habe.

    Es blieb nicht die einzige Enttäuschung auf der Reise. Er habe gehofft, auf wundersame Tiefseemonster zu stoßen, sagte Cameron - vielleicht eine Kreatur, die den Geschichtenerzähler in ihm inspiriere. Aber nichts dergleichen. Nur winzige Lebewesen habe er gesehen. Bleibt die Frage, ob das nun eine gute oder eine schlechte Nachricht ist angesichts dessen, was sich außer "Titanic", "Terminator" und "Avatar" sonst noch so in Camerons Filmografie findet. In "Abyss - Abgrund des Todes" etwa ließ er Außerirdische auf dem Meeresgrund hausen. Für "Piranha 2 - Fliegende Killer" dachte sich Cameron gar eine Kreuzung aus Raub- und fliegenden Fischen aus, die sich über Menschen hermachen. Ein Kritiker fand, die Tiere sähen aus wie Schellfisch mit Zahnersatz.

    "Es ist wirklich das erste Mal, dass menschliche Augen die Möglichkeit hatten, diese sehr fremdartige Landschaft zu sehen", sagte Terry Garcia von der National Geographic Society, die mit Cameron für den Tauchgang zusammengearbeitet hat. Das stimmt natürlich nicht ganz. 1960 waren der Schweizer Ingenieur Jacques Piccard und der US-Kapitän Don Walsh in den Marianengraben rund 320 Kilometer südwestlich der Pazifikinsel Guam getaucht. Sie konnten während ihrer 20 Minuten am Meeresboden nur etwas weniger sehen als Cameron, weil ihr Tauchboot zu viel Sand aufgewirbelt hatte.

    "Ein Höllenritt"

    Meeresbiologin Lisa Levin von der Scripps Institution of Oceanography in San Diego (US-Bundesstaat Kalifornien) vergleicht Cameron gar mit der Meeresforschungs-Legende Jacques Cousteau. Der Regisseur tue für die Tiefseegräben das, was Cousteau vor Jahrzehnten für die Ozeane insgesamt getan habe: Er wecke das öffentliche Interesse. Das ist nach Meinung von Levin, die an dem Projekt beteiligt ist, ebenso wichtig wie alles, was Cameron entdeckt haben könnte. Was praktisch wäre für den Fall, dass Cameron nichts entdeckt hat.

    Gelangweilt aber hat sich der Regisseur bei seiner Tiefsee-Reise offenbar nicht, obwohl sich kein Meeresmonster zeigen wollte. So erzählte er, wie sich sein Boot unter dem gewaltigen Druck der Tiefe um mehrere Zentimeter verkürzt habe. 10.898 Meter unter der Meeresoberfläche entspricht der Druck dem von drei Geländewagen, die auf einem menschlichen Zeh stehen.

    Auch der Aufstieg hat Cameron offenbar Spaß gemacht. In nur 70 Minuten gelangte er vom Meeresboden an die Oberfläche - das sei "ein Höllenritt" ("heckuva ride") gewesen. Und natürlich wird es auch einen Film geben: Der Ausflug in die Tiefsee wird laut National Geographic in 3D ins Kino kommen und anschließend ins Fernsehen.

    Hier der Artikel mit Video und Bildern:
    :arrow: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,823988,00.html

    Weitere Videos dazu:
    :arrow: http://spon.de/ve8Ts
    :arrow: http://spon.de/ve8U4
    :arrow: http://spon.de/ve8WT
    « Letzte Änderung: 28. März 2012, 11:27:22 von Flightcrank »


    Offline Flightcrank

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      Hier mal die Wiki Seite zum Marianengraben:

      :arrow: http://de.wikipedia.org/wiki/Marianengraben.

      Dieses Thema finde ich seit meiner Kindheit schon unfassbar interessant


      Cameron ist übrigens erst der dritte Mensch der so tief tauchte:
      Zitat
      2012 drang James Cameron mit dem U-Boot „Deepsea Challenger“ zum tiefsten Punkt des Meeres vor. Er sammelte dort gut drei Stunden lang Daten und filmte die Tiefseewelt.[7] (10.898 m). Nach Jacques Piccard und Don Walsh (10.916 m) ist Cameron somit der dritte Mensch, der den tiefsten Punkt der Weltmeere erreichte.
      « Letzte Änderung: 28. März 2012, 11:31:19 von Flightcrank »


      Offline Flightcrank

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        Hab ich gestern im TV was zu gesehen. Afair war er sogar der Erste, der allein da runter getaucht ist.
        Ja ist er denn Jacques Piccard und Don Walsh waren zusammen da unten. ;)

        Zitat
        Am 23. Januar 1960 tauchten Piccard und der amerikanische Marineleutnant Don Walsh mit der Trieste auf den Grund des Challengertiefs im Marianengraben. Sie erreichten eine Tiefe von 10.916 Metern, es herrschte ein Wasserdruck von zirka 1100 bar. In verschiedenen Nachschlagewerken wird fälschlich eine Tiefe von über 11.000 Metern angegeben. Die Differenz ist auf die fehlerhafte Kalibrierung des Tiefenmessgerätes zurückzuführen, die im Süßwasser durchgeführt wurde. Der Tauchrekord von Jacques Piccard wurde später nie wieder erreicht. Daraufhin wurde er durch die Presse weltbekannt und zum Gegenstand eines grossen Medieninteresses.

        Super spannendes Thema wie ich finde...
        « Letzte Änderung: 28. März 2012, 11:35:58 von Flightcrank »


        Offline Flightcrank

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          Das Meer hat ihn doch schon immer fasziniert. Und er kann es. Also beides.  :D
          So sieht es mal aus!

          Er hat die Kohle und ist leidenschaftlicher Ozeanograph. Ich würde es an seiner Stelle auch machen. :)


          Offline Flightcrank

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            Verstehe nicht wie man ihm so etwas nicht gönnen kann. Ist doch auch super für die Wissenschaft. Stichwort Aufnahmen und so... ;)


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              Und was ich nach wie vor sehr rätselhaft finde:
              Wir schreiten immer weiter voran in der Zeit und in der techn. Entwicklung. Seit über 50 Jahren wurde nichts mehr gezielt in diesem Bereich unternommen. In den 30ern und 40ern war man da viel aktiver obwohl viel weniger Möglichkeiten bekannt und vor allen Dingen verfügbar waren
              GENAU DAS verstehe ich auch nicht so richtig. Mit den heutigen Möglichkeiten könnte man doch noch viel besser das Meer erkunden.